Im Oktober des vergangenen Jahres veröffentlichten die „The Secret World“-Entwickler Funcom ihren Psycho-Horror-Titel „The Park“ für den PC. Vor einigen Tagen hat es der Titel nun endlich auch auf die PlayStation 4 geschafft und versucht seither auch Konsolen-Spielern das Gruseln zu lehren. Zum Preis von 12,99 Euro können sich Fans in die Rolle einer sorgenden Mutter versetzen, die auf der Suche nach ihrem weggelaufenen Sohn ist und dabei allerlei verstörende Erfahrungen sammelt.

Callum, bist du da?

Vergnügungsparks sind in der Regel ein Ort der Freude und Entspannung, in dem Kinder unzählige fröhliche Erfahrungen sammeln. Dies war scheinbar auch die Intention des Besitzers Nathaniel Winter, der den Atlantic Island Park eröffnet hat. Nicht alles im Leben läuft allerdings nach Plan und so entwickelte sich dieser Park zu einem Ort des Grauens. Dies ist zumindest bei Lorraine und ihrem Sohn Callum der Fall. Auf der Suche nach seinem verlorenen Teddybären rennt Callum in den Vergnügungspark und setzt den ersten Schritt in ein Grusel-Abenteuer.

Die zuvor heitere Atmosphäre ändert sich für Lorraine schlagartig, als sie ihre Füße durch die Eingangstore setzt. Sofort findet sie sich in einem dunklen, verlassenen Park wieder, der so manche negative Überraschungen für sie bereithält. Stets mit dem Gedanken an den eigenen Sohn im Hinterkopf, muss man in einer First-Person-Perspektive an diversen Attraktionen teilnehmen und die verborgenen Geschichten der Orte an den Tag bringen. Schnell wird deutlich, dass man möglicherweise doch nicht ganz so alleine ist und Stück für Stück ergründet man die wahren Absichten des Parkverwalters.

Bin ich...eine Rabenmutter?

Ohne jegliche Waffen steuert man Lorraine durch zahlreiche Attraktionen, sowie Jahrmarktbuden und Sehenswürdigkeiten, die keine Ansätze für eine fröhliche Erfahrung bieten. Ob man nun die andere Geschichte von Hänsel und Gretel während einer Fahrt auf dem Schwanenboot kennen lernt oder in 50 Meter Höhe auf einem halbwegs funktionierenden Riesenrad seine Runden dreht, macht hier kaum einen Unterschied, denn jede Situation deckt einen Teil von Lorraines Vergangenheit auf. Dazu tragen auch die im ganzen Park verteilten Notizen bei, die vergangene Ereignisse der Orte erzählen und die Atmosphäre immer düsterer werden lassen.

Mit jedem weiteren Erlebnis bemerkt man die immer schlechter werdende Stimmung der Protagonistin. Die Stimme wird leiser, die Emotionen ängstlicher und die Atmung schwerer. Dazu tragt nicht nur die dunkle Umgebung, gemeinsam mit einer dazu passenden Musik, bei, sondern auch Halluzinationen, die Lorraine das Leben schwer machen. Schnell wird deutlich, dass Chad Chipmunk vielleicht doch nicht nur ein nettes Maskottchen ist und eine sorgende Mutter mehr als nur liebende Emotionen gegenüber ihrem Kind ausstrahlen kann.

Technik

Die Geschichte und Atmosphäre von „The Park“ werden bestens untermalt von der dazu passenden Grafik. Selten hat man ein Gefühl der Eintönigkeit und die Entwickler haben zu recht auf vielerlei Details geachtet. Auch musikalisch kann der Titel größtenteils punkten, denn auch wenn gewählte Stücke nur stellenweise vorkommen, heben sie den Angstfaktor dann jedoch deutlich. Auf eine ausgefallene Steuerung wurde verzichtet, denn bis auf den linken Stick zum Steuern der Protagonistin sind lediglich zwei weitere Tasten einsetzbar. Neben der Aktionstaste hat man über den gesamten Spielverlauf hinweg mit der Kreis-Taste die Möglichkeit nach dem verlorenen Sohn zu rufen und so einen kleinen Nebeneffekt zu erzielen.