In den 80er und 90er Jahren war Tennis neben dem Fußball die wichtigste Sportart in Deutschland, mit Tennisgrößen wie Boris Becker und Steffie Graf. Mittlerweile kann man den Tennissport, trotz einiger Erfolge bei den Damen, durchaus in die zweite Sportreihe zu Hand- und Basketball einordnen. Doch hat das erschienene PSN-Spiel „Tennis in the Face“ eigentlich überhaupt etwas mit dem weißen Rasensport zu tun oder versteckt sich hinter dem skurrilen Titel etwas ganz anderes? - Unser Review soll es zeigen.

Geschichte

Pete Aggassi war ein erfolgreicher und berühmter Tennisprofi bis man ihn der Einnahme von illegalen Substanzen überführte. Eben selbige nahm er unbewusst durch - Nein, nicht die Zahnpasta! – durch das Energiegetränk Explodz ein. Leider konnte er allerdings nicht nachweisen, dass die illegale Substanz in dem Energiegetränk steckt und so endete seine Tenniskarriere schlagartig. Anstatt wie Pechstein sein Recht einzuklagen, begibt er sich auf den steinigen Weg der Tennisselbstjustiz, um an das Rezept des Energiegetränkes zu kommen.

In the Face

„Tennis in the Face” hat mit realistischen Sportspielen wie „Virtua Tennis“ oder „Top Spin“ genauso wenig am Hut, wie mit den Sportspielen, die eher im Funsektor angesiedelt sind, wie „Mario Tennis“ oder „Sega Superstar Tennis“. Um es direkt auf den Punkt zu bringen: Es ist ein simples Geschicklichkeitsspiel mit einem Tennishintergrund. Genauso gut hätte es allerdings auch in jeder anderen Sportart, wie Fußball oder Golf, angesiedelt werden können.

Tennisselbstjustiz

Egal, um an das Rezept des Energiegetränkes zu kommen, fährt Pete Aggassi durch die gesamte Stadt und schaltet mit Tennisbällen seine Gegner aus. In jedem Stadtteil hat sich nämlich eine Berufsgruppe, die von verrückten Wissenschaftlern bis zu korrupte Polizisten reichen, gegen ihn verschworen. Ein Stadtteil besteht dabei aus vierzehn Level, bei denen Pete mit einer vorgegebenen Anzahl an Aufschlägen alle Gegner treffen muss. Er steht dabei fest an einem Punkt in dem Level und hat nun die Möglichkeit, die Stärke und die Richtung zu bestimmen, in die der Tennisball fliegen soll. Nach dem Aufschlag fliegt der Ball los und schaltet alle Gegner aus, die sich in der Laufbahn befinden. Stößt er auf Hindernisse, prallt er ab und ändert seine Richtung. Selbiges ist ein ganz wichtiger Punkt, da dieses Spiel mit der Bande perfektioniert werden muss, um auch die Gegner zu treffen, die sich beispielsweise hinter Wänden verstecken.

Kettenreaktionen

Da die Anzahl der Gegner die Anzahl an Aufschlägen schon einmal übersteigt, muss man auch das Levelinventar für seine Zwecke einsetzen. Mit einem gezielten Aufschlag trifft man beispielsweise die an der hinteren Wand stehende Sauerstoff-Flasche. Diese schaltet bei der Explosion nicht nur den daneben stehenden Gegner aus, sondern zerstört auch das im Explosionsradius befindliche Glas. Da sich auf dem Glas Ölfässer befinden fallen sie ein Stockwerk tiefer und schalten auch die beiden Gegner aus, die man zuvor nicht erreichen konnte. Derartige Kettenreaktionen sind absolut gewollt und ein ganz großer Pluspunkt des ansonsten sehr simpel gestrickten und nicht gerade umfangreichen Spiels. Bereits absolvierte Levels kann man nämlich natürlich immer wieder spielen, um zu versuchen sie mit möglichst wenigen Aufschlägen zu beenden und so auch die Bonusmissionen, also die Mission Nummer 14, freizuspielen.

Technik

„Tennis in the Face” verbraucht auf der PlayStation 4 nicht gerade viel Festplattenspeicher, um es spielen zu können. Entsprechend einfach, unspektakulär und nicht sonderlich abwechslungsreich sind Grafik sowie Sound des PSN-Spiels ausgefallen. Der gewählte Comicstil ist ganz nett, die Melodien werden schnell zur Nebensache.