Nach dem gelungenen Start von „Disney Infinity“ war die Enttäuschung groß, als im letzten Jahr der Nachfolger erschien. Zwar war die Toybox ein richtiger Hit, dafür enttäuschten die drei Playsets mit einer uninspirierten Geschichte, langweiligen Missionen und einer Welt, in der es nicht viel zu tun gab. Das alles soll sich mit dem dritten Teil ändern, den wir auf der Gamescom ausprobieren durften. Ob alles besser wird, oder die Reihe ein weiteres Mal absackt, haben wir für euch herausgefunden.

Mögen die Figuren mit dir sein!

Nachdem im vergangenen Jahr die Superhelden von Marvel im Zentrum standen, widmet sich das Figuren-Spiel nun dem „Star Wars“-Universum. Kein Wunder, denn in wenigen Monaten erscheint bereits der siebte Film der Hauptreihe. Insgesamt sollen drei Playsets zu der Reihe erscheinen, wobei wir „Twillight of the Republic“ und „Rise Against the Empire“ anspielen durften. Ersteres findet kurz nach Episode 2 statt, und die Helden müssen in verschiedenen Leveln gegen zahlreiche Gegner und Oberschurken kämpfen. Hier fällt direkt auf, dass das Kampfsystem überarbeitet wurde. Zwar reicht es an einigen Stellen, wild auf die Tasten zu drücken, wer jedoch mehr Tiefe möchte, bekommt diese. Ein neues Kombo-System wurde eingeführt, das die Angriffe spektakulärer gestaltet und weitaus fordernder ist. Dafür sorgen erweiterte Angriffe, die die Charaktere beim Stufenanstieg erlernen können. Egal ob mit dem Laserschwert, den Pistolen oder der Macht, die Kämpfe machen somit endlich Spaß und motivieren, alle Fähigkeiten aufsteigen zu lassen. Dabei erinnert das System stark an „Star Wars: The Force Unleashed“. Wer dann noch mehrere Angriffskombinationen miteinander verbindet, kann wahnsinnig viel Spaß haben.

Das zweite Set spielt während der originalen Trilogie und führt den Spieler in die ikonischen Gebiete der Filme. Der Hoth-Abschnitt war in der Demo-Version spielbar und bewies eindrucksvoll, wie viel Potential hier drin steckt. Egal ob verschiedene Fahrzeuge, auf dem Boden oder in den riesigen Maschinen: Das offene Gebiet konnte viel bieten und versprüht echte „Star Wars“-Atmosphäre. Ein drittes Playset soll zusammen mit dem neuen Film erscheinen, und dessen Ereignisse verarbeiten. Besonders schön ist, dass alle Figuren der Filme in den drei Sets spielbar sein werden. Also können auch Anakin Skywalker und Darth Vader zusammen die Welt des neuen Films retten.

Eine Achterbahn der Gefühle

Ganz anders als die bisherigen Playsets wird das Abenteuer zu „Alles steht Kopf“. Die Geschichte setzt nach den Ereignissen aus dem Film ein und stürzt die Emotionen erneut in ein wildes Abenteuer. Hier steht dem Spieler aber keine offene Welt, sondern einige Level zur Verfügung, die es wirklich in sich haben. Das erste Level, das verfügbar war, spielt sich wie ein klassischer 3D-Plattformer. Die Umgebung ist dabei wunderschön geworden und lässt keine Wünsche offen. Spielerisch kann „Disney Infinity 3.0“ hier ganz besonders punkten, denn die einzelnen Passagen sind wahnsinnig vielseitig gestaltet, und nicht alle Abschnitte sind so leicht, wie sie zuerst aussehen. Manchmal verschwinden die Plattformen, an anderen Stellen tauchen Gegner auf und sogar die individuellen Fähigkeiten der Emotionen müssen ausgenutzt werden. Besonders praktisch sind hier die Kostüme, die einen Charakter für 30 Sekunden in einen anderen Helden verwandeln, so dass man nicht immer alle Figuren besitzen muss, um alles zu erreichen. Da einige Passagen nur mit bestimmten Emotionen erreicht werden können, oder leichter werden, steigt natürlich die Motivation, die Figuren zu sammeln.

Der zweite Abschnitt stellte sich als intelligenter 2D-Plattformer heraus. Das Interessante dabei war, dass sich die Gravitation oft verändert hat und der Spieler sich verschiedene Strategien überlegen musste, um ans Ziel zu kommen. Dabei war das Level auch recht lang, sodass die mangelnde Spielzeit wohl nicht das Problem sein wird. Der Ideenreichtum in den präsentierten Abschnitten war aber so toll, dass sich schon jetzt jeder Disney-Fan auf das Set freuen darf. Leider wurde uns die Toybox nicht präsentiert, diese soll aber erneut ausgebaut werden und vor allem einsteigerfreundlicher werden, aber auch mehr Optionen bieten, seine eigenen Welten zu gestalten. Selbst Zwischensequenzen dürfen die kreativen Spieler erstellen, um die eigenen Abenteuer persönlicher zu gestalten.

Technik

Wo es im letzten Jahr noch Probleme mit Rucklern gab, scheint die Kritik angekommen zu sein. Das Spiel läuft butterweich auf der PlayStation 4, selbst in hektischen Situationen. Dabei hat sich die Grafik nicht allzu stark verändert und bietet noch immer schöne Animationen, die die Charaktere zum Leben erwecken. Die Musik kann natürlich mit dem legendären „Star Wars“-Soundtrack punkten und dürfte für Fans besonders schön sein.