Auf der PlayStation 4 gibt es bereits einige Rennspiele, jedoch fehlt eine Kategorie noch: Rally. Nun schickt sich „WRC 5“ an, diese Lücke zu füllen. Doch macht es dies auch mit Qualität? Wir sagen es euch!

Fuhrpark

Im umfangreichen Fuhrpark des Spiels finden sich alle zu erwartenden Marken und Typen, die sich beim Fahrverhalten auch merklich unterscheiden. Und überhaupt ist das Fahrverhalten genau das, was „WRC 5“ zu einem spielenswerten Titel für Rally-Fans macht. Hierbei darf man jedoch nicht auf Realismus wert legen, denn hiervon ist man weit entfernt. Genre-Vertreter wie „Sega Rally“ oder „Dirt“ waren hier eher die Vorbilder, denn das Fahrverhalten ist dennoch fordernd. Man muss wirklich seine volle Aufmerksamkeit der Koordination von Augen und Fingern widmen, um die Strecken einwandfrei zu absolvieren. Fehler werden nicht nur optisch bestraft, denn das Schadensmodell wirkt sich auch auf das Fahrverhalten aus, so dass das Fahrzeug in eine Richtung zieht oder die höheren Gänge den Dienst verweigern. Bastler dürfen auch am Fahrzeug herum schrauben, wobei dies nicht zu sehr in die Tiefe geht und eher optional ist, denn auch ohne Änderungen an Federung und Co. kann man sehr gute Ergebnisse erzielen.

Rennen

Sollte man nicht von Natur aus Rally im Blut haben, sollte man beim sehr ausführlichen Tutorial starten. Ansonsten sind die Modi recht Standard. Einzelne Rallys kann man fahren und nach seinen Wünschen anpassen. Morgens, mittags oder nachts darf gefahren werden, das Wetter darf von sonnig bis zu schlecht gewählt werden, wobei letzteres je nach Region Regen oder Schnee bedeutet. Natürlich darf offline auch die komplette Rally gefahren werden. Leider „schummelt“ die KI ein wenig. Die Zeiten werden nicht wirklich berechnet, sondern der eigenen Leistung angepasst. Gewinnt man, dann stets sehr knapp. Verliert man, dann mit nicht zu großem Abstand zum Vordermann. Da man beim Rally-Sport stets allein auf der Piste ist, kann man dies als simulierte Gummiband-KI ansehen. Online macht die ganze Sache dann noch mehr Laune. Besonders die im Hauptmenü aufgeführten Challenges, die regelmäßig wechseln, laden dazu ein, mal eben schnell die Spitze der Weltrangliste zu erklimmen.

Unterstützung

So ganz allein unterwegs ist man beim Rally-Sport aber natürlich nicht. Der Beifahrer ist ein steter Begleiter und sollte einen eigentlich durch rechtzeitiges Ansagen der Kurven unterstützen. Jedoch macht er dabei in der Standardeinstellung einen eher schlechten Job. Die Ansagen kommen meist zu spät, so dass man sich schon in der Kurve befindet, die gerade genannt wird. Hier kann man immerhin in den Optionen regeln, dass dies früher geschehen soll. Das ändert jedoch nichts an der Stimme, die ungefähr so menschlich herüber kommt, wie bei einem durchschnittlichen, fünf Jahre alten Navigationsgerät. Ähnlich problematisch sind die Symbole, die zusätzlich zur Stimme die Kurven ansagen. Die Symbole sind zu nah an der Bildmitte, so dass sie bei Strecken mit starken Neigungen oft die Straße an sich verdecken.

Weltreise

Die 13 Austragungsländer der richtigen WRC sind mit jeweils fünf Strecken vertreten, also kann man sich über den Umfang nicht beschweren. Die Auswahl bedeutet also auch, dass von Schnee und Eis über Sand bis hin zu Matsch alle von einem Rally-Spiel zu erwartenden Untergründe vorhanden sind. Diese sind dabei nicht nur der optischen Abwechslung dienlich, sondern vor allem der spielerischen. Man sollte sich des Untergrunds stets bewusst sein, wenn man gute Zeiten erreichen will, denn das Fahrverhalten unterscheidet sich deutlich, was auch spielerisch einen Spaß-Vorteil bringt.

Last Gen

Rein technisch kann „WRC 5“ leider kaum begeistern. Man könnte fast meinen, dass man ein Spiel für die PlayStation 3 vor sich hat. Spätestens die merklichen Einbrüche der Bildrate und das lange nicht mehr so deutlich gesehene Tearing drücken dann auf die Spaßbremse. Doch auch sonst wird nicht viel für das Auge geboten abseits der Piste. Langsam und einheitlich im Takt nickende Kühe noch sind noch voll in Ordnung, weil man das während der Fahrt nicht mitbekommt. Wenn aber ein Hubschrauber knapp über dem Boden weder Staub aufwirbelt noch ein Geräusch von sich gibt, mindert das dann aber doch die Rally-Atmosphäre. Gleiches gilt für die Motorengeräusche. Da ist man vom realen Vorbild einfach mehr Druck gewohnt, hier ist es eher ein leichtes Surren.