Nicht jeder wird bei dem Namen gleich darauf kommen, um was für ein Spiel es sich handelt. Also nehmen wir es vorweg: der gute Herr Rossi hat hauptsächlich auf dem Motorrad sein Geld verdient. Hauptsächlich deshalb, weil er auch mal auf vier Rädern unterwegs war. Wie sich dies im Spiel das seinen Namen trägt widerspiegelt, verrät unsere Review!

Moto GP 16

Auch wenn das Spiel den Namen des berühmten Motorrad-Rennfahrers trägt, so werden Kenner der „Moto GP“-Reihe erkennen, dass hier der Ursprung von „Valentino Rossi: The Game“liegt. Allen voran erkennt man das an den Modi, die vielfältig sind und jede Menge Spaß bringen. Im Karrieremodus muss man sich wie üblich vom Einsteiger zum Meister hocharbeiten, wobei man dieses Mal von Herr Rossi angeleitet wird. Natürlich hat er aber seinen eigenen Modus erhalten, in dem man in Herausforderungen die wichtigsten Ereignisse seiner Karriere nachspielt. Und auch sonst ist der Content des Spiels einfach überwältigend. Ob die aktuelle oder die letzte MotoGP-Saison, die tollen Online-Modi, die vielen Rennklassen oder die knapp 50 Strecken: bis man alles einmal ausprobiert hat vergeht schon einiges Zeit, und wer sich intensiv mit allem beschäftigt, wird Monate lang an der Konsole verweilen.

Meisterhaft

Wirklich herausragend ist die Steuerung geworden. Diese fühlt sich einfach unglaublich realistisch an, ohne dabei unnötig kompliziert zu werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Motorrad-Rennspielen merkt man auch den KI-Fahrern an, dass sie der gleichen, realistischen Fahrphysik unterliegen. Sie müssen sich genauso in die Kurven legen und rutschen genauso weg wie man selbst. So gut wie nur in wenigen Rennspielen ist hier der Einsatz der Vibrationsmotoren des Dual Shock 4 gelungen. Schon anhand der Stärke und der Frequenz der Vibration merkt man, wann das Motorrad an die physikalischen Grenzen der Bodenhaftung kommt. Wer jetzt als Neuling des Genres Angst bekommt, kann beruhigt sein. Diverse Fahrhilfen sorgen dafür, dass absolut jeder gute Ergebnisse erzielen kann, und sich dann langsam hoch arbeitet. Auch hier haben die Entwickler ein tolles Händchen bewiesen, zum Beispiel bei der Ideallinie. Diese zeigt nicht nur farblich, ob man zu schnell unterwegs ist, sondern hebt sich dann auch von der Strecke ab, ohne die Sicht zu beschränken.

Vier Platte

Da Valentino Rossi auf dem Motorrad so ziemlich alles gewonnen hat, was man sich wünschen kann, ist er auf Autos umgestiegen, was man auch im Spiel nacherleben kann. Man kann dabei in einem Rally-Wagen Platz nehmen oder sich an Drift-Wettbewerben versuchen. Doch leider merkt man an dieser Stelle mehr als deutlich, dass sich die Entwickler auf die Motorräder konzentriert haben. Das Fahrverhalten der Autos kann im Bezug auf den Realismus absolut nicht mit den Zweirädern mithalten. Es ist absolut nicht schlecht, sondern im direkten Vergleich schlichtweg zu arcadmäßig geraten.

Motivation

Als ob der riesige Umfang nicht schon allein für langen Spielspaß sorgen würde, hat man noch eine Portion Motivation obendrauf gepackt. Die allseits beliebten Erfahrungspunkte haben es auch in „Valentino Rossi: The Game“ geschafft. In diversen Bereichen wird der selbsterstellte Fahrer durch fleißiges Runden drehen besser. Doch hier gibt es noch eine weitere Ebene. Man kann die erhaltenenen Erfahrungspunkte erhöhen, wenn man diverse kleine Aufgaben, wie eine bestimmte Anzahl an Siegen auf einem bestimmten Untergrund oder mit einer bestimmten Rennklasse, erledigt. Man kann sich also während des Erfahrungspunktesammelns Boni für das Erhalten von Erfahrungspunkten erarbeiten, was also gleich doppelt motiviert noch ein paar Runden mehr zu drehen.

Liegengeblieben

Was nun leider so garnicht zu den restlichen Qualitäten des Spiels passen mag, ist die Optik. Hier kann man schon fast von PlayStation 3-Verhältnissen reden. Weder die Fahrer noch die Umgebungen kann man als wirklich detailliert bezeichnen. Noch schlimmer ist es bei der Farbgebung, die viel zu knallig ausgefallen ist. Stellenweise fühlt man sich wie in einem Comic, was nun garnicht zum realistischen Gameplay des Spiels passen mag. Das i-Tüpfelchen des Technik-Debakels sind dann die teils deutlichen Einbrüche der Bildrate. Immerhin hat man eine ordentliche Auswahl an Perspektiven zur Auswahl.