Besitzern von Smartphones dürfte das Rennspiel „Jet Car Stunts“ schon lange bekannt sein. Der an die „Trackmania“-Reihe angelehnte Titel hat damals eindrucksvoll bewiesen, dass das Smartphone zu mehr als nur „Doodle Jump“ fähig war. Obwohl es bereits einen Nachfolger gibt, veröffentlicht Grip Games nun eine Umsetzung für die PlayStation 3 und PlayStation Vita, eine PlayStation 4-Portierung soll bald folgen. Ob das Spiel auch heute noch überzeugen kann, und was alles neu in der Sony-Fassung ist, erfahrt ihr im Test.

Irgendwo im Nirgendwo

„Jet Car Stunts“ versucht nicht eine Sekunde lang, den Spieler vom eigentlichen Vergnügen abzuhalten, weshalb es weder eine Geschichte, noch eine Erklärung für die Umgebung gibt. Diese besteht nicht aus einer üblichen Rennstrecke, sondern findet über den Wolken statt. Überall sind einzelne Plattformen zu finden, die zusammenhangslos in der Welt schweben. Die Meisten von ihnen bilden dabei eine Rennstrecke. Die Herausforderung besteht allerdings nicht nur darin, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Der Spieler muss erstmal die Strecke an sich meisten, die mit Loopings, Rampen und weiteren Hindernissen ausgestattet ist, „Trackmania“ lässt grüßen.

Mit Präzision und Geschwindigkeit ans Ziel

Das Auto lässt sich gut steuern, ist aber am Anfang aufgrund der Fahrphysik recht gewöhnungsbedürftig. Die richtige Kombination aus Gas geben, Lenken, Bremsen und dem Einsetzen des Boosts ist gefragt, um das Ende der Strecke zu sehen. Das gilt nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft, wo sich der Wagen häufiger aufhält, als der Spieler manchmal denken mag. Vor allem das Tutorial kann hier hilfreich sein, da dort alle notwendigen Spielmechaniken erklärt werden.

Eine Strecke selber besteht aus den oben erwähnten Plattformen und den Checkpoints. An diese kann sich der Spieler nicht nur zurücksetzen lassen, falls er von der Strecke abkommt. Auch der Boost wird wieder aufgefüllt, wodurch der Einsatz dessen genau geplant werden muss. Wurde der Turbo schon verbraucht, kann es sein, dass ein Sprung nicht mehr ausgeführt werden kann, weshalb ein Druck auf die Dreieck-Taste notwendig wird, um zum letzten Checkpoint zu gelangen. Das kostet allerdings auch Zeit, weshalb die Strecken vorerst genau einstudiert werden müssen. Eines der größten Probleme ist leider die Kamera, die regelmäßig die komplette Übersicht verschwinden lässt und dem Spieler meist nicht wissen lässt, wo er sich gerade befindet. Dadurch können auch Plattformen, auf denen sich das Auto befindet, unsichtbar werden, was zu vielen Frustmomenten führen wird. Ein wenig mehr Feinschliff hätte das Spiel hier unbedingt gebraucht.

Plattformen, Zeit und Sterne

Neben dem Tutorial, in dem die Grundmechaniken erklärt werden, stehen dem Spieler drei Modi zur Verfügung. Im Plattformen-Modus geht es darum, eine Strecke mit möglichst wenig Fehlern zu bestreiten. Dabei werden die Strecken in fünf unterschiedliche Schwierigkeitsstufen unterteilt. Wo die ersten Strecken noch kaum etwas vom Spieler abverlangen, können bereits die Kurse der zweiten Stufe an den Nerven zerren.

Im Zeit-Rennen müssen einige der bereits bekannten Strecken so schnell wie möglich beendet werden, um eine Medaillie zu ergattern. Schade ist hier nur die Auswahl, denn es stehen weniger Kurse zur Verfügung als im ersten Modus. Dennoch werden vor allem Fans von schnelleren Fahrten ihren Spaß hier finden, was am allgemein netteren Design der Strecken liegt.

Der letzte und zudem schwierigste Modus verlangt das Sammeln von Sternen auf einer Strecke. Was sich zuerst leicht anhören mag, wird bereits im ersten Level zur Härteprüfung, denn die Sterne liegen nicht immer direkt auf der Strecke, sondern meist auf Objekten neben oder über dem eigentlichen Kurs. Hier muss komplett umgedacht werden und die Suche nach dem richtigen Weg wird zur eigentlichen Herausforderung.

Wie auf dem Smartphone

Technisch enttäuscht „Jet Car Stunts“ auf ganzer Linie. Das liegt allerdings nicht unbedingt an der Grafik. Gerade auf dem ersten Blick erinnert die Umgebung an die Herausforderungslevel von „Mirror’s Edge“ und macht einiges her. Doch bereits nach kurzer Zeit stellt sich dieses Design als langweilig heraus und kann durch fehlende Abwechslung nicht überzeugen. Auch die Ladezeiten sind ein wenig zu lang geraten, dafür läuft das Spiel während den Rennen konstant flüssig. Der Ton stellt sich auch als ernüchternd heraus. Keine Lieder während der Strecken, sondern nur das Motorengeräusch, lassen die Atmosphäre zu stark leiden.