Und wieder gibt es ein Remake. Dieses Mal von einem Spiel, dessen zweiter Teil bereits ebenfalls auf die aktuellen Konsolen portiert wurde. Die Rede ist von „Darksiders”, das sich in der „Warmastered Edition” erneut behaupten möchte. Ab zum Review!

Apokalypse

Die Welt ist ein Schauplatz von Tod und Verderben. Die Apokalypse ist über sie herein gebrochen und hat die Menschheit, ja schlichtweg alles Leben ausgelöscht. Nun wandern Dämonen über das, was noch von der Welt übrig geblieben ist. Die Schuld daran wird einem der Reiter der Apokalypse zugeschrieben: Krieg. Doch dabei handelt es sich um ein Komplott gegen ihn. Daher zieht er los, um diejenigen zu finden, die ihm das angetan haben, und sich so seiner Strafe zu entziehen.

Das Setting ist zwar wirklich cool, insbesondere weil es nur selten benutzt wird. Doch leider ist es im Kern dann doch eine typische Rache-Geschichte. Dafür punkten einige sehr interessante „Personen“, die wir an dieser Stelle nicht vorweg nehmen wollen, mit sehr viel Persönlichkeit.

Vertraut

Wer schon einmal einen der 3D-„Zelda”-Klone der Heimkonsolen gespielt hat, wird sich bei „Darksiders” direkt wohlfühlen – zumindest aus spielerischer Sicht. Das fängt schon beim Kampfsystem an. Aus der 3rd-Person-Sicht kann man Gegner anvisieren und behält sie so stets im Blick. Dann kann man auch schon das Schwert immer und immer wieder schwingen lassen. Viel Taktik oder Geschick ist nicht erforderlich, regelmäßig in eine beliebige Richtung ausweichen reicht vollkommen. Was die Kämpfe aber dennoch unterhaltsam macht, ist die Inszenierung. Besonders die Auswirkungen der Treffer sind beim Gegner ersichtlich, so dass sie auch schon einmal gegen eine Wand geschleudert werden. Nach genug Schaden kann man ihnen dann auf Knopfdruck das Leben in einer besonders fiesen Animation nehmen – für sanfte Gemüter ist das Spiel definitiv ungeeignet, aber es passt einfach zum düsteren Setting. Im Laufe des Spiels kommen zwar noch weitere Waffen dazu, doch auch diese ändern nichts an der geringen Herausforderung. Dafür bringen sie natürlich ein paar mehr hübsche Animationen mit, und wenn die Auseinandersetzungen schon nichts für die Fingerakrobatik sind, dann wenigstens was für das Auge!

Entdecker

Und auch die Spielwelt an sich erinnert gut an das große Vorbild. Nach einem recht linearen Einstieg ins Spiel erkundet man sie, soweit die aktuelle Ausrüstung dies zulässt, und hat ab und an einen Dungeon mit einer bestimmten Thematik vor sich. Hier kommen dann auch ein paar kleine Denkaufgaben vor, die jedoch nie zu knackig werden. Dennoch macht die Mischung aus Kämpfen, Puzzeln und geschicktem Einsatz der Ausrüstung auch hier Spaß. Am Ende wartet dann natürlich ein besonders dicker Gegner auf seine Niederlage. Die Bosse haben zwar allesamt einen richtig tollen Auftritt und können wie auch der Rest des Spiels durch ihr Design überzeugen, aber spielerisch sieht es da leider etwas anders aus. Es fehlt ein wenig an der spielerischen Originalität und damit der Herausforderung, die „The Legend of Zelda“ an dieser Stelle bietet.

Wegbereiter

Abermals könnten wir das Vorbild nennen, wenn es um den Einsatz der Ausrüstung geht. Ja, man kann Wände sprengen, um Durchgänge zu öffnen, und ein Greifhaken bringt Krieg halt über Abgründe. Sie alle ermöglichen somit das Betreten von neuen Bereichen, wo man zuvor vor verschlossenen Türen und Wänden oder gähnenden Abgründen stand. Trotzdem kann man „Darksiders“ deswegen nichts vorwerfen, denn es setzt die bekannte Formel schlichtweg perfekt um. Neue Elemente kommen stets hinzu, bevor Langeweile eintreten kann, und so hat man über die 15 bis 20 Stunden Spielzeit keine Längen zu befürchten. Viele weitere Auflockerungen wie Kriegs untotes Pferd, das man erst nach einer ordentlichen Spielzeit bekommt, oder auch Flugeinlagen tragen deutlich dazu bei, dass keine Eintönigkeit aufkommt – einzig die Arena-Kämpfe werden ein wenig überstrapaziert. Und an dieser Stelle haben wir noch nicht einmal erwähnt, dass man seine Ausrüstung auch verbessern und erweitern kann.

Düster-bunt

„Darksiders” schafft vom Stil her einen tollen Spagat. Obwohl die Welt in Ruinen liegt und eine sehr düstere Stimmung herrscht, wurden die Farben in der Spielwelt nicht vergessen. Dieser Stil ist wirklich sehr schön anzusehen, besonders weil sich die unterschiedlichen Gebiete nicht den klassischen Themen wie Wald, Feuer und Eis bedienen, sondern verschiedene eigene Settings bieten. Gegner und Bosse, egal ob klein und fies oder groß und beeindruckend, fügen sich hier nahtlos ein, so dass man ein tolles Gesamtbild bekommt. Technisch dagegen sieht man zwar einen deutlichen Unterschied zur letzten Konsolengeneration, jedoch haben die Entwickler sich darüber hinaus jegliche Mühen gespart. Die Texturen sind schärfer und die Auflösung höher, aber Charactermodelle, Effekte und Co. haben ohne den geringsten Zweifel bereits ein paar Jahre auf dem Buckel. Dafür entschädigen der immer noch grandiose Soundtrack und die sehr gute Vertonung der Charaktere.