Mittlerweile wächst das Angebot an Prügelspielen für die PlayStation 4 stetig und der Kampf um den Thron ist in vollem Gang. Obwohl „Street Fighter V” zwar immer noch spielerisch eine Granate ist, können einige andere Aspekte nicht ganz überzeugen. Deshalb ist der Veröffentlichungszeitpunkt von „Nitroplus Blasterz: Heroines Infinite Duel” klug gewählt, um seine Chance als Herausforderer zu nutzen. Ich hab für euch deshalb herausgefunden, ob man hier eine gute Alternative zum aktuellen Genre-Primus oder zumindest einen kompetenten Anime-Prügler geboten bekommt.

Marginale Auswahl an Modi

Wenn man ein Prügelspiel startet, dann ist das Hauptmenü der beste Weg einen guten Ersteindruck zu bekommen. Bei „Nitroplus Blasterz” fällt hier allerdings schon auf, dass der Spielspaß sehr mager sein wird. Neben einer Geschichte, um irgendwelche interdimensionalen Mächten, die nun wirklich Niemand mehr im Prügelspiel-Genre begeistern kann, einer weiteren Geschichte im Stil einer relativ langweiligen Visual Novel mit gelegentlichen Kämpfen, einem Score Attack-Modus und einem sehr minimalistisch gehaltenem Training, gibt es nur noch einen lokalen sowie onlinefähigen Mehrspieler-Kampf, derr bei Laune halten soll. Und diese Laune nimmt beim Blick auf die weiteren Aspekteleider noch rapide ab.

Charaktere aus Fernost

Wie es nun einmal für ein Prügelspiel normal ist, steht das eigentliche Kämpfen im Vordergrund. Dafür haben die Entwickler mit der Nitroplus-Lizenz verschiedene Visual Novel- oder auch Videospiel-Charaktere in das Spiel gebracht, wodurch sich der Titel überwiegend an diese Fans richten dürfte. Mit „Fate/stay night” werden aber wahrscheinlich nur die wenigsten in hiesigen Gefilden etwas anfangen können. Immerhin gibt es mit Heart aus „Arcana Heart”, Homura aus „Senran Kagura” und dem Vocaloid Super Sonico in der Konsolen-Fassung drei Gesichter, denen man hierzulande schon einmal begegnet sein könnte. Der etwas mauen Kämpferauswahl – zumindest für Nicht-Fans von Nitroplus-Marken – stehen noch einmal 19 Support-Charaktere gegenüber, die, genauso wie der Rest, eher Fans ansprechen werden.

Kaum Tiefgang

Weiter geht es mit dem Kampfsystem, das, wie schon der Rest des Spiels, gerade einmal das Minimum an Möglichkeiten abdeckt. Die Spezialattacken werden durch die genretypischen Bewegungen ausgeführt, was dazu führt, dass man jeden Charakter innerhalb von kürzester Zeit in seinen Basics kennt. Zusätzlich gibt es noch einen Burst, mit dem man einmal in der Runde den Gegner wegdrückt und dazu noch die Spezialleiste für die extra starken Attacken. Weitere Systeme, die dem Spiel mehr Tiefgang verschaffen sucht man vergebens, aber immerhin kann man mit der richtigen Kombination aus Spezialattacken und Supportern einige spektakuläre Combos ausführen. Insgesamt wird das Kampfsystem Profis in dem Genre nicht lange bei Laune halten, aber auch Anfänger haben nach kürzester Zeit einen Punkt erreicht, wo man sich einfach mehr Tiefgang wünschen würde.

Etwas fehl am Platz

Auch bei der Grafik hat man in der letzten Zeit schon bessere Anime-Prügler gesehen. Die Charakter-Modelle sind zwar recht ansehnlich, werden in den Kämpfen aber auf statischen Hintergründen irgendwo im nirgendwo platziert, was sich einfach falsch anfühlt und teilweise sogar lächerlich aussieht. Immerhin die Anime-Sequenzen, wenn man einen Finisher startet, lockern die Optik was auf, wenn sie auch oft zu kurz sind. Der Soundtrack hingegen plätschert im Hintergrund vor sich hin und kann nicht wirklich überzeugen.