Für die HTC Vive ist es schon erhältlich, nun kommt es auch für PlayStation VR. Solche Sätze sind immer besonders schön, denn das zeigt, dass die Entwickler sich wirklich bemühen ihre VR-Titel auch den PlayStation 4-Fans zugänglich zu machen. Genau das ist nun mit „HoloBall“ geschehen, welches eigentlich das Roomscaling der HTC Vive nutzt, um das simple Ping Pong-Prinzip spektakulär zu gestalten. Ob die Portierung gelungen ist oder der Titel einfach nicht zu Sonys Brille passt, haben wir für euch herausgefunden.

Sport der Zukunft ?

Eine echte Geschichte gibt es in „HoloBall“ nicht. Der Spieler weiß lediglich, dass er wohl aus dem Spielfeld endkommen muss, was deutlich leichter klingt als es ist. Das war es dann aber schon mit den narrativen Elementen, wer sich also etwas hiervon erhofft, sollte seine Erwartungen zurückschrauben. Dennoch ganz nett ist die KI, die mit einigen Sprüchen gegen den Spieler wettert. Das lockert das Geschehen etwas auf, könnte jedoch weiter gehen.

Dafür ist aber das Spiel selber deutlich interessanter. Als Spieler mit ein oder zwei Schlägern in der Hand befindet man sich in einem riesigen Raum, während man einem Viereck gegenübersteht. Anschließend geht es darum, den Ball so lange hin und her zu schlagen, bis der Gegner diesen nicht abwehren kann und er durch sein Feld fliegt, wodurch man Punkte erhält. Das klingt simpel, macht aber unglaublich viel Spaß, da man sich in seinem Feld bewegt und schnell reagieren muss, um den Ball zurück zu schlagen. Alle Taktiken, die man aus dem Tennis-Sport kennt, können auch hier angewandt werden, weshalb es wichtig ist, die Mechaniken zu erlernen um dann in den rasanten Matches auch alle Tricks nutzen zu können.

Ein wenig zu wenig

Die Auswahl an Modi ist leider noch etwas beschränkt. Das Herzstück stellt das normale Spiel dar, das in drei Schwierigkeitsstufen genossen werden darf. Hier muss man mehrere Runden gegen einen Gegner bestehen, der nach jeder abgeschlossenen Runde schneller, kräftiger und präziser wird. Das macht Spaß und lädt zur Highscrore-Jagd ein. Ansonsten gibt es einen Endurance-Modus, in dem man möglichst oft ohne Eigentor überleben muss, und das war es auch schon. Zwar ist das vorhandene gut, und die Macher versprechen auch noch mehr, allerdings bringt das Konzept so viel mehr Potential mit, dass man ein wenig enttäuscht ist.

Spielspaß ohne Ende

Das Beste an „HoloBall“ ist tatsächlich der pure Spielspaß. Obwohl man eigentlich immer dasselbe macht, ist es unglaublich befriedigend den Ball herumzuschlagen, neue Taktiken auszuprobieren und den Raum auszunutzen, um sich zu bücken oder zur Seite zu springen. Tatsächlich bewegt man sich deutlich mehr und hektischer als in vielen anderen VR-Spielen, sodass man aufpassen muss nicht über das Kabel zu stolpern. „HoloBall“ kommt wohl dem Begriff VR-Sport am nahsten.

Ebenfalls schön sind die Einstellungen, die man treffen kann. Im freien Spiel darf man die Stärke des Gegners, die Größe des Feldes und weitere kleine Optionen nutzen, um sich selber seine Herausforderung zu basteln. Während der PSVR-Träger rasante Matches austrägt, dürfen andere über den TV zuschauen und sogar verschiedene Kamerawinkel und –fahrten einstellen, um zuzuschauen. Genau solche kleinen Elemente machen „HoloBall“ so gut.

Technik

Optisch gehört „HoloBall“ zu dem besten, was man in der virtuellen Realität erlebt. Das liegt am sehr schlichten Stil, der wie eine Mischung aus „Tron“ und den Neon-Lichtern der 80er Jahre aussieht. Alles ist minimalistisch gehalten, doch der Einsatz der Farben sowie die Partikeleffekte machen das Erlebnis unglaublich immersiv. Die Bildrate ist butterweich, und auch das Tracking funktioniert gut. Zwar mussten wir das leider typische Wackeln beim Stillhalten beobachten, doch in der Action lief alles problemlos und kein Fehler war auf eine ungenaue Steuerung zurückzuführen.

Damit das Spiel am besten klappt, braucht man eine Menge Platz. Nicht nur die Entfernung muss stimmen, der Abstand war tatsächlich bei keinem anderen getesteten VR-Spiel so groß, auch der Platz zu den Seiten muss stimmen. Hier ist das Spiel aber auch tolerant und lässt die Spieler den verfügbaren Bereich einstellen. Der Soundtrack ist abschließend stimmig, besteht aber nur aus einem einzigen Lied.