Wenn man sich ein paar Screenshots von „Darknet“ anschaut, wird man nicht gerade begeistert sein. Das Puzzle-Spiel sieht tatsächlich alles andere als interessant aus, doch wer sich in das Hacker-Abenteuer wagt, stößt schnell auf viele Mechaniken, die allesamt ineinandergreifen. Macht das aber auch tatsächlich Spaß, oder bleibt man genauso gelangweilt zurück, wie der Ersteindruck vermuten lässt? Wir haben diverse Systeme erobert um euch genau das zu verraten.

Das Rätsel des Internets

Eine wirkliche Geschichte gibt es in „Darknet“ anfangs nicht. Man wird lediglich damit beauftragt sich in diverse Systeme einzuhacken und diese zu erobern. Das ist gerade aber visuell interessant, denn man befindet sich im Zentrum eines Komplexes, das von runden Knotenpunkten umgeben ist. Diese sind unterschiedlich groß und müssen allesamt gehackt werden, um das System zu übernehmen. Dafür muss man sich in deren Inneres begeben, was per Knopfdruck zum eigentlichen Kernelement führt.

Hat man einen Knotenpunkt betreten, muss man nämlich auf einem Grid den Kern erobern. Dafür setzt man in bestimmte Punkte einen Virus ein, der sich anschließend verbreitet und die Mitte erreicht. Auf dem Weg darf er allerdings keinen anderen Punkt berühren, denn diese vernichten den Virus. Es ist also wichtig, wo man ihn einsetzt, was zu kurzweiligen, aber interessanten Knobeleien führt. Außerhalb der Knoten kann man dann das erhaltene Geld Exploits und weitere Tools kaufen, um durch kluge Planung möglichst viel Profit zu machen, und die Kosten zu minimieren. Ein Zeitlimit gibt es auch, weshalb man wirklich alle Möglichkeiten nutzen sollte, um das gesamte System zu übernehmen.

Knobeln zum Anfassen

Das Spielprinzip ist gerade in den ersten Durchläufen sehr interessant. Die kleinen Rätsel bieten zwar wenig Abwechslung, bereiten aber eine Menge Spaß und motivieren tatsächlich. Leider wird man viele der Grids mehrfach sehen, da hier die Abwechslung zu gering ist. Dennoch ist das Einhacken in das System sehr intensiv, und das Zeitlimit führt zu spannenden Momenten, wenn man über seine nächsten Schritte nachdenken muss. Der Schwierigkeitsgrad kann vorher ausgewählt werden, weshalb man sowohl eine gemütliche Runde, als auch hektische Herausforderungen erleben kann, die natürlich eine bessere Belohnung einbringen.

Die Welt der Hacker

Außerhalb der eigentlichen Missionen gibt es sowohl ein paar Geheimnisse, als auch die eigentliche Geschichte, die in Textform präsentiert wird. Hier wird eine ganze Hintergrundgeschichte der Welt gezeigt, die ausführlich genug ist, um dem eigentlichen Gameplay eine größere Bedeutung zu geben, gleichzeitig aber nicht überwältigt. Auch ein News-Feed ist vorhanden, der Entwicklungen in der fiktiven Welt zeigt. All diese kleineren Boni runden das Spiel sehr gut ab, und verbessern das Spielgefühl tatsächlich. Leider haben die Macher die Chance nicht genutzt, eine Geschichte daraus zu basteln, weshalb hier eine Menge Potential verschenkt wird.

Auch die Präsentation ist wirklich sehr gut gelungen. Man hat das Gefühl, direkt im Internet zu stehen, was die abstrakten, eintönigen Umgebungen wiederspiegeln. Vor allem in den Systemen ist es beeindruckend, um sich herum zu schauen und die riesigen Knotenpunkte zu sehen, die miteinander verbunden sind. Das Gefühl der Größe ist sehr gut umgesetzt und es wird klar, dass das Spiel von Grund auf für VR entwickelt wurde.

Technik

Optisch wird einem vielleicht nicht die vielfältigste Kulisse geboten, dafür ist der vorhandene Stil aber überzeugend und vermittelt das Gefühl, tatsächlich ein Zukunfts-Hacker zu sein. Die Ladezeiten sind glücklicherweise nie zu lang, sodass der Spielfluss beim Eintauchen in die Knotenpunkte nicht behindert wird. Die Bildrate ist ebenfalls stabil, und der Soundtrack lässt die futuristische Umgebung nur noch mehr glänzen.

Lediglich die Steuerung enttäuscht, denn man kann ausschließlich den DualShock-Controller nutzen, und keine Move-Controller. Dabei steuert man sowieso immer nur einen Pointer, und auf Dauer wird die Bedienung etwas unangenehm, sodass wir uns einen entsprechenden Patch sehnlichst wünschen. Auch das Tracking ist nicht optimal, was das Zielen erschwert. Zwar hindert das den Spielablauf nicht zu sehr, dennoch stört das in vielen Situationen.