„VROOM KABOOM“ verspricht ein interessanter Genre-Mix zu sein. Der Spieler darf Karten ausspielen, Fahrzeuge steuern und schießen, während selbst Mechaniken aus Tower Defense-Spielen ihren Platz in den Schlachten gefunden haben. Leider entpuppt sich die Kombination als chaotisch und zu simpel zugleich. Wieso das so ist, verraten wir euch im Test.

Verteidigen, bauen, kämpfen

Das Tutorial zu Beginn des Spieles ist sehr konfus und dürfte die meisten Spieler eher verwirren, anstatt sie an die Mechaniken heranzuführen. Das Ziel ist eigentlich simpel, denn der Spieler muss Karten ausspielen, die Fahrzeuge auf die Schlachtfelder beschwören. Diese steuert man nicht direkt, sondern lässt sie auf verschiedene Linien fahren, während der Spieler die Fähigkeiten der Autos, Motorräder und Flugzeuge nutzt. Das sind manchmal Waffen, doch auch Sprünge oder passive Vorteile ergeben sich durch diese Angriffe. Die Fahrzeuge müssen gegnerische Einheiten vernichten, bevor sie auf die gegenüberliegende Basis treffen und Schaden anrichten. Ist die entsprechende Lebensanzeige geleert, beendet der Spieler die Runde siegreich.

Obwohl das Prinzip nicht allzu chaotisch sein sollte, stellen die ersten Schlachten ein unkoordiniertes Erlebnis dar. Man spielt Karten aus, schießt mit den Fahrzeugen und versucht schlichtweg, möglichst viel zu vernichten. Da hilft es nicht, dass die Steuerung der Fahrzeuge sehr unintuitiv ist, schließlich steuert man sie nicht direkt, sondern befiehlt ihnen lediglich, zwischen den Spuren zu wechseln. Da der Spieler meist mehrere Fahrzeuge gleichzeitig kontrollieren muss, wird das Vorhaben zudem sehr hektisch, denn das rechtzeitige Wechseln wird dadurch erschwert, dass es keine Übersichtskarte gibt. Erst nach einigen Stunden wird deutlich, wie die einzelnen Mechaniken funktionieren. Dann merkt man leider auch, dass hinter dem komplizierten Chaos nicht viel steckt. Die Matches laufen alle ähnlich ab und wahre Vielfalt wird nicht geboten.

Vor der Schlacht

Die Langzeitmotivation soll das eigene Deck darstellen. Der Spieler schaltet in regelmäßigen Abständen neue Karten frei, durch die eine größere Auswahl an Autos in den Schlachten zur Verfügung steht. Da diese sich durchaus unterschiedlich handhaben und die richtige Kombination der Fähigkeiten wichtig ist, stellt die Planung einen wichtigen Bestandteil des Ablaufs dar. Leider kann selbst die gelungene Auswahl an Fahrzeugen nicht begeistern, da man sich schnell auf bestimmte Sets fixiert und somit sein Deck oftmals gar nicht umbauen möchte, da festgefahrene Strategien oft zum Sieg führen.

Neben der Kampagne kann „Vroom Kaboom“ auch online gespielt werden, sogar in Teams aus je drei Spielern. Dafür sollte man sich mit anderen vorher absprechen, denn die Server sind alles andere als gut gefüllt. Da sich das Chaos nur noch weiter vergrößert, bleibt die relativ lange Kampagne das wahre Highlight, doch auch hier wird nicht genügend Abwechslung geboten. Die Kontrahenten werden zwar schlauer, die eigentlichen Schlachtfelder sind allerdings stets ähnlich aufgebaut, auch wenn sie sich optisch voneinander unterscheiden.

Mäßige VR-Implementierung

Auch ein VR-Modus wurde implementiert, der allerdings noch mehr Schwächen in das Spiel bringt. Zum einen wäre da die Steuerung, die ausschließlich über Move-Controller funktioniert. Während der DualShock eine simple Kontrolle erlaubt, wird schon das Auswählen der Karten durch die Pointer-Bewegungen unnötig aufwändig und verlangsamt das Spieltempo. Zudem dürfte der ständige Kamerawechsel gepaart mit den automatischen Bewegungen zu einer gewaltigen Portion Motion Sickness führen. Auch die Optik ist nicht sonderlich schön, denn während das Spiel am TV noch akzeptabel aussieht, fallen in VR die fehlenden Details und matschigen Texturen umso mehr auf. Auch der Soundtrack ist etwas zu laut geraten, anstatt die Action atmosphärisch zu untermalen. Eine weitere Enttäuschung des VR-Modus stellt der Mehrspieler dar, denn plötzlich lassen sich nur Gefechte gegen einen einzelnen Spieler austragen, anstatt gegen drei.