Ein neues Jahr, eine neue Saison: Bereits seit vielen Jahren können Rennsportbegeisterte die Formel 1 im TV bestaunen. Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Spielumsetzungen folgen würden. In den letzten Jahren konnten dabei besonders die Rennspiele aus dem Hause Codemasters überzeugen. Seitdem erscheinen jährlich neue Teile, die neben dem aktuellen Kader auch einige neue Spielmodi mitgebracht haben. Kann sich der neueste Teil allerdings auch in die Erfolgsreihe einordnen, oder bleibt er hinter seinen Vorgängern zurück?

Mit Rosberg, Vettel und co. zum Sieg!

Wie in jedem Jahr dürfen sich die Spieler in „F1 2014“ auf einige Neuerungen freuen. Vor allem die neuen Fahrer und aktualisierten Lizenzen lassen die Herzen der Motorsport-Freunde höher schlagen. Ebenso neu dabei sind die beiden Strecken in Sotschi und Spielberg, die das Paket auf 19 Orte erweitern. Ebenso haben die neuen Regelungen ihren Einzug in das Spiel gefunden. Die V8-Motoren wurden durch die V6-Variante ausgetauscht, weshalb die Autos ein wenig leiser klingen als im vergangenen Jahr. Ebenso neu ist die Einführung von ERS, dass das KERS aus dem letzten Jahr ersetzt. Zusätzliche Energie wird somit automatisch vom Bordcomputer abgegeben. Als letztes gesellt sich der „sehr leichte“ Modus zum Spiel hinzu, der selbst die blutigsten Anfänger siegen lassen sollte. 

Gib Gas!

Das meiste hat Codemasters jedoch beim alten belassen. Im Karrieremodus darf der Grand Prix gewonnen werden. Dabei kann die Streckenzahl allerdings auch auf zwölf oder neun herabgesetzt werden. Hier wird dem Spieler dann doch noch die Chance gegeben, den eigenen Lieblingsfahrer zum Sieg zu führen. Leider wird nur Strecke für Strecke abgefahren, mit dem Training und Qualifying zwischen den großen Rennen. Noch immer fehlen atmosphärische Details wie die Einführungsrunde oder die meist alkoholreiche Siegerehrung. Spätestens im nächsten Ableger sollten diese integriert werden, da eine Menge Potential für Fans verschenkt wird. Ansonsten wird in einer Einstufungsrunde zu Beginn des Spiels der richtige Schwierigkeitsgrad automatisch gesetzt. Zudem darf im Zeitfahren und in der Zeitattacke möglichst schnell über die Strecke gedüst werden. Auch der Szenario-Modus kehrt zurück. Hier müssen Aufgaben nach verschiedenen Bedingungen bewältigt werden, die direkt aus einem realen Rennen stammen könnten.

Zwar erwartet den Spieler keine exakte Simulation, dennoch wirkt das Fahrgefühl recht originalgetreu. Auf den Strecken muss immer darauf geachtet werden, möglichst der Ideallinie zu folgen. Dabei sind allerdings auch die anderen Fahrer im Weg, was das Vorhaben, den ersten Platz zu erlangen, erschwert. Nach einer kurzen Eingewöhnungzeit können sich aber selbst Anfänger daran gewöhnen. Zudem dürfen auch online Rennen gefahren werden. Wer lieber einen Spieler neben sich hat, kann im Splitscreen-Modus entscheiden, wer der bessere Fahrer ist.

Die schmerzliche Schere

Leider wirkt „F1 2014“ nur auf dem ersten Blick wie eine rundum verbesserte Version des Vorgängers. Zwei beliebte Modi aus dem Vorjahr fehlen im Gesamtpaket. Zum einen ist das der Young-Drivers-Test, der als Tutorial diente und den Sprung in die echte Formel 1 simulierte. Noch ärgerlicher ist der fehlende Legenden-Modus, der im letzten Jahr für viel Freude sorgte. Wer Rennen gegen die berühmtesten Fahrer der Formel 1 in den klassischen Wagen fahren möchte, muss deshalb zum Vorgänger greifen. Besonders hier hat der Spieler das Gefühl, als wäre der aktuelle Ableger der Reihe nur eine lieblose Produktion, die die Zeit bis zum ersten Ableger auf den aktuellen Konsolen verschönen soll.

Technik

Technisch macht das Spiel eine gute Figur. Die Strecken sowie die Fahrzeuge sehen sehr detailreich aus und vermitteln das Gefühl, der Spieler sei tatsächlich in einem der rasanten Autos. Der Ton kann ebenso punkten, da er sehr real klingt. Auch die Kommentatoren machen einen guten Job, obwohl sich viele Sprüche schnell wiederholen. Ansonsten gibt es eigentlich wenig zu meckern.