Nach dem mein letzter Kampf gegen Außerirdische mit überdimensional großen Augen („Albedo: Eyes from Outer Space“) im Keller begonnen hat, verschlägt es mich zu Beginn meines nächsten Abenteuers erneut in den Keller. Wie ich bei „Klaus“ aus selbigem entkommen bin und was überhaupt „Klaus“ ist, möchte ich euch nun erzählen.

Geschichte

„Klaus“ handelt von einem Büroangestellten, der in einem Keller aufwacht und keine Ahnung davon hat, wer er ist. Der einzige Hinweis auf sein vorheriges Leben ist ein Tattoo mit dem Namen Klaus auf seinem Arm. Doch wer oder was ist Klaus? Im Zweifel er selbst und so macht sich Klaus auf, um aus dem Keller zu entkommen und seine verlorenen Erinnerungen wiederzufinden.

Klaus, K1 und das höhere Wesen

Sechs Spielwelten, wie der Keller oder die Kanalisation, warten darauf, erkundet zu werden. Zunächst muss Klaus alleine durch die dazugehörigen Levels kommen. Später kommt sein muskelbepacktes Gegenstück K1 hinzu. Als Büroangestellter kennt sich Klaus bestens mit Computern aus und kann sie ohne Probleme hacken. K1 setzt dagegen lieber auf seine Fäuste und später den Einsatz eines Umhangs um Abgründe überqueren zu können. Wirklich alleine bzw. nur zu zweit sind beide Protagonisten allerdings überhaupt nicht. Zwar bewegt man Klaus und K1 durch die Levels, allerdings hat man auch die Aufgabe, den Beiden als eine Art höheres Wesen beizustehen. Überall findet man nämlich Objekte mit denen man durch die entsprechenden Berührungen auf dem Touchpad interagieren kann. Türen werden geöffnet, Leiter und Plattformen werden bewegt, Fallen werden geschlossen. Klaus und K1 entgeht diese Hilfe durch ein höheres Wesen nicht und dementsprechend Murmeln und Brummen sie ab und an Wortfetzen in die Kamera. Natürlich kommt es dabei auch vor, dass man zwischen den Beiden wechseln muss (wenn sie nicht gerade alleine unterwegs sind), um ein Rätsel mit doppelter K-Power zu lösen.

Jagd nach Erinnerungsfragmenten

Die Mischung aus Rätseln und Hüpfen macht gerade dann Freude, wenn die Jungs und Mädels von La Cosa Entertainment noch zusätzliche Elemente in das Abenteuer einbauen. Ganz vorne stehen die Geheimlevels, von denen sich jeweils einer in den normalen Levels finden lässt. In den Geheimlevels steht die Welt schon einmal Kopf, die Farben sind in den Mixer gekommen oder man steuert gleich zwei, drei oder sogar vier Kopien von sich selbst. Für das erfolgreiche Beenden eines Geheimlevels erhält man Erinnerungsfragmente. Wurden alle Erinnerungsfragmente einer Spielwelt gesammelt, wird eine Erinnerung freigeschaltet. Abseits der Geheimlevels gibt es aber immer wieder Ideen, die zwar nicht wirklich neu sind, aber das Spielgeschehen trotzdem auflockern. Beispielweise bewegt sich der Bildschirm langsam nach rechts oder oben und man muss unter Zeitdruck mit Klaus oder K1 durch die Levels rennen und gleichzeitig seine Aufgaben als höheres Wesen wahrnehmen. Natürlich bleiben Tode dabei nicht aus. Zum Glück sind die Checkpoints fair verteilt und der Wiedereinstieg erfolgt umgehend nach dem Ableben. Gerade bei den Bosskämpfen am Ende der Spielwelten ist diese schnelle Art des Wiedereinstiegs ein großer Vorteil.

Technik

Optisch sind die Levels von „Klaus“ jeweils in zwei oder drei (Neon- und Pastell-) Farben im gleichen oder sich überschneidendenden Farbspektrum und den unbunten Farben Schwarz, Grau und Weiß gehalten. Ab und an wechselt auch die Gestalt des bzw. der beiden Protagonisten in die unbunten Farben, gerade wenn man die Herausforderungen annimmt die Erinnerungsfragmente einzusammeln. Das Spiel lebt von diesem Wechsel von Farben zwischen den Levels bzw. Abschnitten. Wenn sich dann noch beispielweise die Umgebung bewegt, zeigt „Klaus“ seine Muskeln. Damit hat es sich allerdings noch nicht getan, immer wieder tauchen kurze Sätze, Zitate oder Kommentare aus dem Nichts auf, die man teilweise auch als Vorsprung nutzen kann. So abwechslungsreich wie die Grafik ist der Sound allerdings nicht. Musikalisch kommt „Klaus“ nämlich ziemlich nüchtern daher - die Melodien und Geräusche, wie die Rufe einer Frau oder das Gemurmel von Klaus und K1, sind ganz nett, mehr aber nun wirklich nicht. Die Steuerung ist gut, beim Einsatz des Touchpad waren allerdings gerade bei den interaktiven Objekten, die sich an den Bildschirmrändern befinden, ab und an mehrfache Versuche zur Aktivierung notwendig.