PlayStation VR hat zahlreiche Action-Titel, doch auch ruhigere Abenteuer sind immer willkommen. Gerade Rätsel-Spiele können durch die Immersion sowie neue Steuerungsmöglichkeiten ein völlig neues Level erreichen. „Rangi“ möchte aber gar keine Grenzen sprengen, sondern einfach zeigen, wie gut das Genre in der virtuellen Realität funktioniert. Ob den Machern das gelungen ist oder der Rätselspaß ein schnelles Ende findet, haben wir für euch herausgefunden.

Kleine Idee ganz groß

In „Rangi“ betritt man eine bunte Welt, die afrikanisch angehaucht ist. Anstatt sich frei zu bewegen, kann sich der Spieler lediglich zu vorgegebenen Punkten teleportieren, was aufgrund der guten Positionierung jedoch kein Problem ist. Als einzigen Gegenstand hält man dank PlayStation Move-Controller einen Stab in der Hand, mit dem man Objekte bewegen und sich teleportieren darf. Zwar kann man auch einen DualShock 4 nutzen, für Präzision und Immersion ist das aber nicht empfehlenswert. Der Spieler läuft also durch verschiedene Orte und bewegt mit seinem Stab Steinplatten, um sich Wege zu eröffnen.

Nach der Einleitung lernt man aber schon die Kernmechanik kennen, nämlich mit bunten Strahlen in Wänden einen Weg zu ebnen, um durch ein Portal in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Stark ist aber, wie viel aus dieser Idee gemacht wird. Anfangs verschiebt man lediglich entsprechende Platten, doch schon bald muss man diese kombinieren und weitere Feinheiten betrachten, um zum Ziel zu gelangen. Der Schwierigkeitsgrad nimmt kontinuierlich an und bietet gegen Ende einige Kopfnüsse, die jedoch nicht unfair werden. Frust ist dem Spiel ein Fremdwort, Herausforderung ist aber vorhanden. Gerade die beeindruckende Weise, durch die aus jeder neuen Idee alles rausgeholt wird, begeistert.

Mystische Welt

Die Welt selbst erinnert an mystische afrikanische Geschichten, weshalb auch das Setting viel gelb und orange bereithält. Alles wirkt mystisch und gerade die Kreaturen, die mitunter dank ihrer Größe 20 Spieler in einer Hand halten könnten, geben dem Setting etwas Traumhaftes. Man fühlt sich richtig wohl, auch dank der hellen, kräftigen Farbgebung. Lediglich die Geschichte selbst ist aufgesetzt und erzählt typischerweise von einer Gefahr, einem magischen Objekt sowie der Rettung der Welt. Da sie nur in Standbildern erzählt wird und man dafür immer wieder die eigentliche Welt gegen schwarze Hintergründe eintauscht, reißt sie einen regelrecht heraus. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen, da sich die Handlung schlecht in das Spielerlebnis einfügt.

Zu viele Tode

Die besten Momente im „Rangi“ sind diejenigen, in denen man ganz ruhig überlegen kann, wie man die Rätsel löst. Leider haben es die Macher für sinnvoll gehalten, Gefahren einzubauen, darunter nervige Stacheln, die sich bewegen. Teleportiert man sich also im falschen Zeitpunkt zu einem anderen Punkt, bezahlt man mit seinem Leben dafür. Zwar sind die Checkpoints fair verteilt, doch sie reißen einen dennoch unnötigerweise aus dem Spielfluss heraus. Gerade durch die Teleportation sind solche Schnelligkeitseinlagen unangebracht und stellen keine Herausforderung, sondern unnötige Hindernisse dar. Glücklicherweise sind die Rätsel allesamt besser, doch ohne diese Fallen wäre das Gesamtpaket definitiv unterhaltsamer.

Immersion 2.0

Die Welt ist wunderschön geworden. Hier haben die Macher einen Stil mit wenig Texturendetails gewählt, was in VR zu einem starken Ergebnis führt. Die Immersion gelingt deshalb ohne Probleme und man fühlt sich wie in einer alten, märchenhaften Geschichte. Das Tracking spielt ebenfalls mit, wobei das Zielen auf die Teleportationspunkte etwas wackelig sein kann. Der Soundtrack macht die Atomsphäre dank der afrikanischen Klänge und Gesänge perfekt.