Mit dem Boom von Indie-Spielen wurden auch einige Genres ein wenig wiederbelebt. Dazu gehören unter anderem Shoot-‘em-Ups, die aber meistens weiterhin in einer 2D- oder 2,5D-Optik umgesetzt werden. Jetzt kam vor Kurzem aus dem Hause Rising Star Games und Kraken Empire ein hoch stilisierter Shooter namens „Kromaia Omega”. Wir sind mal wieder ins Cockpit gestiegen und durch die Lüfte geflogen.

Achtung: Motion Sickness!

Wenn man „Kromaia Omega” zum ersten Mal startet, dann wird man sofort merken, dass man hier vor allem stilistisch ein besonderes Spiel vorliegen hat. Das gesamte Hauptmenü ist mit kryptischen Zeichen versehen, die zwar auch erklärt werden, aber einen erst einmal ein wenig ratlos zurücklassen. Nachdem man sich durch die ersten Menüs navigiert hat, geht die Verwirrung weiter. Ein kurzes Tutorial erklärt die ersten Basics, und schon fliegt man durch einen 3D-Raum, den man komplett um 360° drehen kann.Vor allem Spieler mit Motion Sickness werden an dieser Stelle schnell aufhören, da sich die Kamera ständig um die eigene Achse dreht und für ein mulmiges Gefühl im Magen sorgt. Die Steuerung an sich fühlt sich zwar sehr gut an, der Ersteindruck wird aber durch die Orientierungslosigkeit, die man schnell bekommt, etwas gedämpft. Es dauert was, bis man wirklich drin ist und auch genau weiß, was man gerade macht.

Götter

Hat man die erste Hürde aber überstanden, dann fliegt man zunächst einmal in einer sehr schnellen Geschwindigkeit durch einige Tore, wodurch sich so langsam eine Geschichte aufbaut, die man aber anfangs kaum versteht. Es geht wohl um irgendwelche Götter, die besiegt werden müssen, aber was so wirklich abgeht und wieso der Spieler dies tun soll, wird nicht so recht klar. Sicher ist aber, dass die Tore einen weiterbringen. Wie sich später herausstellt, sind die Tore der Eingang zu den insgesamt fünf Welten.

Abwechslungsreiche Raumschiffe

Endlich in einer dieser Welten angelangt, bekommt man jeweils ein neues Raumschiff spendiert, das eine individuelle Primär- und Sekundär-Waffe hat. Diese spielen sich allesamt sehr unterschiedlich und bieten typische Schusstypen für den Nahkampf, wie zum Beispiel ein Schwert, oder auch den Fernkampf, wie unter anderem Homing-Raketen. Das immer wieder wechselnde Schiff ist ein großer Anreiz, sich durch die Level zu kämpfen. Denn im Grunde muss man in jeder Welt 20 Sprungtor-Komponenten suchen, wodurch dann einer der Bosse – diese sind die angesprochenen Götter – auftaucht, der mit immer unterschiedlichen Taktiken und Angriffsmustern aufwartet. Während man die Komponenten einsammelt, tauchen zufällig immer mehr Gegner auf, die versuchen, einen daran zu hindern. Dabei sind diese nicht mehr als optionales Kanonenfutter, dem man durch einen gut platzierten Boost entkommen kann. Wer sich also nicht für den Highscore interessiert, der folgt stets einfach nur den Pfeilen, die immer zu der nächsten Sprungtor-Komponente zeigen.

Wenig motivierend

Für ein wenig kurzweilige Abwechslung sorgen die Power-ups in Form eines verbesserten Boost, eines neuen Schildes oder eines komplett neuen Raumschiffs, das mit starken Waffen aufwartet, aber bei einem Treffer wieder zu der öden alten Variante umschaltet. Insgesamt ist „Kromaia Omega” aber doch etwas zu einfach ausgefallen, da man für seine Tode, je nach Schwierigkeitsgrad, nur wenig bestraft wird. Hier hätte man ruhig ein wenig mehr die Retro-Keule schwingen können. Trotzdem kann man beim ersten Durchlauf doch noch seinen Spaß haben, der vor allem dadurch zustande kommt, dass man die einzelnen Raumschiffe ausprobiert. Spätestens nachdem man aber die ersten vier Welten geschafft hat, sinkt die Motivation stark, da man nun alle vorherigen Level noch einmal mit den jeweiligen anderen Schiffen absolvieren muss.

Abschuss mit Stil

Optisch lockt der Shooter mit einer ganz besonderen Ästhetik, die etwas an die Maya-Kultur erinnert. Egal ob die großen Bosse, die kleinen Gegner oder auch die Partikeleffekte. Alles passt gut zusammen und erzeugt ein fast schon psychodelisches Bild, das vor allem in den ersten Moment ein wenig sehr verwirrend erscheint. Aber auch im weiteren Verlauf wird man oft die Orientierung verlieren. Der Soundtrack hingegen bleibt oft im Hintergrund, aber wenn er mal zum Vorschein kommt, dann begrüßen einen deftigere Elektroklänge, die gerne auch etwas prominenter hätten eingesetzt werden können.