Während sich der Release von „Bloodstained” aus dem Hause Comcept Inti Creates auf 2018 verschoben hat; und ein neues „Castlevania“ aktuell nicht in Sicht ist, müssen sich Freunde von Metroidvania-Spielen wohl oder übel nach Alternativen umschauen. Ob „Slain: Back from Hell“ die Qualitäten hat, die besagte Lücke zu schließen, wollen wir euch nun im Rahmen eines Reviews erzählen.

Geschichte

Barthoryn war einst ein wilder Krieger, der sein Land vor dem Bösen beschützte. Mittlerweile sind allerdings einige Jahrhunderte ins Land gezogen, Barthoryn ist jäh verstorben und seine sterblichen Überreste wurden in einer stattlichen Gruft mitten in den Blutlanden aufbewahrt. Doch nun, wurden erneut Tod und Verderben über das Land gebracht, und selbiges ruft nach dem Helden von einst, der den finsteren Lord Vroll und seine untote Armee stoppen und damit das Leben zurück bringen muss.

Nach der Auferstehung

Auch wenn Barthoryn zunächst nicht möchte, immerhin sollte es doch genügend junge Krieger geben, die sich viel besser als Retter des Landes anbieten, findet er sich wenig später in Fleisch und Blut im Inneren der Gruft wieder. Etwas missmutig, macht er sich auf, um Tod und Verderben zu besiegen. Dazu schnappt sich Barthoryn zunächst sein altes Schwert und schlägt alles, das ihm begegnet, mit selbigem nieder. Alles andere wäre allerdings auch suboptimal, da sämtliche Untote, die ihm begegnen, wie Skelette, fliegende Totenschädel, Werfledermäuse, et cetera, ihm ebenfalls nach dem wiedererlangten Leben trachten.

Waffen eines Wiederauferstandenen

Da allerdings der einfache Schwerthieb lediglich bei kleinen Gegnern Wirkung zeigt, kann Barthoryn direkt zu Beginn des Abenteuers bereits sein Schwert zu einem starken Stoß aufladen, das gerade gegen etwas größere Gegner wirkungsvoll ist. Außerdem ist man schon früh in der Lage, einen Magiestoß abzufeuern, der auch schon einmal ganze Gruppen an Gegnern pulverisiert. Da allerdings auch einige Untote aus der Armee von Lord Vroll mit Feuer und Eis um sich werfen, ist man dankbar dafür, dass das alte Schwert in der Lage ist, die entsprechenden Eis- und Feuerbälle zurückzuschleudern. Der Einsatz von Magie erfordert allerdings auch Mana, welches sich zunächst nur dann erneuert, wenn man einen Heiligen Engel oder einen Speicherpunkt erreicht hat, wo auch die Lebensenergie vollständig wiederhergestellt wird.

Natürlich ist es auch möglich, gegnerische Schläge zu Blocken, beziehungsweise zu parieren, und zum Gegenangriff auf die betäubten Gegner überzugehen. Leider ist die Steuerung insgesamt allerdings weder einsteigerfreundlich, noch sonderlich präzise, wodurch so manche Parade komplett misslingt und mancher Schlag ins Leere geht. Selbiges trifft übrigens auch auf die Sprungpassagen zu, bei denen man schon einmal über den gewünschten Landepunkt hinausschießt und mit einem „Slain“ belohnt wird. Dadurch, dass die Rücksetzpunkte allerdings nicht optimal gesetzt sind, kann die eine oder andere Stelle zu einem echten Spaßkiller werden. Und das obwohl die Rücksetzpunkte bereits rekalibriert wurden. Da der Schwierigkeitsgrad grundsätzlich nicht zu unterschätzen ist (die Trophäe für 100 Tode hatte ich bereits nach kürzester Zeit), ist man schon dankbar dafür, dass das Waffenarsenal von Barthoryn durch eine Flammenklinge, eine Eis-Axt und diverse magische Sprüche erweitert wird, damit man sich nicht komplett wehrlos fühlt. Trotzdem wird das alte Schwert bei vielen am Ende immer die bevorzugte Waffe sein.

No leveling, no grinding, no crafting

Mit dem Spruch no leveling, no grinding, no crafting”, wirbt Wolfbrew Games selbst für die Einfachheit des Spiels. Tatsächlich ist selbiges in der Struktur recht einfach gehalten - Abzweigungen mit Verstecken findet man selten, meist geht es in eine Richtung (in der Regel nach rechts oder oben), das Kampfsystem ist simpel gestrickt. Allerdings muss an diesem Punkt auch diese Tatsache hinterfragt werden, denn eigentlich sollte ein Metroidvania genau diese verzweigten Wege zum Erforschen und Entdecken bieten. Hier stößt das Leveldesign des kleinen Indie-Studios schnell an seine Grenzen.

Technik

Optisch setzt Wolfbrew Games auf eine Pixel-Art-Grafik, die man mittlerweile aus dem einen oder anderen 2D-Survival-Horror-Adventure für PlayStation 4 und PlayStation Vita kennt. Besonders eindrucksvoll kommen dabei die Bosse der jeweiligen Welten daher, die schon einmal ein bis zu drei Köpfe größer als Barthoryn sind. Die Welten selbst sind nett anzuschauen und entsprechen optisch dem Standard in diesem Subgenre. Der gewählte Heavy-Metal-Soundtrack ist allerdings Geschmackssache. Persönlich konnte ich nicht viel mit den rockigen Songs anfangen, die zudem etwas Dynamik während des Spielens vermissen ließen. Auf die nicht hundertprozentig griffige, präzise und einsteigerfreundliche Steuerung hatte ich bereits vorher hingewiesen.