Wer bisher dachte, VR macht ihm nichts aus, bekommt nun den ultimativen Test. In „Windlands" stürzt man sich aus hunderten Metern Höhe in die Tiefe, nur um kurz vor kurz vor Ende einen rettenden Baum zu ergreifen, und schon geht es mit Schwung weiter. Unsere Review verrät wie viel Spaß das macht!

Titanen

Die Welt von „Windlands“ könnte idyllischer kaum sein. In luftigen Höhen gibt es viele kleine Inseln, und auf diesen gibt es Wälder, Städte und mehr. Doch der Schein trügt. Die Titanen, die sich stets um alle gekümmert haben, sind verschwunden. Um sie zurück zu holen, muss man Kristalle aktivieren, die an den entlegensten Orten der Welt gelegen sind. Um diese zu erreichen, bedarf es eines Hilfsmittels, das man direkt zu Beginn erhält: zwei Greifhaken. Mit diesen steht der Fortbewegung zwischen den unzähligen kleinen, fliegenden Inseln nichts mehr im Weg.

Durch die Lüfte

Die drei riesigen Level Dschungel, Stadt und Himmel warten nun darauf vom Spieler erkundet zu werden, um am Ende ihren Kristall preis zu geben. Dazu muss man sich mit den beiden Triggern durch die Welt hangeln, laufen und auch springen. Was jetzt so klingt, als hätte man es bereits in anderen Spielen gesehen, wirkt in „Windlands“ aber schlichtweg deutlich flüssiger. Wenn man einmal den Dreh raus hat und sich von hohen Bergen stürzt, rechtzeitig mit dem Haken abfängt und mit hohen Tempo weiter durch die Luft zischt, entsteht dabei ein Flow, den man so nur selten sieht. Das grandiose Leveldesign erlaubt akrobatische Aktionen und ein nahtloses Bewegen, so dass man sich sehr oft dabei erwischt, dass man das Ziel links liegen lässt und einfach nur Spaß am Fallen, Schwingen und Springen hat.

Gemütlich oder fordernd

Drei Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl, wobei der leichteste sich deutlich von den anderen abhebt. Hier kann man die Greifhaken absolut überall befestigen und damit nach Belieben durch die Level flitzen. Bei den beiden höheren Schwierigkeitsgraden sind nur Büsche und Bäume ergreifbar. Der spielerische Unterschied wird dadurch klar: das Spiel wird deutlich fordernder. Gefühlt hat man so fast schon zwei unterschiedliche Spiele vor sich, was den Wiederspielwert deutlich erhöht. Damit ändert sich auch die Spielzeit deutlich. Wer nur auf die Kristalle aus ist, dürfte auf leicht mit ungefähr einer Stunde auskommen, ansonsten kann man locker das drei- bis vierfache einplanen.

Motivation

Doch auch wenn man „Windlands“ auf beide Arten beendet hat, wird man nur sehr unwahrscheinlich das Spiel digitalen Staub ansetzen lassen. Zum einen sind in den Level weit 150 versteckte Gegenstände zu finden. Auf der Suche nach diesen wird man manch eine neue Ecke entdecken. Oder aber man widmet sich den Herausforderungen, die man auch auf Zeit spielen kann und das Ergebnis nachher mit andern Spielern vergleicht. Es ist ungemein motivierend seine Zeiten nach unten zu treiben, da man immer und immer wieder versuchen will seinen Weg noch weiter zu optimieren. So wird aus dem eigentlich recht kurzen Spiel ein kleiner Süchtigmacher den man immer und immer wieder einlegen kann.

Seekrank

Virtual Reality schlägt vielen auf den Magen und sorgt schonmal für Übelkeit. Leider müssen wir an dieser Stelle sagen, dass uns das bislang noch nicht so stark untergekommen ist wie mit „Windlands“. An dieser Stelle kommt ein dickes ABER: wir hatten zuerst alle Funktionen die Übelkeit vermeiden sollen, deaktiviert. Dabei ist die Auswahl wirklich super: ob schrittweises Umschauen oder ein Käfig um den Spieler herum, jeder sollte hier die passende Menge an Hilfen finden, damit man das Spiel in Ruhe genießen kann.

Simple Schönheit

Wenn man sich einen Screenshot von „Windlands“ anschaut, wird man diesen wahrscheinlich als ziemlich trist beschreiben. Die Texturen sind sehr einfach gehalten und auch die Umgebungen sind eher einfach konstruiert, auch wenn es hier und da interessante Blickfänge gibt. Legt man aber erst einmal mit dem Spiel los, merkt man ihm seine Ästhetik an. Durch das schnelle Gameplay behält man durch die einfachen Farben und Formen stets einen klaren Blick für den weiteren Weg, was besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden dadurch deutlich wird, dass sich Büsche und Bäume stets klar von der Umgebung abheben. Und spätestens wenn die Titanen erwachen und man dazu der tollen Musik lauscht wird man zugeben, dass man ein kleines, künstlerisch stimmiges Gesamtwerk vor sich hat.