Schon seit vielen, vielen Jahren versuchen Entwickler immer wieder den Spieler in ein Spiel einzubinden, indem eine Kamera verwendet wird. Das fing ganz stark mit „EyeToy” an und ging über in kleinere Kamera-Spielereien, wie man sie heute aus „The Playroom” oder auch „Tearaway Unfolded” kennt. Jetzt hat sich vor kurzem ein kleines deutsches Entwicklerstudio namens Grandé Games dran gemacht und ein Spiel namens „Commander Cherry’s Puzzled Journey” erschaffen, bei dem die PlayStation Kamera das zentrale Spielelement ist. Wir haben uns für euch einmal durch das Puzzle-Jump-‘n‘-Run geknobelt.

Eine sinnlose Reise

Die Geschichte ist schnell erklärt: Commander Cherry fliegt mit seinem Steak-Raumschiff auf einen merkwürdigen Planeten. Auf seinem Abenteuer trifft er auf einen Seehund mit Toga und andere verrückte Figuren, die ihm bei seiner Reise unterstützen. Man merkt schon an der kurzen Zusammenfassung der Geschichte, dass sie eher zweitrangig ist und nur einen Rahmen für das Gameplay bildet.

Ungewollt

Das Spiel an sich ist zunächst ein ganz typisches Jump ‘n‘ Run: Man hüpft von links nach rechts durch die sehr simpel gestaltete Level. Dabei sind das Sprungsystem und die dazugehörige Kollisionsabfrage etwas ungenau, weshalb man öfters mal an Ecken oder Kanten hängen bleibt. Das stört aber nicht allzu stark, da man so manchmal Umwege nehmen kann, um an bestimmte Stellen zu gelangen, die ansonsten schwieriger zu erreichen sind. Zudem kommen immer wieder neue Elemente hinzu, die das Spiel etwas schwieriger machen.

Der Spieler als Plattform

Das wirklich interessante Feature ist die Einbindung der PlayStation Kamera. Denn immer wieder im Spiel tauchen Wege auf, bei denen die Plattformen fehlen. Hier dient man dann selbst oder, damit es witziger wird, ein Kumpel als Plattform. Doch das ist noch nicht alles, denn damit man weiter voranschreiten kann, müssen auch alle Yoga-Punkte eingesammelt werden, die nur dann aktiviert werden, wenn der Körper der Person vor der Kamera diese aneckt. Das machen sich die Entwickler natürlich zu Nutze, um möglichst komplexe Formen anzubieten, wenn man alle Punkte beim ersten Versuch bekommen möchte. Wer es etwas gediegener mag und sich nicht unbedingt total verrenken möchte, der holt die Yoga-Punkte einfach in mehreren Anläufen. Insgesamt ist der Aufhänger eine nette Idee, wodurch „Commander Cherry’s Puzzled Journey” auch eher als ein Party-Spiel als ein typisches Jump ‘n‘ Run anzusehen ist. Was aber dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht, ist die Technik hinter der Kamera. Immer wieder gibt es Ausfälle bei der Erkennung des Körpers. Egal bei welcher Beleuchtung, es kommt immer wieder zu Fehlerkennungen, was den Spielspaß doch extrem mindert. Wenn es aber einmal funktioniert, dann kann die Hampelei zumindest kurzweilig Spaß machen.

MS Paint lässt grüßen

Technisch muss man aber doch einige Abstriche machen. Die Grafik ist wie schon das Level-Design sehr minimalistisch gehalten. Alle Plattformen, Hintergründe und weitere Objekte sind flache 2D-Texturen, die eine Farbe und eine schwarze Umrandung haben, damit man sie voneinander unterscheiden kann. Die Landschaften erinnern eher an die ersten Versuche eines Fünfjährigen, mit „Microsoft Paint” ein Bild zu malen. Die Grafik ist hier eher nur Nebensache und ist nur dabei, da eine Optik nun einmal bei einem Spiel dabei sein muss. Neben ein paar Sprach-Samples und seichter Hintergrund-Musik gibt es auch akustisch nichts, was einen vom Hocker hauen könnte.