Spiele wie „Zone of the Enders” von Hideo Kojima haben schon vor über einem Jahrzehnt gezeigt, dass Mecha-Action-Titel ihre Fans finden können. In eine ähnliche Richtung geht auch „Strike Vector EX”, das heute erschienen ist. Wir haben in dem Kampfroboter Platz genommen und uns durch die verschiedensten Maps geballert.

Individuelle Kampfroboter

In „Strike Vector EX” geht es vor allem um schnelle Ballerei aus der Luft. Deshalb gehen wir auf die Geschichte im späteren Verlauf der Review noch ein, denn zunächst sollte das Gameplay im Vordergrund stehen. Dieses findet wahlweise aus der First- oder auch der Third-Person-Perspektive statt. Vor dem Kampf kann man seinen Vector mit verschiedenen Waffen, wie einer Gatling, Railgun oder Schrotflinte, einem Skill, wie Heilung oder Unsichtbarkeit, sowie einen Perk, wie bessere Panzerung oder stärkerer Boost, ausrüsten. Dadurch hat man eigentlich genug Individualität innerhalb der verschiedenen Spielstile, dennoch macht sich schnell bemerkbar welche Kombination für einen geeignet ist, da es schon einige gibt die besser sind als andere. An dem Balancing, vor allem im Hinblick auf den Multiplayer, hätte man schon etwas feilen können.

Schießen und Dashen

Im Spiel angekommen, geht die Action auch sofort los. Mit gezielten Schüssen werden Gegner aus der Luft geholt. Dazu hat man auch noch einen Strafe und einen Dash-Modus zur Auswahl mit denen man von den Geschossen der Gegnern ausweichen kann. Vor allem letzteres bringt ordentlich Geschwindigkeit ins Spiel, auch wenn natürlich die Beweglichkeit des Vectors darunter leidet. Ansonsten macht man eigentlich nicht viel mehr innerhalb des Spiels als auf gegnerische Vectors zu schießen und deren Angriffen auszuweichen. Die einzig weitere Gefahr ist die Umgebung der Map, gegen die man zwar auch mal fliegen darf, aber ab einer zu hohen Geschwindigkeit segnet man schnell das Zeitliche. Was einem hier auch auffällt, ist die passende Optik, die bunt aber nicht zu comichaft daher kommt. Mithilfe der Unreal Engine 4 läuft das Spiel stets flüssig und bekommt den nötigen Touch an Blur- und Partikel-Effekten geboten. Dazu kommt ein schön rockiger Soundtrack, der das Spielgeschehen perfekt untermalt.

Hauptaugenmerk der Entwickler: Multiplayer

Einer der Hauptaugenmerke der Entwickler von „Strike Vector EX” ist der Online-Multiplayer. Dieser ist auf den ersten Blick mit acht verschiedenen Modi, bei denen alle Klassiker wie Deathmatch oder Capture the Flag angeboten werden, schon recht umfangreich. Da die Lobbys vor allem einige Wochen nach der Veröffentlichung nicht mehr belebt sein werden, hat sich der Entwickler einen Mechanismus ausgedacht, der dagegen hilft. Denn wer auch mehrere Jahre später alle Multiplayer-Trophäen sammeln möchte, der muss nicht hoffen, dass noch genug Spieler online sind, denn die Lobbys werden immer so weit mit Bots aufgefüllt, bis minimal ein Drei gegen Drei gespielt werden kann. Das ist sehr löblich, da so wenigstens der Multiplayer-Modus in einer simulierten Form gespielt werden kann, sofern die Server online sind. Man kann auch offline im Skirmish üben, dafür bekommt man aber keinerlei Boni gut geschrieben. Diese schalten neue, kosmetische Items frei, die aber kaum der Rede wert sind. Insgesamt macht man aber auch im Mehrspieler nichts anderes als herumfliegen und Gegner abzuschießen. Wer solche geradliniegen, kurzweiligen Erlebnisse mag, der wird sicherlich auch einige Stunden Spaß haben, ich im Gegensatz hab nach einigen Runden gelangweilt abgeschaltet. Da hat auch die Modi-Auswahl leider nicht lange am Ball halten können.

Mein Hauptaugenmerk: Kampagne

Zum Abschluss möchte ich mich noch der Kampagne widmen. In dieser spielt man den aufstrebenden Marv, den man von seinem ersten Flug in einem Vector bis hin zu seinem Aufstieg als der beste Pilot im Universum begleitet. Er steht mitten in dem Konflikt zwischen den beiden Mächten – dem Consortium und dem Syndicate – die seit Jahrzehnten gegeneinander kämpfen. Dazu kommen noch verschiedene Gruppierungen an Piraten, die ein Rebellen-Leben fristen. Im Laufe der Geschichte schließt sich Marv jeder Seite mal mehr mal weniger gezwungen an und so bekommt man als Spieler auch einen Blick auf die Dinge aus jedem Winkel.

Auch wenn die Geschichte an sich sehr typisch in Standbilder-Cutscenes mit durchschnittlichen Synchronsprechern erzählt wird, so ist es das lineare Erledigen der Missionen, die allesamt sehr kurzweilig sind, genau das was mich an der Stange gehalten hat. Hier blühte für mich endlich das Gameplay auf und ich hatte meine Freude daran die Gegner-Horden zu zerstören und dabei noch eine Geschichte zu verfolgen.Dazu kommt, dass man nach und nach eine Welt gezeigt bekommt die mit interessanten Themen, wie das Klonen oder das Überleben in Krisen-Gebieten, aufwarten kann. Dadurch ist man viel mehr interessiert an den kleinen Schnipseln, die zu der Welt fallen gelassen werden, als die Geschichte um Marv an sich. Aber trotzdem hatte ich gerade an dem Punkt meine helle Freude mit dem Spiel. Auch wenn die Kampagne leider schon nach fünfzehn Leveln, die zusammen knapp drei Stunden dauern, auch schon wieder vorbei ist.