Entwickler von Sportspielen verfolgen in der Regel einen von zwei grundsätzlichen Ansätzen: Entweder wollen sie eine realistische Sportsimulation schaffen oder aber ein Spiel, das es mit dem Realismus nicht so genau nimmt und den Fokus eher auf kurzweilige, abgedrehte Action legt. Mit „NBA Playgrounds“ orientiert sich Saber Interactive eher am letztgenannten Ansatz. Ob das Konzept aufgeht, lest ihr im folgenden Test.

NBA auf Weltreise

In „NBA Playgrounds“ stellt man sich aus einer Vielzahl von derzeitigen und ehemaligen Spielern der National Basketball Association ein schlagkräftiges Duo zusammen, um dann sein Können in zwei gegen zwei-Matches unter Beweis zu stellen. Für alle, die zunächst einmal die Grundzüge erlernen wollen, ist nach einem kurzen Tutorial der Turnier-Modus die erste Wahl. Hier gilt es, an verschiedenen Orten der Welt jeweils vier andere Teams zu besiegen, um dann den begehrten ersten Platz zu ergattern. Zusätzlich gibt es für jedes Spiel eine spezielle Herausforderung wie beispielsweise eine bestimmte Anzahl Dreier oder Ballabnahmen zu erzielen, was für zusätzliche Motivation sorgt. Leider schwankt der Schwierigkeitsgrad bei den Spielen sehr stark. Es kann schon einmal vorkommen, dass die Gegner im Achtelfinale eines Turniers fast jeden Wurf perfekt verwandeln und man dann später im Finale ohne Probleme mit einem Abstand von 10 Punkten gewinnt.

Leicht zu lernen, schwer zu meistern

In den Partien stehen dem Spieler je nachdem, wer gerade im Ballbesitz ist, unterschiedliche Aktionen zu Verfügung. In der Offensive gehören dazu Dunkings, Dribblings sowie Würfe aus jeder erdenklichen Position. Lässt man die Wurftaste im richtigen Moment los, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einen Korb zu landen. Leider bleibt es auch noch nach einigen Spielen ein Rätsel, wann genau der perfekte Zeitpunkt für einen Wurf ist. Mit erfolgreichen Pässen und Würfen füllt sich gleichzeitig eine Spezialleiste. Ist diese dann komplett aufgefüllt, erhält der Spieler ein zufälliges Power-Up. Dazu gehört ein Ball, der sicher trifft oder man erhält kurzzeitig für Dunkings die doppelte Punktzahl.

Defensiv sind Steals und Schubser die wichtigsten Aktionen, um dem Gegner den Ball abzunehmen. Schubser sind dabei zwar leichter anzuwenden, leeren aber gleichzeitig auch die Spezialleiste, was eine taktische Herangehensweise erfordert. Grundsätzlich ist es auch möglich, mit einem Sprung im richtigen Moment den Wurf eines Gegenspielers zu blocken, das stellt sich jedoch schon schnell als deutlich schwieriger als erwartet heraus.

Magere Mehrspieler-Möglichkeiten

Wer dann glaubt, sich genug eingespielt zu haben, kann sich im Online-Modus mit anderen Spielern messen. Bislang kann man jedoch leider nur einzelne Partien gegen
zufällig ausgewählte Gegner austragen, eine schnelle Runde mit Freunden ist demnach noch nicht möglich. Auch Online-Turniere sowie die Möglichkeit zu viert online zu spielen werden erst in einem Update nachgereicht. Wer schon jetzt gegen Freunde antreten möchte, der muss das dementsprechend im lokalen Mehrspielermodus tun. Neben den aus dem Turnier-Modus bekannten Arenen lässt sich hier auch das Aussehen des Balls sowie die Dauer der Partie anpassen. Leider fehlt auch hier bisher die Möglichkeit, ganze Turniere austragen zu können. Allgemein lässt sich also sagen, dass der Multiplayer bislang recht mager ausfällt, was sich hoffentlich mit den bereits angekündigten Updates noch ändern wird.

Große Spieler-Auswahl

Wie bereits im Ultimate Team-Modus von anderen Sporttiteln erhält man seine Spieler aus Packs mit jeweils sechs Basketballern. Glücklicherweise unterstützt „NBA Playgrounds“ keine Mikrotransaktionen, sodass es bei den erhaltenen Spielern rein aufs Glück und nicht auf die Dicke des Geldbeutels ankommt. Goldene Packs steigern dabei die Chance auf einen epischen oder legendären Basketballer mit besonders guten Werten und werden für den erstmaligen Gewinn eines Turniers verliehen. Normale Packs bekommt man dagegen sobald man im Level aufsteigt.

Auch die Stufe der Spieler kann durch deren regelmäßigen Einsatz in Partien erhöht werden, jede der drei Stufen schaltet dabei neue Aktionen für den entsprechenden Spieler frei. Unglücklicherweise teilt einem das Spiel jedoch nicht mit, welche neuen Aktionen der Spieler denn nun genau beherrscht, was das Aufleveln letztendlich belanglos erscheinen lässt. Es ist jedoch beeindruckend, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt 250 Spieler zur Auswahl stehen, die allesamt ihre Stärken und Schwächen haben. In Zukunft sollen noch weitere dazustoßen, darunter vermutlich auch Größen wie Kobe Bryant und Michael Jordan, die zurzeit noch fehlen.

Technik

Optisch kann „NBA Playgrounds“ vor allem mit kräftigen Farben und einem schicken, cartoon-mäßigen Charakterdesign punkten. Zudem sind die Hintergründe im Turnier-Modus sehr schön gestaltet. In Japan stehen am Spielrand beispielsweise Kirschblütenbäume, während man in Paris bei Nacht den Eiffelturm im Hintergrund bewundern kann. Gleichzeitig reagieren die Zuschauer begeistert, wenn die Spieler ganz besonders coole Würfe schaffen.

Die Musik zeigt sich dagegen leider deutlich weniger abwechslungsreich. Denn obwohl sich die Hip Hop-Stücke je nach Arena unterscheiden, ist die Anzahl der Songs viel zu gering. Das ist vor allem deshalb schade, weil diese eigentlich sehr gelungen sind. Auch die Sprüche des Kommentators wiederholen sich viel zu schnell, sodass es für viele Spieler sicherlich eine Option sein wird, diesen ganz abzuschalten. Bedauerlicherweise hat „NBA Playgrounds“ auch sonst mit einigen kleineren Schwächen in Sachen Technik zu kämpfen. Besonders auffällig sind hierbei die langen Ladezeiten und die verzögerte Reaktion des Spiels im Hauptmenü. Die Matches selbst laufen zum Glück flüssig.

Dieser Test wurde auf Basis eines Codes für Reviews geschrieben, den uns der Entwickler Saber Interactive freundlicherweise bereitgestellt hat.