„Trials“ ist spätestens seit der letzten Konsolengeneration für viele ein Begriff. Die total abgefahrene Motorrad-Geschicklichkeitssause geht mit „Trials Rising“ im Februar endlich in eine neue Runde. Wir durften uns eine fortgeschrittene Version des Spiels anschauen und in die verrückte Welt des irren Motorsports abtauchen. Was wir dort erlebt haben, zeigt die folgende Preview.

Hindernis nach Hindernis

Im Grunde hat „Trials Rising“ nichts an der Formel geändert. In den relativ kurzen Leveln, die mit wenigen Ausnahmen zwischen ein bis zwei Minuten andauern, muss man so schnell und mit so wenig Fehlern wie möglich, den Kurs absolvieren. Dabei geht es nicht nur darum den Hindernissen auszuweichen sondern auch geschickt über diese zu kommen und sich in einen sogenannten Flow zu spielen, bei dem man mehrere Hindernisse nacheinander ohne Fehler überwindet. Genau das ist dann auch der Punkt, wo der Reiz der Reihe liegt und man dutzende Stunden spielen kann, um immer besser zu werden. Allein die kleinsten Bewegungen sorgen schon für große Unterschiede für die abschließende Zeit. Aber wer „Trials“ schon damals gespielt hat, dem werden keinerlei spielerische Neuerungen abseits von einmaligen Mechaniken, wie Raketenboosts oder Änderungen in der Schwerkraft erwarten. Diese gab es aber in der Testversion nur sporadisch, zählten aber definitiv zu den Highlights.

Ganz viel Mehrspieler

Innerhalb der Testversion durften wir auch gleich die verschiedenen Mehrspieler-Optionen ausprobieren. Da wäre zunächst der Online-Mehrspieler, bei dem man mit bis zu 7 weiteren Mitspielern alle Strecken aus dem Spiel auswählen kann. Dabei geht es dann darum, die schnellste Zeit zu bekommen und man kann durch Siege im Rang aufsteigen. Im lokalen Mehrspieler hat man gleich zwei Optionen zur Hand und kann sowohl kooperativ als auch kompetitiv spielen. Letzterer gestaltet sich sehr typisch und findet auch nur auf vorgegebenen und nicht allen Strecken des Spiels statt. Man kann lediglich auf den Stadion-Kursen, die im Vergleich weniger Action bieten und etwas geradliniger sind, fahren. Dafür steht da dann auch eher der Partygedanke im Vordergrund und man kann auf vorgegebene oder eigene Ideen wetten, wie die nächste Pizza geht auf den Verlierer oder man muss so viele Liegestützen machen, wie man Fehler gemacht hat. Das ist eine nette Spielerei und kann mit der richtigen Gruppe für Spaß sorgen.

Am interessantesten ist aber das kooperative Tandem. In diesem Modus muss man zu zweit auf einem Tandem gemeinsam alle Strecken des Hauptspiels abschließen. Dabei ist das eigene Gewicht etwas schwerer und man muss viele Hindernisse ganz anders angehen, um sie zusammen zu überwinden. Dadurch kann man hier, selbst als Veteran noch einmal die gleichen Strecken auf eine neuartige Art entdecken und bekommt voraussichtlich einen enormen Wiederspielwert geboten.

Motivation durch Lootboxen?

Rein spielerisch kann man „Trials Rising“ also nicht unbedingt was vorwerfen, etwas düsterer sieht es da aus mit der Individualisierung des eigenen Fahrers. Es gibt zwei Währungen, wovon man eine im Spiel bekommt und die andere mit Echtgeld kaufen kann. Dazu gibt es für jedes Level Up des Profils eine Lootbox, in der man dann Kleidungen, Sticker, Posen und mehr in verschiedenen Seltenheitsgraden bekommen kann. Das kennt man auch schon aus Spielen wie Overwatch und wird hier genauso verwendet. Zudem kann man auch Lootboxen durch Währung im Spiel neuauslosen lassen. Immerhin wird einem dann jedes Mal gesagt, dass man Geld ausgibt, um etwas zufälliges zu bekommen, das auch schlechter sein kann. In Vergangenheit hat sich schon gezeigt, dass zwar bei vielen dieses System ausreicht, aber es wirkt mittlerweile schon sehr faul und vor allem als schnelle Geldmache, wenn man Individualisierungsitems dem Spieler mit Lootboxen vorenthält.

Hübsch auf PS4 und durchwachsen auf Switch

Während der Anspielzeit konnten wir nicht nur auf PS4 Pro sondern auch auf Nintendo Switch spielen. Erstere sorgt für eine butterweiche Framerate mit einer hübschen Optik mit vielen Effekten und es steuert sich durch die analogen Schultertasten immer so, wie man es möchte. Etwas schwieriger ist da die technische Aussicht auf Nintendos Plattform. Im Handheld erscheint es noch ganz gut aber auf dem Fernseher machen sich die 30 Frames dann doch stark bemerkbar, vor allem wenn man den direkten Vergleich hat. Auch viele der Strecken und deren Details mussten typischerweise heruntergeschraubt werden. Der schlimmste Punkt ist aber ganz klar der Fakt, dass es keine analogen Tasten gibt. Entweder man drückt das Gaspedal ganz durch oder man fährt eben gar nicht. Das ist bei „Trials” eigentlich nicht Sinn der Sache und oft muss man die Geschwindigkeit präzise wechseln, was mit den Joy Con nur bedingt möglich war. Man musste immer wieder Vollgas und gar kein Gas abwechseln, um die steilen Hindernisse hinter sich zu bringen. Wenn man das Spiel ausschließlich im Handheld spielen möchte, dann ist die Nintendo Switch-Fassung durchaus eine gute Wahl. Ansonsten sollte man eher zu anderen Plattformen greifen, da es sich mit mehr Frames einfach besser spielen lässt.