Bei Rennspielen geht es meist um die gleichen Sachen: Schnelle Boliden erwerben und möglichst flott über eine Strecke heizen. Letzteren Fakt, also den mit dem Heizen über eine Strecke, nimmt sich „Drive!Drive!Drive!” zum Anlass, den Spieler gleichzeitig über mehrere Strecken düsen zu lassen. Wie sich das spielt und ob es auch in der Form Spaß macht, verraten wir in der folgenden Review.

Umfang!Umfang!Umfang!

„Drive!Drive!Drive!” ist ein ganz typisches Einzelspieler-Rennspiel. In einem Kampagnen-Modus über mehrere Welten mit ebenfalls mehreren Wettbewerben verteilt, muss man die bevorstehenden Aufgaben eine nach der anderen lösen. Immerhin haben die Entwickler für ordentlich Abwechslung gesorgt. Neben normalen Rennen, wo man möglichst die beste Position auf jeder Strecke erreichen muss, erwarten einen auch noch Punkte-Wettbewerbe, in denen man driften und smashen muss, sogenannte Collectible-Rennen, in denen Kristalle eingesammelt werden wollen, sowie typische Zeitrennen. Tatsächlich sind die Modi spaßig und diverse genug, um über die Länge der Kampagne hinweg nicht langweilig zu werden, auch wenn der richtige Kracher fehlt.

Wechsel!Wechsel!Wechsel!

Das größere Problem an „Drive!Drive!Drive!” ist dann doch das Spiel an sich. Die Prämisse, dass man auf mehrere Strecken gleichzeitig fahren muss, hört sich natürlich erst einmal interessant an, aber man wird dann doch schnell auf den Boden der Realität zurück geholt. Denn am Ende fährt man doch nur eine Strecke, während die KI die Kontrolle über die anderen übernimmt. Zudem sind die verschiedenen Strecken eigentlich immer dieselbe, nur eben gedreht, wodurch sie sich, wenn man nicht genau drauf achtet, zumindest etwas anders spielt. Sowieso sind die einzelnen Tracks so austauschbar, dass es spätestens nach dem zweiten Looping auch total egal ist, welche Hindernisse einem entgegen kommen.

Probleme!Probleme!Probleme!

Leider ist aber auch die Steuerung nicht optimal. Die Fahrzeuge, wovon man über zehn nach und nach freischalten kann, spielen sich allesamt sehr gleich schlecht. Sie sind eher wie Seifenkisten, die über den Boden rutschen, wodurch man nie das Gefühl hat, dass die volle Kontrolle über das Auto möglich ist. Was aber tatsächlich das Spiel frustrierend macht, ist die Mechanik des Wechseln an sich. Denn die KI, die das eigene Auto übernimmt, wenn man den Kurs wechselt, ist alles andere als kompetent. Nicht nur einmal passiert es, dass man zu einer Strecke zurück kommt und einfach rückwärts steht, weil sich die KI einmal komplett gedreht hat. Das einzige, was dann noch hilft, ist meist ein Neustart, was zwar nur ein oder zwei Minuten pro Versuch kostet, aber dennoch ist es ein unnötiger Neustart. Mit einer etwas besseren KI wäre wenigstens dieser Frust ein wenig geringer gewesen. So legt man den Controller entnervt schnell wieder weg.

Online nichts los

Abseits von der Kampagne kann man auch noch eine im Schwierigkeitsgrad erhöhte Alternative namens Offensive Mode freischalten. Dadurch wird der Umfang immerhin verdoppelt, auch wenn so gut wie keine Abwechslung geboten wird. Dazu kommt auch noch ein Track-Editor, mit dem man eigene Strecken sehr einfach erschaffen und online teilen kann. Wie bei so vielen Indie-Spielen gibt es hier aber auch ein Problem, denn es gibt einfach zu wenige, die den Titel spielen. Zwar kann man genug geteilte Strecken finden, aber im synchronen Mehrspieler haben wir im Rahmen unseres Tests nicht ein einziges Mal zu verschiedenen Zeiten Mitspieler finden können. Wer also „Drive!Drive!Drive!” auch online spielen möchte, der muss wohl eine feste Gruppe mit festen Zeiten suchen.

Synth-Rock und Low-Poly

Optisch bekommt man einen futuristisch anmutenden low-poly Stil geboten, der aber dadurch auch etwas trist wirkt. Trotz der Unity-Engine kommt das Spiel aber zum Glück nur ganz ganz selten ins Stocken. Der Soundtrack wurde von der Synth-Rock-Band Zombi eingespielt und bietet einen passenden Flair, den man aber wahrscheinlich nur selten wirklich wahrnimmt.