Vor wenigen Tagen hatte uns Sony Interactive Entertainment zu einem Anspiel-Event von „Uncharted: The Lost Legacy” eingeladen. Auf diesem konnten wir nicht nur indisch angehauchte Spezialitäten naschen, sondern auch mit Chloe und Nadine digital in das Land reisen. Ohne Umschweife sind hier unsere Eindrücke vom Spiel.

Der Stoßzahn von Ganesh

Bevor wir ins Detail gehen, muss man erst einmal wissen, dass „Uncharted: The Lost Legacy” für sich steht und kein DLC von „Uncharted 4” ist, weshalb man auch den Vorgänger nicht benötigt. Aus diesem Grund haben die Entwickler bei Naughty Dog auch die Geschichte des Spiels komplett eigenständig und voller Bombast gestaltet. Anstatt Nathan Drake zu spielen, schlüpft man nun in die Rolle von Chloe Fraser, die man schon aus „Uncharted 2” und „Uncharted 3” kennt, dort aber nicht allzu viel Charakter spendiert bekommen hat. Jetzt ist sie wieder zurück und reist mit einer sehr persönlichen Geschichte nach Indien. Denn von ihrem Vater hat sie Geschichten über den Stoßzahn von Ganesh gehört, der ein altes, mächtiges Artefakt sein soll. Die wohl wichtigste Fährte dorthin befindet sich jedoch bei dem Militärführer Asav, der ebenfalls auf der Suche nach dem Stoßzahn ist. Zusammen mit Nadine Ross, die nach den Ereignissen aus „Uncharted 4” wieder an die Spitze ihrer Firma Shoreline möchte, begibt sich Chloe auf ein Abenteuer, wie es sonst Nathan Drake immer gemacht hat.

Uncharted-Abenteuer in Indien

Spielen konnten wir das vierte Kapitel, das eine der großen, offenen Maps aus „Uncharted: The Lost Legacy” beinhaltet. Davor wurde bereits ein erstes Artefakt von Asav gestohlen, das einen Hinweis darauf gegeben hat, dass man weitere Symbole und die dazugehörigen Artefakte finden muss. Deshalb begeben sich Chloe und Nadine in die Tiefen von Indien, wo sich Tempel-Anlagen von Shiva und weiteren indischen Göttern befinden sollen.

Dann ging es auch spielerisch sofort los und als Kenner von „Uncharted 4” gab es eigentlich nichts, was auch nur annähernd anders war. In der offenen Welt hat man mehrere Ziele, die man frei erfüllen kann und die einen am Ende wieder auf den linearen Weg zurückbringen. In diesem Fall musste man die wirklich schöne Landschaft mit einem Buggy befahren und dort die Punkte von Interesse durchkämmen. Der Ablauf des Spiels ist aber ansonsten wirklich genau gleich. Das heißt man klettert, schießt und fährt durch die Gegend in einer gut balancierten Abwechslung, wodurch man sich nie daran stört, wenn man einen der Aspekte wieder machen muss.

Neue Charakter-Konstellation

Die besten Momente innerhalb der 45 Minuten, die wir spielen durften, kamen neben der Landschaft und der Optik vor allem durch die Dialoge. Wenn man Angst hatte, dass man ohne die Chemie von Nathan und Sully auf kurze, spaßige Gespräche verzichten muss, dem können wir die Angst nehmen. Denn einige der Dialoge, vor allem wenn es um die Furcht von Nadine vor Nathan Drake geht, der – Vorsicht, Spoiler – nicht mehr im Geschäft ist, bringen Kenner der Reihe zum Schmunzeln. Wenn es so im Spielverlauf weiter geht, dann ist die wohl größte Sorge, dass die Charaktere langweilig sein könnten, an dem Spiel beseitigt.