Microsofts AI-Technologie und Guitar Hero: Die Zukunft der Musikspiele?
In einer internen Versammlung mit den Mitarbeitern von Activision Blizzard hat CEO Bobby Kotick kürzlich angedeutet, dass ein neues Spiel der Guitar Hero-Reihe in Arbeit sein könnte. Kotick sprach über die Stärken von Microsoft in der Technologieforschung und wie diese die Spielentwicklung bei Activision verbessern könnten.
"Ein großer Teil dessen, was ich bei Microsoft gesehen habe, ist Forschung", so Kotick. "Sie entwickeln in Bereichen, die außergewöhnlich sind. [...] die Möglichkeit, [diese Techniken] zu nutzen, sehe ich als großes Potenzial für das, was wir tun."
Im Laufe der Versammlung deutete er auch an, dass eine Neuauflage der erfolgreichen Musikspielreihe Guitar Hero in Arbeit sein könnte:
"Die Wiederbelebung von Guitar Hero und anderen Dingen wäre ohne diese verschiedenen Arten von Ressourcen nicht möglich. Daher sind die Möglichkeiten für die Zukunft unglaublich aufregend."
Die Guitar Hero-Reihe von Activision und die Rock Band-Serie von EA waren Ende der 2000er Jahre immens beliebt. Kotick hatte bereits vorher gesagt, dass er glaubt, ein neues Guitar Hero-Spiel könnte mit AI-Technologie entwickelt werden.
Der letzte Ableger der Reihe war Guitar Hero Live, unter anderem erschienen für Wii U und PlayStation 4. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft noch in dieser Woche abgeschlossen wird.
Das sagen unsere Leser:
Erstmal bräuchte GPT / OpenAI (=Microsoft-Tochterunternehmen) Zugriff auf einen Streaming-Anbieter. Da dürften die meisten Rechteinhaber kein Interesse dran haben, kann die AI hinterher doch hinterher uninspirierte, seelenlose Popmusik auf Knopfdruck erstellen. Ein ernsthafter Angriff auf das Geschäftsmodell von Sony, Universal & Co.
Für Activision stellt sich die Frage nach dem Copyright: Immerhin sind die per AI erzeugten Tastenfolgen in den USA (und wohl auch in Europa) nicht geschützt. Jeder Depp könnte es legal einfach 1:1 in Freds on Fire übernehmen.
Wahrscheinlicher wären eher Songpacks, die man teuer verkauft, während das Basisspiel im Gamepass enthalten ist. Das ist Microsofts Monetarisierungs-Methode. Oder man kauft eine Menge an Songs bzw. Spieldurchläufen.
Besser gefallen würde mir dagegen ein Online-Guitar-Heroes. Da kein echter Sound sondern nur Tastendrücke übertragen werden müssen, ließe sich das Latenzproblem vermutlich lösen. Zumal es dasselbe Problem wie beim Cloud-Streaming ist, wo es ja recht gut funktioniert.
Wenn aber eine zukünftige XBox Wasauchimmer X einen AI-Koprozessor hätte (wie aktuell schon das iPhone), könnte so eine Umwandlung von Sound in zu drückenden Tasten während des Streamings und rein lokal passieren. Dann könnte ich mir Streaming mit der Spotify-App im Hintergrund vorstellen. Nur: Da fehlt das Cloud- und Services-Modell, das jedes Microsoft-Produkt zu erfüllen hat.
Aber Abo war ein gutes Stichwort: Das Verkaufsargument wäre, dass man freie Auswahl aus Millionen Songs diverser Streaming-Dienste hat und die KI das in wenigen Sekunden zu einem Level zusammenklimpert. Und mit dem Abo und einem Deal mit einem oder mehreren Streaming-Anbieter, scheffelt man dann Kohle.
EDIT: Okay, habe gerade an die Monetarisierung gedacht und damit ist das natürlich vollkommen vom Tisch. So könnte man ja gar nicht Songs oder Songpacks zum Kauf anbieten.
Wenn Activisions Antwort dann aber „irgendetwas mit AI“ ist (Business-Sprech für „keine Ahnung, hab auch keine Idee“), kann man es auch gleich sein lassen.