Obwohl Dinosaurier bereits vor Millionen von Jahren ausgestorben sind, faszinieren sie noch immer eine Vielzahl von Menschen. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass bereits in einigen Filmen und Spielen der Frage nachgegangen wurde, was passieren würde, wenn es in der heutigen Zeit Dinosaurier gäbe. Der Online-Multiplayershooter „Exoprimal“ von Capcom legt sogar noch eine Schippe drauf und lässt euch in der Zukunft mit modernster Ausrüstung gegen die Bestien antreten. Ob das auch in der Praxis Spaß macht, erfahrt ihr im Folgenden.

Von der Kreidezeit in die Zukunft

Zusammen mit seinen Gefährten, den Hammerheads, gilt es herauszufinden, welche Geheimnisse sich um die Insel Bikitoa, Leviathan und die Dino-Scharen ranken. Größtenteils wird die Story zwischen euren Multiplayer-Partien mittels Textbox-Dialogen vorangetrieben, die ihr nach und nach auf eurer Analysekarte freischaltet. Hin und wieder gibt es auch mal wieder eine der schicken Zwischensequenzen zu sehen. Leider wird einem jedoch recht schnell klar, dass die Geschichte nicht wirklich relevant ist und deren Zerstückelung auch nicht zum Unterhaltungswert beiträgt.

Klauen gegen Kugelhagel

Der Fokus liegt aber ohnehin auf dem Mehrspielermodus Dino-Survival. Zusammen mit vier weiteren Exofightern kämpft ihr im Wettrennen gegen ein anderes Team darum, wer zuerst eine Reihe von Missionen erfüllt. In den meisten Fällen muss dabei eine gewisse Anzahl an Dinosaurier zurück in die Kreidezeit geschickt werden. Neben kleinen Raptoren und Pteranodons bekommt ihr es auch hin und wieder mit größeren Bestien wie einem Triceratops oder einem Tyrannosaurus Rex zu tun. Bei letzteren hilft es meist auch nicht, einfach nur wild draufloszuballern. Stattdessen gilt es, gezielt die Schwachpunkte der angriffslustigen Gegner auszunutzen. Nach jeder Mission erfahrt ihr von Leviathan, ob ihr euch gerade vor oder hinter den Gegnern befindet, was zusätzlich durch rote Nachbilder zu sehen ist.

Wirklich spannend wird es allerdings in der Regel erst bei der finalen Mission. Denn hier dürft ihr auch etwas abwechslungsreichere Aufgaben erfüllen, indem ihr zum Beispiel einen riesigen Datenwürfel eskortiert oder euch sogar direkt mit euren menschlichen Gegnern duelliert. Denn normalerweise befinden sich diese in einer Parallel-Dimension, sodass ihr nur begrenzt Kontakt mit ihnen habt. Gelegentlich könnt ihr allerdings auch ein Dominatoren-Rig nutzen. Dieses erlaubt es euch, für kurze Zeit als mächtiger Dinosaurier in der Dimension eurer Kontrahenten für Unruhe zu sorgen und diese auch direkt anzugreifen. Als T-Rex auf Jagd nach Exofightern zu gehen, fühlt sich richtig gut und mächtig an.

Waffen und Klassen in Hülle und Fülle...

Die meiste Zeit nutzt ihr jedoch nicht eure Klauen und Kiefer zum Kämpfen, sondern natürlich eure Exosuits. Derzeit stehen zehn dieser Anzüge zur Verfügung und jeder von ihnen ist einer der drei Klassen Angriff, Tank und Unterstützung zugeordnet. Alle Exosuits zeichnen sich durch einen einzigartigen Spielstil aus. Während Deadeye mit seinem Sturmgewehr der Allrounder ist, geht Murasame in den Nahkampf und metzelt mit einem riesigen Katana in Windeseile zahlreiche Dinosaurier nieder. Besonders Spaß hatten wir auch mit Barrage, der mit zahlreichen Explosionsfähigkeiten den Bildschirm regelmäßig aufflackern lässt sowie die auf Rollerskates laufende Nimbus, die mit ihren Dual-Pistolen sowohl Schaden austeilen als auch ihre Teammitglieder reparieren kann. Neben diesen charakterspezifischen Fähigkeiten besitzt auch jeder Exosuit einen Rig, den ihr austauschen könnt und mit denen ihr eure Spielweise ein Stück weiter zusätzlich anpassen könnt. Der Schild wehrt beispielsweise Schaden ab, während euch das Katapult aus brenzligen Situationen befreit. Darüber hinaus schaltet ihr durch stetiges Spielen nach und nach auch noch reguläre Upgrades frei, die beispielsweise euer Leben oder eure Munition erhöhen.

...doch an anderer Stelle fehlt die Abwechslung

Insbesondere in den ersten Spielstunden gelingt es den überzeugend designten Exosuits, den eigentlich recht monotonen Spielablauf zu vertuschen. Nach einigen Spielrunden wünscht man sich dann aber doch auch noch alternative Modi. Hier kommt die Roadmap für „Exoprimal“ ins Spiel, denn nach dieser soll es auch in Zukunft weitere Modi, Exosuits und Kollaborationen mit unter anderem „Monster Hunter“ geben. Bereits erschienen ist zum Zeitpunkt des Tests der Spießrutenlauf, der erfahrenen Exofightern stets neue Regeln vorsetzt, jedoch auch erst nach dem Abschluss der Geschichte zur Verfügung steht. Zum jetzigen Stand fehlt auf Seiten der Modi also noch etwas die Abwechslung.

Überzeugende Atmosphäre

Visuell sieht „Exoprimal“ auf der PlayStation 5 fantastisch aus. insbesondere die realistischen Zwischensequenzen können sich sehen lassen, aber auch die Kämpfe zeichnen ein wahres Effekt-Feuerwerk auf den Bildschirm. Ein bis zwei kleinere Einbrüche der Bildfrequenz haben wir zwar bemerkt, diese fielen jedoch nicht weiter störend auf. Besonders episch sind einige der Musikstücke, die euch noch mehr die Spannung der Dinosaurier-Invasion spüren lassen. Die hochfrequentierten Spieldurchsagen von Leviathan werden dagegen irgendwann etwas eintönig.