Mittlerweile ist selbst auf der PlayStation Vita das Angebot an Survival Horror Adventure recht ansehnlich. Ein in den letzten Wochen erkennbarer Trend dabei ist der Wechsel des Spielgeschehens zurück in die Zeit als die Adventure noch in 2D über den Bildschirm liefen. Auch „Claire: Extended Cut“ fällt in diese Kategorie, welches wir euch nun ihm Rahmen unserer Review vorstellen möchten.

Geschichte

Claire ist nach dem Besuch ihrer Mutter im Krankenhaus irgendwie durch ihre Träume in eine Schattenwelt gelangt und findet sich nun im Krankenhaus wieder. Alle Ärzte, Krankenschwester und Patienten scheinen allerdings zunächst verschwunden und stattdessen scheinen bösartige Schattenwesen durch die Flure zu laufen, klettern und fliegen. Strom gibt es im Krankenhaus nicht mehr, wodurch auch keine der Lampen mehr brennt. Stattdessen wurden in unregelmäßigen Abständen Kerzen aufgestellt, die zumindest ein klein wenig Licht spenden. Nun muss Claire versuchen einen Weg aus der Schattenwelt finden.

Soweit die Geschichte, die sich ähnlich liest wie „Protagonist A hat sein Gedächtnis verloren und muss aus Gebäude B entkommen“ („Home: A Unique Horror Adventure“) oder „Protagonist C ist der letzte Überlebende einer Seuche und muss bizarre Wesen umgehen um aus einem Gebäude D entkommen“ („Lone Survivor: The Director’s Cut“). Zumindest in diesem Aspekt bekommt man nur Standardware geboten.

Flucht aus der Schattenwelt

Zum Glück findet Claire schnell eine Taschenlampe und einen Schäferhund, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Nun erkundet man Raum für Raum des Krankenhauses (später auch anderer Orte, wie eine Kirmes) und versucht dabei den Schattenwesen auszuweichen, da sich jede Begegnung negativ auf die Gesundheit und den Verstand auswirken. Zum Glück findet man in den Räumen ab und an das eine oder andere, wie Happy Sun Cola oder Batterie für die Taschenlampe, die Claire die notwendige Sicherheit geben ihre Erkundung fortzusetzen. Selbige verfolgt man übrigens immer mit einem bestimmten Ziel, wie der Suche nach Ort X, Person Y oder Gegenstand Z, deren Fundort (zumindest grob) durch eine entsprechende Markierung auf der Karte angezeigt wird.

Leider heißt Letzteres allerdings nicht, dass man dann auch nach ein klein wenig Suche weiterkommt. Beispielweise wurde einmal eine Tür in einem Flügel des Krankenhaus markiert, die sich allerdings erst öffnen lies als man ein kleinere Rätsel an einem ganz anderen Ort im selben Krankenhausflügel gelöst hat. Rätsel gibt es übrigens immer mal wieder, beispielsweise bekam man bei besagtem Rätsel sechs Bilder von Krankenhausmitarbeitern angezeigt und musst herausfinden, dass man diejenigen Fotos umdrehen muss, die aktuell noch für das Krankenhaus arbeiten.

Flucht vor den Schattenwesen

Um dem ganzen noch einen zusätzlichen mysteriösen Hauch zu geben, finden in regelmäßigen Abständen an gewissen Punkten Zeitsprünge und Ortswechsel statt. Claire wird man demnach nicht nur als junge Frau, sondern auch als Kind und Jugendliche steuern und beispielsweise das Elternhaus aufsuchen, um so auch den Ereignissen der Vergangenheit auf den Grund zu gehen. Gerade die Zeitsprünge führen allerdings dazu, dass sich ein Schattenwesen an die Versen von Claire hängt, wodurch eine Flucht unumgänglich wird. Während die Welt in noch mehr Dunkelheit taucht und Claire langsam den Verstand zu verlieren scheint, flitzt man demnach über die Flure, um weit genug vom Schattenwesen wegzukommen oder ein passendes Versteck zu finden. Dabei den Überblick zu behalten ist schon recht schwierig, was allerdings noch einmal erschwert wird, wenn es bei der Flucht noch einmal zu Zeitsprüngen kommt.

Eine schöne Sache sind die Sammelobjekte, die man abseits der Geschichte finden kann, zu denen Schmetterlinge und Notizen von Patienten und Mitarbeitern des Krankenhauses zählen. Außerdem trifft man ab und an auf verlorene Seelen, denen man durch entsprechende Gespräche scheinbar aus der Schattenwelt heraushelfen kann. Übrigens hat „Claire: Extended Cut“ gleich mehrere Schwierigkeitsgrade, bei denen Gesundheit und Verstand bis aufs Äußerste angespannt werden.

Technik

Mittlerweile gibt es so einige Entwickler, die für ihre Spiele den grobpixeligen 2D-Look gewählt haben. Demnach liegt auch immer ein Vergleich nah. So ist die Atmosphäre in „Claire: Extended Cut“ im direkten Vergleich mit „Home: A Unique Horror Adventure“ deutlich düsterer. Die Handlungsorte, allen voran die Kirmes, punkten mit ihrer Surrealität. Die beleuchtete Wurfbude steht beispielsweise im kompletten Gegensatz zu den fehlenden Besuchern oder Mitarbeitern der Kirmes und zur gespenstischen Stimmung. Die akustischen Schockeffekte, gerade wenn man in einen Raum mit Schattenwesen kommt oder selbige einfach auftauchen, sind gerade auf der Vita über Kopfhörer schon sehr gut gelungen. Bei dem Design der Charakter und der Geschichte, die übrigens mit englischen Bildschirmtexten erzählt wird, muss man sich allerdings „Lone Survivor: The Director’s Cut“ geschlagen geben. Außerdem ist das Speichersystem (Stichwort Save-Rooms) etwas überholt.