Trotz des Release des Nintendo 3DS vor einigen Jahren kam der Nintendo DS noch viele Monate in den Genuss von neuen Spielen. Neben einigen japanischen Rollenspielen, die mit einer gehörigen Verspätung in Europa erschienen, waren es vor allem Pflege- und Aufzuchtspiele sowie Wimmelbild-Abenteuer, die in regelmäßigen Abständen herausgebracht wurden. Zwar ist der Höhepunkt der Wimmelbild-Abenteuer auf Heimkonsolen und Handhelds mittlerweile vorbei, aber ab und an findet trotzdem noch ein Genrevertreter den richtigen Weg. Aktuelles Beispiel ist „Nightmares from the Deep: The Cursede Heart“, welches wir euch nun in unserer Review vorstellen möchten.

Geschichte

Im 18. Jahrhundert war Captain Remington der am meisten gefürchtete Pirat der Karibik. Schiffe wurden von ihm und seiner Besatzung zu Hauf geentert und die Besatzungen erleiden immer ein grausiges Schicksal. Irgendwann konnte er allerdings doch gefangen genommen werden und wurde anschließend über die Planke ins Meer geworfen. 300 Jahre später werden die Reste der Leiche mit weiteren Stücken von einem Forschungsteam gefunden und dem Karibischen Museum übergeben. Kurzer Hand wird mit den Aufbauarbeiten für die Ausstellung „Die Geißel des Meeres“ begonnen. Doch dabei gelangen drei magische Artefakte zurück in den Besitz von Captain Remington, der nun halb lebendig, halb tot die Tochter der Kuratorin Sarah Black entführt und sich mit seinem Piratenschiff auf zur Totenkopfinsel macht.

Auf zur Totenkopfinsel

Nehmen wir die Tatsachen, dass die Geschichte an den Haaren herbeigezogen ist und jede Menge unlogische Komponenten, wie der Zustand der Leiche nach 300 Jahren, vorhanden sind einmal nicht so ernst und begeben uns ins Abenteuer. Grundsätzlich handelt es sich bei „Nightmares from the Deep: The Cursede Heart“ zwar um ein Wimmelbild-Abenteuer, allerdings ist der besagte Adventure-Part sehr stark ausgeprägt. In der Rolle von Kuratorin Sarah Black begibt man sich, zuerst im Museum, später unter anderem auch auf dem Piratenschiff von Captain Remington und der Totenkopfinsel, auf die Suche nach ihrer Tochter.

Dabei sucht man die Räume zunächst nach Gegenständen ab, die man an andere Stelle einsetzen kann. Selbiges kennen Adventure-Freunde bereits aus „Baphomet’s Fluch“ und Co. Der gefundene Schlüssel passt in ein nahes Türschloss, mit dem Brecheisen wird eine Holzkiste geöffnet, mit der Axt wird ein Loch in die Schiffswand geschlagen, etc. Auch wenn ein Gegenstand nicht immer am gleichen Ort eingesetzt werden muss, ist die Einsatzart in der Regel logisch. Rätsel der Marke „Kombiniere Hamster mit Mikrowelle“ („Day of the Tentacle“) wird man nicht finden. Außerdem gibt es immer wieder kleinere Rätsel und Minispiele zu lösen, beispielsweise das Knacken eines Safes, der richtige Code eines Totenkopfmechanismus oder das Puzzle von Schiffsgegenständen in Formen. Wirklich schwierig ist die Geschichte auch in diesem Fall nicht, aber zumindest ganz nett und abwechslungsreich.

Wimmelbilder, Mah-Jongg und Hilfen

Natürlich gibt es auch wieder Wimmelbilder bei denen man innerhalb eines Bildes eine gewisse Anzahl an Gegenständen finden muss. Nicht immer ist jeder Gegenstand aber direkt anwählbar, bspw. kann man den Gegenstand „halbe Kokosnuss“ erst aufnehmen wenn man mit der im Bild versteckten Machete die Kokosnuss geteilt hat. Wem die Wimmelbilder überhaupt nicht zusagen, der kann stattdessen auch ein Mah-Jongg Spiel bestreiten. Selbiges ist eine schöne Sache für Wimmelbild-Muffel, die trotzdem Interesse am Spiel haben. „Nightmares from the Deep: The Cursede Heart“ hat übrigens neben dem Geschichtsmodus auch ein Freies Spiel, welches allerdings erst nach dem Abschluss ersteren freigeschaltet wird. Wesentlich interessanter sind allerdings die beiden Spielvarianten. Im normalen Modus haben Fehlklicks keine Wirkung, die Leisten für Hinweise und das Überspringen von Rätseln und Minispielen füllen sich regelmäßig wieder auf, aktive Aufgaben schimmern nach einiger Zeit auf und auf der Karte werden die noch möglichen Aktionen in den „Räumen“ eines Standortes eingezeichnet. Selbiges macht die Angelegenheit noch einen ganzen Tic einfacher als sie sowieso schon ist. Alternativ kann man sich aber auch am Expertenmodus versuchen und auf die Hilfestellungen verzichten.

Technik

An diesem Punkt kommt natürlich wieder etwas Kritik: Die Handlungsorte von „Nightmares from the Deep: The Cursede Heart“ sind zwar abwechslungsreich und auch sehr „glitzernd“ beziehungsweise „schimmernd“, allerdings ist jeder Raum eigentlich nur ein simples Standbild, dass es nach Gegenständen abzusuchen gilt. Genau dadurch fällt das Spiel auch ohne Zweifel in die Kategorie Wimmelbild-Abenteuer, auch wenn es viele spielerische Adventure-Aspekte aufweist. Akustisch dagegen einmal ein positives Votum - die Melodien sind schaurig-schön, die englische Sprachausgabe samt deutscher Bildschirmtexte kann überzeugen.