Vor knapp einer Dekade wurde das Indie-Entwicklerstudio Mediatonic gegründet. Seitdem versuchen sie mitzahlreichen kleinen Titeln unterschiedlichster Genres ihre Fangemeinde zu erweitern und den Markt zu stürmen. Eines dieser Titel ist „Foul Play“, welches sein Debüt 2013 für den PC und die Xbox 360 feiern konnte. Vor kurzer Zeit kamen auch Besitzer einer PlayStation 4 in den Genuss des Indie-Brawlers, der viele unterhaltsame Stunden verspricht.

Dämonenjagd leicht gemacht

„Foul Play“ erzählt die Geschichte vom Dämonenjäger Baron Dashford und seinem Lehrling Mr. Scampwick. Die Handlung wird aus Sicht des gut bekleideten Gentlemans und in Form eines Theaterstücks erzählt. Die beiden Helden binden das Publikum in einer anfänglichen Rede mit ein und erzählen Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Wie man es sich bei einem Beruf als Dämonenjäger bereits denken kann, verfolgt Dashford genannte Kreaturen um sie zur Strecke zu bringen. Das Publikum erfährt hierbei durch eine kämpferische Art der Erzählung hautnah auf welche Gefahren die beiden dabei bislang trafen.

David gegen Goliath

Das spielerische Konzept setzt sich zusammen aus einer aktiven Erzählung und dem Verprügeln von zahlreichen Gegnern in feinster Brawler-Manier. Da die gesamte Handlung den Spielern in Form eines Theaterstücks vermittelt wird, gehört natürlich auch ein Publikum dazu. Dieses wird oftmals auf humorvolle Weise miteinbezogen und erhält dadurch einen speziellen Charme. Gar dreht es sich in erster Linie um die Zufriedenheit der Zuschauer. Am oberen Rand des Bildschirms ragt eine Stimmungsanzeige hervor, die bei erfolgreichen Taten für einen erhöhten Combo-Multiplikator sorgt.

Die Betrachter werden in erster Linie durch eine Aufführung in Formeines gesunden Faustkampfes zufrieden gestellt. Baron Dashford und Mr. Scampwick müssen sich durch die eigene Erzählung kämpfen und zahlreiche Dämonen beseitigen. Gleich mehrere Gegner stellen sich einem dabei wie gewohnt in die Quere und es heißt genau diese mit kraftvollen Kombinationen von der Bühne zu stoßen. Dabei sorgen normale und besonders starke Schläge für die Basis der Combos, die mit verschiedenen Griffen und Würfen für einen abwechslungsreichen Kampf sorgen. Neben vielen schwachen Feinden, stellen sie einem auch Zwischenbosse in den Weg, die etwas robuster sind und wesentlich mehr Schaden austeilen. Steckt man einen Treffer ein, so braucht man sich im ersten Moment keine Sorgen machen, denn ein Lebensbalken ist nicht vorhanden. Dagegen übernimmt die Stimmungsanzeige genau diese Rolle, die bereits nach einem Gegenschlag sinkt. Fällt die Anzeige auf null, so endet die Aufführung und man beginnt erneut mit dem gesamten Akt. Wie gewohnt erwartet einen am Ende des Levels ein mächtiger Endboss, der den Endakt bildet und verschiedene Angriffsmuster bietet.

Der Kampf stellt sich als keine Herausforderung heraus, denn selten kassiert man mehr als zwei Treffer hintereinander. Vielmehr prügelt man fast die ganze Zeit auf die Gegnern ein und braucht sich nicht viele Gedanken um Gegenangriffe zu machen. Diese werden nämlich durch ein Signal sehr deutlich angekündigt und bieten genügend Zeit für einen Konterangriff.

Humor auf hohem Niveau

Vor Auswahl eines Stückes, mit dazugehörigem Akt, kann man verschiedene Talismane wählen, die für eine Erleichterung des Kampfes sorgen. Ob Dashford hierbei weniger Schaden nimmt, erhöhten austeilt oder sich schneller bewegt ist jedem Spieler dabei selbst überlassen. Das kämpferische Geschehen ist gepaart mit unterhaltsamen Nebenszenen. Mal springt ein kleiner Fan aus dem Publikum und feuert den Helden an oder Gegner werden durch den altbekannten Hirtenstab von der Bühne gezogen. Auch vergisst der Hausmeister ab und an die Bühne rechtzeitig zu verlassen und findet sich schnell mitten in der Aufführung wieder. Die erzählerische Weise von „Foul Play“ ist hierbei sehr humorvoll und sorgt mit dem facettenreichen Kampfsystem für ein interessantes Erlebnis.

Technik

Der grafische Aspekt untermalt die Geschichte hervorragend und passt sich dem Humor des Spiels sehr gut an. Der Kampf ist dank der vielfältigen Steuerung nicht langweilig und kann durch verschiedene Tastenkombinationen zum Highlight werden. Neben den beliebten Angriffsknöpfen, die für leichte und schwere Hiebe sorgen, kann man Feinde durch gezielte Schläge auch in die Luft befördern und dort bearbeiten. Die Kreis-Taste übernimmt hier wohl die wichtigste Rolle, denn durch einen gezielten Druck können beinahe alle feindlichen Angriffe dadurch geblockt und in einen Konterangriff umgewandelt werden. Im puncto Sound tut sich „Foul Play“ jedoch etwas schwer. Wie es in einem Brawler üblich ist führt man oft den selben Angriff mehrmals hintereinander aus, wodurch die im Hintergrund spielende Musik größtenteils übertönt wird. An kurzen Stellen des Levels kommt diese dann doch zur Geltung und erinnert den Spieler ein weiteres Mal, dass sich der Protagonist in einer Bühnenaufführung befindet.