Die PlayStation 3 ist auch nach dem Release der PlayStation 4 immer noch die erste Wahl, wenn es darum geht, Rollenspiele spielen zu wollen. Das haben in den letzten Monaten nicht nur die ganzen Collections und Trilogien bewiesen, die erschienen sind und noch erscheinen werden, sondern auch die vielen japanischen Rollenspiele, die den Sprung über den großen Teich geschafft haben. Aktuelles Beispiel ist „Atelier Shallie: Alchemists of the Dusk Sea“, welches wir euch nun vorstellen möchten.

Geschichte

Die Welt ist dem Ende nah. Die Sonne verdunstet nach und nach das letzte Wasser auf der Erde. Pflanzen welken und sterben. Menschen und Tiere leiden unter Durst und Hunger. Ein Meer aus Sand breitet sich aus und entzieht der Erde das letzte Leben. In dieser sterbenden Welt treffen sich zwei junge Alchemisten in einer der letzten Oasen. Die Ziele ihrer Reisen könnten unterschiedlicher kaum sein, doch das Schicksal scheint sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort zusammenführen zu wollen.

Shallotte oder Shallistera

Zu Beginn des Abenteuers entscheidet man sich, ob man mit Shallotte, die nach dem Tod ihres Vaters den örtlichen Alchemie Workshop übernommen hat, oder mit Shallistera, die nach einer Lösung für die Notstände in ihrer Heimat sucht, ins Abenteuer zieht. Zwar sind die Schicksale beider Damen miteinander verknüpft, aber sie erleben trotzdem eigene Abenteuer und treffen andere Kameraden. Nach der Wahl der Protagonistin geht das Abenteuer dann auch direkt los, wobei einem zunächst der abgeschaffte Zeitdruck ins Auge fällt. Endlich kann man die Welt erkunden, ohne ständig die Zeit im Blick haben zu müssen. So können die Enzyklopädien von Monstern und Objekten gefüllt werden.

Lebensaufgaben

Zwar gibt es immer noch Lebensaufgaben, die Shallotte und Shallistera zu erfüllen haben, allerdings ist man in seinen Entscheidungen nun wesentlich freier wie und wann man sie erfüllen möchte. So werden die Erkundungstouren in fremde Gebiete und die anschließende Alchemie-Synthese von Nahrungsmitteln, Tränken, Waffen und Rüstungen im örtlichen Labor zu richtigen Abenteuern. Dabei zu beachten ist immer, dass der Platz im eigenen Sammelkorb begrenzt ist, wodurch man mit seinen Funden regelmäßig ins Labor zurück muss. Der Abschluss von Lebensaufgaben steigert allerdings die Motivation, wodurch Shallotte beziehungsweise Shallistera sich beispielsweise schneller bewegen und mehr Objekte tragen können. Motivation nimmt durch Erforschen, Synthetisieren, Sammeln und Kämpfen allerdings auch wieder ab.

Alchemie-Synthese und Kämpfe

Die Erfahrungen bei den Erkundungstouren verbessern die eigenen Fähigkeiten ebenso wie die Laborarbeit. Bei der Synthese gilt es immer einige Aspekte zu beachten: So müssen die notwendigen Materialien nicht nur vorhanden sein, sondern es können nur Gegenstände erstellt werden, die den eigenen Alchemie-Level nicht übersteigen. Der Alchemie-Level erhöht sich, wenn man Gegenstände herstellt. Beim Erstellen können Synthese-Fähigkeit ausgeführt werden, um die Wirkungswerte zu verbessern. Wird bei diesem Prozess häufiger die gleiche Synthese-Fähigkeit, könnnen aufgrund der zunehmenden Erfahrung Kettenreaktionen entstehen, welche die Wirkungswerte der Gegenstände noch einmal verbessern können.

Standardkost bekommt man dann in den rundenbasierten Kämpfen. Erwähnenswert ist gegebenenfalls, dass Angriffe, die sich auf einen Gegner konzentrieren, zu einem Break führen könne, bei dem das Ziel sich irgendwann der Angriffe nicht mehr erwehren kann. Außerdem können abseits von Angriff, Verteidigung und Regeneration Positionen innerhalb der beiden Kampflinien (Kampf- und Reservelinie) getauscht werden und Kampfkameraden assistierend zur Hilfe eilen. Im Burst-Modus werden Charaktere zudem stärker und können zusätzlich Angriffe ausführen.

Technik

Durch die Geschichte über die Welt am Abgrund inklusive sterbender Flora und Fauna und stattdessen der Ausbreitung von Sand, Sand und noch einmal Sand, hält sich die grafische Abwechslung der Spielwelt doch stark in Grenzen. So schwimmt die Hoffnungslosigkeit immer mit durch die sich ausbreitende Sandwüste. Trotzdem wird versucht durch die einst schillernde Oasenstadt und jede Menge an phantasievollen Charakteren und auch Gegnern etwas Abwechslung hineinzubringen. Zudem kommt es ab und an zu Umweltveränderungen wenn bestimmte Lebensaufgaben oder Aufträge abgeschlossen werden. Kritisch zu betrachten ist die stark schwankende Bildrate, bei der grafische Ruckler keine Seltenheit sind. Das trübt den Spielspaß doch beachtlich. Zudem soll es einen technischen Bug geben, der das Spiel einfrieren lässt und den Spielstand vernichtet. Wer sich für das Spiel interessiert, sollte zumindest den Release des Patches abwarten, der diesen Fehler behebt, um sich am Ende nicht zu ärgern. Akustisch kann man zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe wählen, nur das Handbuch ist auch in deutscher Sprache. Die melancholischen Melodien des Spiels passen übrigens sehr gut zu der gerade schon erwähnten Hoffnungslosigkeit.