In „I Expect You To Die“ ist der Name Programm. Die Idee des Agenten-Spieles ist nämlich, bestimmte Ziele zu erreichen, um die Pläne eines Schurken zu verhindern. Doch das ist alles andere als einfach, denn der Weg zur Lösung wird durch viele Tode geprägt, die jedoch auch stets Lehren mitbringen. Das zumindest ist das interessante Versprechen der Macher, weshalb wir unsere PlayStation VR ausgepackt haben und das Abenteuer durchgespielt haben, um euch zu verraten, ob die Entwickler tatsächlich die Wahrheit gesagt haben.

Ein Agenten-Thriller der lustigen Art

Bereits beim ersten Start wird deutlich, dass man hier kein schnell produziertes Werk mit VR-Aufsatz erhält. Die Einleitung ist nämlich optisch extrem beeindruckend geworden, mit surrealen Elementen und dem Gebrauch von schwarz, weiß, rot und anderen Farben. Dabei passiert sehr viel, während im Hintergrund ein Lied läuft, das tatsächlich den Bond-Songs Konkurrenz machen kann. Es passiert viel, es sieht fantastisch aus und bereitet den Spieler auf den humorvollen Ton vor, der sich durch das komplette Spiel zieht.

Angekommen im eigenen Büro darf man sich verschiedene Filmrollen anschauen, die von dem eigenen Boss kommentiert werden. Hier wird ein ganzes Gag-Feuerwerk losgelassen, während man die Grundlagen der insgesamt vier Missionen erfährt. Wir wollen nicht zu viel verraten, aber der Erzähler leistet einen unglaublich guten Job, genauso wie einige andere Sprecher, sodass man sich wirklich wie die Hauptrolle einer Agenten-Parodie fühlt. Zudem ist der Humor mehr als gelungen und sorgt für zahlreiche Lacher, was das gute Gameplay perfekt verpackt.

Wunderbare Steuerung

Bevor man über das eigentliche Gameplay spricht, muss man sich die Steuerung anschauen. Diese erinnert vorerst sehr an „Job Simulator“ und funktioniert genauso gut, denn die Move-Controller werden zu Händen, und kinderleicht lassen sich alle Objekte aufnehmen und benutzen. Doch anders als bei diesem Spiel kann man in „I Expect You to Die“ auch Objekte aus der Ferne aufnehmen, sowie Objekte wegbefördern und trotzdem präzise durch den Raum steuern. Das macht die Telekinese möglich, weshalb man alle Objekte im Raum nutzen kann und eben auch den Platz ausnutzt, ohne sich tatsächlich zu bewegen. Auch lässt sich alles in der Luft fixieren, weshalb man auch wichtige Texte immer im Blick hat. Das ausführliche Tutorial ist dabei wirklich gut gestaltet und bereits danach lässt sich das, was anfangs etwas umständlich klingt, wunderbar ausführen. Tatsächlich ist das so gut geworden, dass man sich diese Steuerungsmethode in allen VR-Spielen wünscht, die ungefähr dasselbe Spielprinzip haben.

Rette den Tag!

Die vier Missionen sind allesamt sehr abwechslungsreich gestaltet und handeln stets davon einem Schurken das Handwerk zu legen. Mal ist man in einem Auto in einem Flugzeug, mal in einem U Boot unter Wasser. Obwohl mit vier Missionen nicht gerade viel vorhanden ist, sind alle wunderbar gestaltet und voller Details. Dabei darf man nicht damit rechnen, das komplette Spiel schnell durchzuspielen, denn jeder kleine Fehler sorgt dafür, dass man stirbt und von Vorne beginnen muss. Deshalb sollte man durchaus Trial and Error-resistent sein, denn während die ersten beiden Missionen noch recht einfach sind, steigt der Schwierigkeitsgrad nach der Hälfte enorm an und man wird deutlich öfter sterben.

Doch die Kreativität, mit der die Macher diese Aufgaben gestaltet haben, ist beeindruckend. Zahlreiche Objekte, von denen man nichtmal alle braucht, lassen sich nutzen, und dabei sogar viele Kleinigkeiten freischalten, die man anschließend im Büro nutzen kann. Sowieso ist der Spielspaß stets der Fokus, und alles ausprobieren und nach langer Zeit endlich die Lösung gefunden zu haben, ist stets befriedigend. Lediglich eine Hinweisfunktion wäre nicht ganz verkehrt gewesen, schließlich kann es gegen Ende tatsächlich frustrierend werden, doch das ist eigentlich kein Fehler, sondern absichtlich so gewollt. Durch einige Geheimnisse lädt das Spiel die Agenten dazu ein die Missionen erneut anzugehen, wodurch etwas Wiederspielwert aufkommt. Jedoch ist man am Ende der vierten Mission definitiv nicht satt, weshalb wir uns sehr wünschen, dass notfalls durch DLC weitere Herausforderungen ihren Weg in das Spiel finden.

Technik

Optisch kann das Spiel dank seines Grafikstils überzeugen und punktet durch den Comic-Look, der nie verwaschen aussieht und mit zahlreichen Details punktet. Auch die Effekte sind wunderschön anzusehen, was das VR-Gefühl extrem unterstützt. Der Soundtrack ist große Klasse, besonders der Intro-Song glänzt hier und lässt sich zum Glück immer wieder anhören. Die Präsentation ist also großartig geworden und gehört zu dem Besten, das PlayStation VR zu bieten hat.

Das Tracking hingegen ist eine andere Angelegenheit. Bei mir hat es stets wunderbar funktioniert, sogar die Move-Controller waren unglaublich genau und nie wurde ein Fehler durch unpräzises Tracking ausgelöst. Das sieht bei anderen jedoch anders aus, denn es kann auch sein, dass der zweite Move-Controller gar nicht richtig erkannt wird und in die Hand deshalb in der Luft hängen bleibt. Hier muss man hoffen, dass die Macher mit einem Patch helfen können.