Jedes Genre hat ganz große Platzhirsche gegen die ähnliche Titel sich beweisen müssen. Im Falle von „Mekazoo” einem 2.5D-Jump’n’Run fühlt man sich sehr stark an „Donkey Kong Country” erinnert. Was das Spiel von dem König des Dschungels unterscheidet und was es leider auch schlechter macht, lest ihr in der folgenden Review.

Mechanische Seele

Das Spiel startet in einer futuristischen Steampunk-Fabrik, in der man die Rolle einer Art mechanischen Seele übernimmt, die sich in ein Gürteltier verwandeln kann. Weitere solcher Tiere wurden wohl von einem Virus befallen und müssen deshalb gestoppt werden. Eine explizite Geschichte gibt es nicht, aber das braucht man bei einem solchen Spiel auch nicht.

Tierchen wechsel dich

Es geht viel mehr darum, durch gut designte Level mit guten Spielmechaniken zu hüpfen. Konzentrieren wir uns zunächst auf letzteres. Die mechanischen Tiere darunter das bereits erwähnte Gürteltier, ein Känguruh, ein Frosch, ein Panda und ein Pelikan. Alle fünf haben eine Hauptfähigkeit, die sich komplett voneinander unterscheiden. Der eine rollt, der nächste springt, ein anderer fliegt. Dadurch, dass man die Tiere nach und nach freischaltet, bleibt dieser Aspekt des Spiels auch bis zum Ende frisch. Was aber das Spiel unnötig schwierig macht, ist die Mechanik zum Wechseln. Denn man muss zwischen den Fähigkeiten, repräsentiert durch die Tiere, stets durch Tastendruck wechseln, was in brenzligen Situationen oft zum Bildschirmtod führt. Zudem hat man immer nur zwei Tiere zeitgleich parat, was wohl vor allem dem Zweispieler-Modus geschuldet ist. In diesem übernimmt jeder Spieler ein Tier und muss sich gut koordiniert einwechseln, um die teilweise genauen Sprünge zu meistern. Das kann bei einer guten Koordination schon Spaß machen, wird aber bei den meisten wahrscheinlich nur für noch mehr Chaos sorgen.

Unübersichtlich und frustrierend

Auch beim Level-Design haben sich die Entwickler einige Schnitzer erlaubt. Gerade zu Beginn ist das Spiel einfach nur unübersichtlich. Bevor man überhaupt weiß, was man machen muss, wird man schon von mehreren Ebenen, Details im Vorder- und Hintergrund sowie irgendwelchen Aufgaben dermaßen überfordert, dass man am liebsten direkt den Controller wieder weg legt. Auch im späteren Verlauf gibt es immer wieder Situationen, durch die man sich einfach durch hangelt, ohne genau zu wissen was man da gerade eigentlich macht. Wer wirklich alles einsammeln möchte, denn „Mekazoo” ist, wie sein großes Vorbild, vollgestopft mit sammelbaren Gegenständen, der wird wahrscheinlich komplett verzweifeln, denn die Level sind zudem auch noch sehr verschachtelt. Es gibt immer wieder Abschnitte, wo man sich entscheiden muss, ob man nun den einen oder anderen wählt, jedoch ist überhaupt nicht erkennbar welcher nun der Bonus- und welcher der Haupt-Weg ist. Neben den normalen Leveln gibt es noch eine Oberwelt, in der man die Level aufsuchen und anwählen muss, aber diese ist mindestens genauso unübersichtlich wie der Rest.

Leben in einer mechanischen Welt

Das wohl positivste am Spiel sind die Charaktere selbst. Sie versprühen einen wunderbaren Charme, sind echt liebevoll und haben auch knuffige Animationen. Der Rest des Spiels ist vom Aussehen her aber auch gar nicht so schlecht. Die Entwickler haben es geschafft der kalten, mechanischen Welt, genug Leben einzuhauchen. Leider schafft es die Unity Engine mal wieder nicht diese Vision auch dementsprechend technisch fehlerfrei auf der PlayStation 4 umzusetzen, weshalb Ruckler und Tearing an der Tagesordnung sind. Beim Soundtrack hingegen wird man sicherlich das ein oder andere Deja-Vu erleben, denn auch hier hat man sich an „Donkey Kong Country” und dem Stil von David Wise orientiert, weshalb man fröhliche Dschungel-Atmosphäre durch und durch geboten bekommt. Wer das mag, wird hier definitiv nicht enttäuscht.