Es kam überraschend: Disney Interactive zog sich diese Woche komplett aus dem Videospielgeschäft zurück und beendete mit sofortiger Wirkung die Disney Infinity-Reihe und schloss das verantwortliche Entwicklerstudio Avalanche Software. Fortan wird Disney Interactive seine Marken ausschließlich für andere Hersteller lizenzieren.

Nach dem letztjährigen Disney Infinity 3.0 arbeitete Avalanche Software vermutlich bereits am Nachfolger des Toys to Life-Spiels. Zwei Mitarbeiter von Avalanche Software wollen nun den Kollegen von Kotaku genaue Informationen zu Disney Infinity 4.0 zugespielt haben. So sei unter anderem ein Level-Paket zum kommenden Film Rogue One: A Star Wars Story geplant gewesen. Zuständig sei das Entwicklerstudio Ninja Theroy gewesen, während sich Studio Gobo mit dem kommenden Animationsfilm Moana beschäftigt habe. Weiterhin habe sich Material zu den kommenden Filmen Cars 3, Star Wars VIII, Pirates of the Carribean: Dead Men Tell No Tales, Coco, Guardians of the Galaxy 2 und Thor: Ragnarok in Planung befunden.

Für die Einstellung von Disney Infinity seien angeblich Probleme bei der Herstellung der Figuren verantwortlich gewesen. So habe Disney sich mit den Verkäufen der Figuren verkalkuliert. Die Hulk Figur habe sich gerade eine Million Mal verkauft. Produziert wurden aber zwei Millionen Stück. Zuletzt soll Disney Gespräche mit dem Spielzeughersteller Hasbro geführt haben. Hasbro hätte Disney bei der Herstellung der Figuren unterstützt. Disney habe gehofft die liegen gebliebenen Figuren besser zu verkaufen, indem sie mit den neuen Level-Paketen kompatibel gewesen wären.

Die angekündigten Level-Pakete zu Alice Through the Looking Glass und Finding Dory sollen übrigens wie geplant im Juni erscheinen. Ob die nun eingestampften Pläne zu Disney Infinity 4.0 so tatsächlich authentisch sind, lässt sich nicht abschätzen. Kotaku spricht allerdings von vertrauenswürdigen Quellen.