Jeder kennt Schrödingers Gedankenexperiment oder hat zumindest schon einmal davon gehört. Man sperre eine Katze in einen Raum und lasse diese eine Zeit lang da drin. So lange man nun nicht nach der Katze schaut, gilt sie gleichzeitig als tot und lebendig. Wir haben in „Schrödingers Cat and the Raiders of the Lost Quark“ nach der Katze geschaut und verraten euch in unserem Test, ob sie quicklebendig ist oder doch eher mausetot.

Chaos im Partikelzoo

Im Partikelzoo kann man sich alle Partikel ansehen, die in unserer Welt so existieren. Sowohl welche, die bekannt sind, als auch die noch unentdeckten. Eines Tages allerdings bricht Chaos im Zoo aus und die Teilchen entkommen und rennen überall im Zoo herum und bringen alles durcheinander.

Der Einzige, der in dieser Situation helfen kann, ist Schrödingers Cat. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Katers, um wieder Ordnung in den Zoo einkehren zu lassen und die entlaufenen Partikel einzufangen und zurück in ihr Gehege zu bringen, wo sie hingehören. Dabei stellt sich sehr schnell heraus, das natürlich etwas mehr hinter der ganzen Sache steckt als einfach nur ein Unfall.

Quark als Waffe

Um die Partikel, die sich im kompletten Zoo herumtreiben, wieder einzufangen, stehen einem vier unterschiedliche Arten von Quarks zur Verfügung. Während man mit dem gelben Quark abheben kann, um höher gelegene Stellen zu erreichen, kann der blaue Quark genutzt werden, um eine Bombe zu erschaffen, welche Hindernisse unter einem in der Welt zerstört. Mit dem grünen Quark können sich Spieler schützen und zu guter Letzt dient der rote Quark dazu, eine Plattform zu erschaffen, mit der man ebenfalls höhere Stellen erreichen oder sich einen Weg über gefährliche Hindernisse bahnen kann.

Die unterschiedlichen Farben lassen sich auch miteinander kombinieren, um weitere Funktionen zu nutzen. Beispielweise ist es möglich, durch die Kombination von blauen und gelben Quarks eine Rakete erschaffen, um so Hindernisse zu zerstören, die sich über oder neben uns befinden. Das Experimentieren mit den unterschiedlichen Möglichkeiten zum Kombinieren macht sogar Spaß. Alle Kombinationen sind in irgendeiner Weise nützlich und werden immer mal wieder gebraucht. Vor allem, weil die Anzahl der unterschiedlich farbigen Quarks begrenzt ist. Kann man anfangs noch fröhlich kombinieren, gerät man später schnell in Not und überlegt sich zweimal, ob man nicht lieber versucht, mit anderen Methoden als der vermeintlich leichtesten ein Hindernis zu bewältigen.

Langweiliges Level-Design und einfallslose Gegnertypen

Die größten Probleme, die „Schrödingers Cat and the Raiders of the Lost Quark“ plagen, sind das Design der unterschiedlichen Areale und die immer gleichen Gegnertypen, denen man begegnet. Die Level gleichen sich teilweise wie ein Ei dem anderen. Nicht nur, dass farbentechnisch wenig Abwechslung geboten wird, nein, sogar einige der Hindernisse in den Arealen sind exakt gleich. Einige Passagen wurden in Copy&Paste-Manier einfach an anderer Stelle exakt so eingefügt, dass man sich des Öfteren denkt: „Moment, hier war ich doch schon?“ Die wenigen Ausnahmen sind dafür stellenweise gut gestaltet und sehen hübsch aus.

Leider können diese auch nicht über den Mangel an Gegnertypen hinwegtäuschen. Insgesamt treffen Spieler in „Schrödingers Cat and the Raiders of the Lost Quark“ auf vier unterschiedliche Typen im gesamten Spielverlauf. Die Gluonen, die Leptonen und zwei unterschiedliche Arten der Bosonen. Diese sind zwar durchaus mal größer, mal kleiner und lassen sich so durch unterschiedliche Taktiken bekämpfen. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass sich die Entwickler hier ebenfalls vergleichsweise wenig Mühe gegeben haben und man immer wieder auf dieselben Partikel trifft.

Fast immer gleiche Aufgaben und lustige Charaktere

Insgesamt bietet das Spiel drei unterschiedliche Areale, in denen wir den besagten Gegnertypen zum größten Teil begegnen. Dabei sagt uns ein Schild am Ein- und Ausgang, wie viele Partikel, die nicht dorthin gehören, in dem Areal rumlaufen. Der Spieler hat die Aufgabe, diese mit Hilfe seines Quarks außer Gefecht zu setzen und einzusammeln, damit sie wieder in ihr Gehege gebracht werden können. Abwechslung davon bieten die recht gut inszenierten Abschlüsse dieser Areale, in denen es meistens gilt, unter Zeitdruck einen Parcours zu absolvieren. Dazu müssen wir im richtigen Moment die richtige Quark-Kombination wählen, um voran zu kommen.

Ein gutes Händchen beweist Team 17 auch für die Gestaltung und die Vertonung ihrer Charaktere. Es macht Spaß, sich mit den wenigen vorhandenen Leuten im Zoo zu unterhalten, die durchweg lustig gestaltet und sehr gut vertont sind.

Technik

Technisch kann „Schrödingers Cat and the Raiders of the Lost Quark“ nicht überzeugen. Durch die immer wiederkehrenden Areale und Passagen hat man sich schnell dran satt gesehen und Abwechslung bietet es selten. Auch die Steuerung ist dem Entwickler Team 17 nicht gut gelungen. Sie fühlt sich durchweg schwammig an, sodass man sich erst einmal dran gewöhnen muss, richtig zu springen, um nicht am Ende den Tod zu finden.