Bevor „DOOM” in diesem Jahr das Singleplayer-Ego Shooter-Genre wieder mit neuem Leben gefüllt hat, wurde vom polnischen Entwicklerstudio Flying Wild Hog schon im Jahre 2011 ein ähnlicher Versuch gestartet. Jetzt ist vor kurzem „Hard Reset Redux” erschienen, das mit dem gesamten DLC und einer aufpolierten Grafik die PlayStation 4 beglückt. Wir haben uns ein wenig durch Roboter-Horden geballert und herausgefunden, ob der Singleplayer-Shooter überzeugen kann.

Roboter-Invasion

In einer entfernten Zukunft haben die Maschinen bereits ein eigenes Bewusstsein erhalten und stellen sich deshalb, wie es so oft im Sci-Fi-Genre ist, gegen ihre Macher. Deshalb muss Fletcher, ein Agent mit besonderen Fähigkeiten, für „Die Firma” den maschinellen Widersachern den Garaus machen. Dass dabei nicht alles so ist, wie es scheint, und man als Spieler eine Verschwörung aufdecken wird, sollte den meisten vorab schon klar sein.

Insgesamt ist die Geschichte bei „Hard Reset Redux” sehr klassisch gestaltet und wird wahrscheinlich nur die wenigsten überraschen. Erst scheint der Feind klar, dann stellt sich ein Feind als Freund heraus und am Ende weiß man gar nicht mehr, wem man trauen sollte. Immerhin wird die Story zwischen den Leveln mit einem Motion Comic präsentiert, der stilistisch durch den Kontrast zwischen Farbe und Schwarz-Weiß-Optik überzeugen kann. Aber durch die Hochskalierung wirken die Cutscenes sehr verwaschen, wodurch man manchmal kleinere Details nicht mehr erkennen kann.

Offener Schlauch

Das Gameplay von „Hard Reset Redux” ist sehr stark an die alten Shooter-Klassiker wie „DOOM” oder „Duke Nukem” angelehnt. In offenen Schläuchen, also lineare Pfade, die man hier und da mal für versteckte Erfahrungspunkte verlassen kann, schnetzelt und schießt man sich durch die Gegner-Horden. Neben einem Samurai-Schwert bekommt man noch klassische Waffen wie Raketenwerfer, Shotguns oder Assault Rifles aber auch Plasma-Waffen, die Energie-Kugeln oder Blitze verschießen. Die Waffen fühlen sich in der Bedienung allesamt recht schnell an aber durch den Auto-Aim auf der Konsole lässt sich das Fadenkreuz nicht immer genau so steuern, wie man es gerne möchte. Wie schon erwähnt gibt es Erfahrungspunkte, die man überall verteilt finden kann. Mit diesen kann man neue Waffen freischalten, diese durch Sekundär-Feuermodi oder größere Effekt-Reichweiten erweitern oder sich selbst verbessern, wodurch man mehr Leben- oder Schild-Kapazitäten haben kann.

Kurzweiliges Gameplay durch einen Dash

Bei den Gegnern gibt es an sich vier verschiedene Typen, die allesamt unterschiedliche Variationen haben. Aber im Endeffekt ist es total egal, da es sowieso immer eine Taktik gibt, die am besten funktioniert: Angriff. Der einzige Unterschied ist, dass man für bestimmte Gegner eine andere Waffe nehmen sollte. Dadurch kommt es, dass das Spiel zumindest auf den niedrigeren Schwierigkeitsgradstufen zu einfach ist. Ab einer höheren Stufe muss man aber tatsächlich nicht nur auf seine Waffe achten, sondern sollte auch stets in Bewegung bleiben, da man ansonsten sehr schnell das Zeitliche segnet. Für die Beweglichkeit sorgt ein Dash, durch den man Strafen, also eine schnelle Bewegung nach links oder rechts, oder natürlich vor und zurück sprinten kann. Sehr schnell kommt man dadurch in einen Fluss immer den Dash zu nutzen, da dies die schnellste Möglichkeit, sich zu bewegen. Dadurch fühlt sich das Gameplay sehr schnell an und lockert tatsächlich auch das ansonsten sehr abwechslungsarme Spiel etwas auf. Der Dash zeigt einfach mal wieder, dass es wichtig ist, eine Bewegungsmöglichkeit durch ein Spiel anzubieten, die sich einfach passend für das Gameplay anbietet. Niemand will langsam durch die Level in einem Ego-Shooter Streifen.

Aber am Ende des Tages wird man wahrscheinlich „Hard Reset Redux” nach den kurzweiligen vier bis sechs Stunden nur noch selten anfassen. Dabei helfen auch nicht ein Horden-Modus oder höhere Schwierigkeitsgrade. Wenn man einmal durch ist, dann hat man eigentlich so gut wie alles gesehen, was der Titel einem bieten wird, da zum Beispiel ein Multiplayer komplett fehlt.

Glanz-Politur

Die Optik ist überraschend gut geworden, wenn man bedenkt, dass man hier ein fünf Jahre altes Spiel an der Hand hat. Die gesamten Texturen sind mit einem Glanz überzogen, der nicht nur einen sehr futuristischen Look erzeugt, sondern auch das Spiel heute noch hochwertig aussehen lässt. Nur die Modelle der Gegner sind sehr minimalistisch gestaltet und wirken etwas fehl platziert, da die Umgebung viel detaillierter ist. Der Soundtrack peitscht einen mit rockigen Klängen passend durch die Korridore und ist zudem auch immer ein Indikator, dass gleich Gegner auftauchen.