Was passiert, wenn sich die stärksten Ninjas aller Zeiten auf einer Insel versammeln? Nein, kein Krieg bricht aus, sondern ein riesiges Turnier wird veranstaltet, um den stärksten Kämpfer aller Zeiten zu ermitteln. Fans der „Naruto“-Reihe werden sich schnell nach dem Sinn fragen. Die Antwort: Sucht nicht danach, sondern fangt an zu kämpfen!

Einfach zu lernen, schwer zu meistern!

Das Kampfsystem der Reihe hat sich nicht allzu stark verändert. Es geht es darum, die Lebensenergie der Gegner zu leeren. Dabei stehen dem Spieler verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung. Jeder Charakter kann sich frei bewegen, springen, blocken, Angriffe ausführen und diese durch das sogenannte „Chakra“ verstärken, um verrückte Kampfmanöver zu starten. Dabei muss jedoch auch die eigene Chakra-Leiste beobachtet werden, denn solche Aktionen lassen sich nur mit der nötigen Menge nutzen. Zwar kann diese auch wieder aufgeladen werden, in dieser Zeit kann der Gegner den schutzlosen Spieler allerdings schonungslos angreifen. Einmal in einer Kombo gefangen, kann jedoch das „Jutsu des Tausches“ benutzt werden, um sich hinter den Kontrahenten zu teleportieren und ihn direkt zu attackieren.

Das System ist sehr einfach zu erlernen und zudem für Neueinsteiger sehr zugänglich, dadurch werden die Kämpfe allerdings nicht leicht. Jedes Manöver muss mit Bedacht ausgeführt und jede Aktion des Gegners beobachtet werden, um auch wirklich zu gewinnen. Hinzu kommt die spektakuläre Inszenierung, die jeden Angriff wie ein Feuerwerk aussehen lässt und dem Spieler das Gefühl von übermenschlicher Stärke vermitteln.

Was ist neu?

Im neuesten Ableger der „Naruto Shippuuden: Ultimate Ninja Storm“-Reihe wurden dennoch einige interessante Änderungen am Konzept vorgenommen. Es ist nun möglich, sich zum Start des Kampfes für einen besonderen Stil zu entscheiden. Wer sich für „Ultimatives Jutsu“ entscheidet, kann besonders starke Angriffe einleiten, die neben dem großen Schaden auch eine kleine Sequenz herbeirufen. Bei „Erwachen“ kann der Charakter jederzeit in einen besonderen Modus wechseln, in dem alle Statuswerte verbessert werden, die Chakra-Leiste allerdings reduziert wird. Einige Kämpfer können bei wenig Lebensenergie sogar ihre Form verändern. Der letzte Stil lässt die Hilfscharaktere, die normalerweise nur per Knopfdruck in Erscheinung treten, selbstständig agieren und dadurch den Spieler unterstützen.

Diese Neuerungen machen das Spiel strategischer, da vor jedem Kampf überlegt werden muss, welcher Spielstil zu einem passt. Allerdings wird dadurch auch ein wenig die Abwechslung aus den Kämpfen entfernt, weil diese Fähigkeiten zuvor je nach Charakter alle gleichzeitig einsetzbar waren. Dennoch verbessert das neue System die Balance in den einzelnen Kämpfen, denn viele Charaktere werden dadurch entschärft und auch schwächere Ninjas können eine Chance haben.

Das Turnier kann beginnen!

Gleich zu Beginn des Abenteuer-Modus kann der Spieler einen freigeschalteten Kämpfer aus der Vorlage auswählen, um mit ihm das große Ninja-Welt-Turnier bestreiten zu dürfen. Alle spielbaren Charaktere stehen dabei zur Auswahl, auch wenn einige erst durch Kämpfe freigeschaltet werden müssen. Auf der Insel angekommen besteht die Aufgabe daraus, Verbündete zu finden, um bei den Kämpfen teilnehmen zu können. Diese bringen jedoch ihre eigenen Aufgaben mit sich, die neben einer kurzen, oft belanglosen Text-Sequenz meist mit einem Kampf enden. Sind diese besiegt, stehen euch die neuen Kameraden im Ninja-Welt-Turnier als Verbündete zur Seite. Dabei kann es zu verrückten Kombinationen kommen, so dass die bösesten Schurken mit den niedlichsten Helden zusammenarbeiten. Für Fans der Reihe sind die Aufgaben interessant, alle anderen werden nicht über ein müdes Lächeln hinauskommen.

Das Kampfsystem in diesem Modus unterscheidet sich drastisch von dem der normalen Herausforderungen. Statt eines Lebensbalkens hat nämlich jeder Charakter Kugeln, die er verliert, wenn Schaden genommen wird. Deshalb muss der Gegner schnell angegriffen und seine Kugeln aufgenommen werden. Das Ungewöhnliche daran ist wohl die Anzahl der Kämpfer. Nicht mehr 2, sondern 4 Ninjas befinden sich auf dem Schlachtfeld und kämpfen gegeneinander. Das mag zuerst komisch wirken, und tatsächlich stellt sich diese Form als chaotisch heraus. Dennoch funktioniert das anvisieren per rechtem Analogstick sehr gut und nach einer Eingewöhnungszeit macht das sogar richtig Spaß. Wer diesen Modus dann nach gut einer Stunde inklusive einiger Freundschafts-Events beendet hat, steigt im Rang auf und darf den Modus in einer schwierigeren Form wiederholen, um von Rang D auf S aufzusteigen. Mit jedem gewonnenen Rang werden zudem mehr Bereiche der Insel freigeschaltet, in denen auch neue Freundesanwärter zu finden sind.

Zusätzlich lässt sich noch die Mecha-Naruto-Geschichte freischalten, die zwar nicht mehr als das Äquivalent einer Filler-Episode darstellt, dennoch durch einige spannende Wendungen und eine guten Geschichte überzeugt. Der Spieler kann in diesem Modus auch durch das Konoha des Vorgängers laufen – obwohl es leider nicht allzu viel zu entdecken gibt. Dennoch sind die vielen Zwischensequenzen in Spiele-Grafik schön anzusehen und bringen tolle Dialoge daher.

Wie im Anime - nur kürzer

Ein weiterer große Aspekt sind die „Ninja-Eskapaden“. In drei verschiedenen Szenarien wurden komplett neue Anime-Sequenzen gezeichnet, um Ereignisse genauer zu beleuchten, die im Anime nur erwähnt wurden. Direkt freigeschaltet ist die Geschichte um die Entstehung von Akatsuki. Was sich zunächst interessant anhören mag, stellt sich als kleine Enttäuschung heraus. Zwar werden in kurzen Filmchen zwischen den Kämpfen alle Mitglieder vorgestellt, im Grunde muss aber nur jeder Anwärter besiegt werden, damit er sich der Gruppe anschließt. Die Geschichte um Shisui Uchiha kann hingegen vollkommen überzeugen und hätte in der Form auch im Anime vorkommen können. Die letzte Episode hingegen ist viel zu kurz und beinhaltet keine Kämpfe. Selbst der gelungene Humor und eine Anbindung an die aktuellen Ereignisse aus dem Anime retten die kurze Geschichte nicht vor der Belanglosigkeit. Auch hier sucht der Spieler vergeblich nach den tollen Boss-Kämpfen aus dem Vorgänger.

Im Kampf mit der Welt

Wie in diesem Genre mittlerweile üblich, darf der Online-Modus nicht fehlen. Der funktioniert gut und kann vor allem durch den Umfang punkten. Nachdem die Kämpfer mit Items ausgerüstet wurden können Kämpfe gegen Freunde angetreten, allerdings auch die Weltranglisten erstürmt werden. Selbst Turniere mit mehreren Runden können ausgetragen werden, um den besten Kämpfer zu finden. Ein weiterer Modus für bis zu acht Spieler dürfte Genre-Fans bekannt sein. Hier spielen immer zwei Kontrahenten gegeneinander. Nach dem Kampf darf der Sieger weiterkämpfen, während die anderen Spieler auf ihre Chance warten. Diese Vielfältigkeit macht den Online-Modus zu einem Herzstück des Spiels, der lange motivieren kann.

Wer lieber zuhause spielt, darf sich im freien Kampf gegen den Computer oder einen weiteren Freund messen. Auch hier stehen verschiedene Modi zur Verfügung, selbst ein Turnier lässt sich Zuhause veranstalten. Abwechslung bieten hier die über 100 Charaktere, bei denen es allein Stunden dauert, alle einmal auszuprobieren. Auch die Arenen sind schön inszeniert und entsprechen bekannten Orten aus der Vorlage.

Technik

Auf der technischen Seite kann das Spiel überzeugen. Zwar stören die häufigen Ladesequenzen und einige Ruckler in den Kämpfen, dennoch sind letztgenannte nicht so störend wie man glauben mag. Die Grafik im Cel-Shading-Stil kann zudem einiges her machen und wird Fans der Vorlage gefallen. Die Charaktere sind detailreich und deren Angriffe spektakulär mit anzusehen. Ein toller Soundtrack macht das Spielgefühl zudem perfekt.