Nachdem „Lords of the Fallen“ als Abklatsch von „Dark Souls“ verschrien wurde, hat sich das Studio Deck13 dazu verschrieben, das Prinzip der schwierigen Kämpfe in einen ganz neuen Mantel zu verpacken. Heraus kam „The Surge“, das durch sein frisches Setting sowie zahlreichen spielerischen Eigenheiten viele Fans für sich gewinnen konnte, die selbst nach dem DLC noch nicht gesättigt waren. Ob der Nachfolger nur mehr vom Selben bietet, haben wir uns für euch angeschaut.

Eine neue Welt

Wer bereits den Vorgänger gespielt hat, wird sich in „The Surge 2“ gleich zuhause fühlen. Am Kampfsystem haben die Macher nämlich nicht zu viel verändert und bieten erneut harte Kämpfe mit leichten und schweren Schlägen, Ausweichschritten und allen dazugehörigen Manövern. Bereits im Vorgänger war die Besonderheit, dass sich einzelne Körperteile der Feinde anvisieren lassen, um sie gezielt abzuschlagen. Dadurch erhält der Held der Geschichte bestimmte Ressourcen oder gar komplette Teile, um seine Ausrüstung zu verändern.

Der Held trägt diesmal gar keinen Namen, denn der Spieler darf ihn selbst erstellen. Auch der Handlungsort spielt nicht mehr in der Industrieanlage sondern in Jericho City. Dieser Treffpunkt von Händlern und seltsamen Gestalten soll als Ausgangspunkt für Quests dienen, leider konnten wir noch keinen Blick auf dieses Hub werfen. Sowieso ist von der Geschichte noch wenig bekannt, sie soll jedoch nach den Ereignissen von „The Surge“ spielen und natürlich zahlreiche Anspielungen bieten, möglicherweise sogar Auftritte von bekannten Charakteren. Leider gab es auch nach erneuter Nachfrage keine weiteren Informationen dazu, schließlich wollen die Entwickler, dass der Spieler die Geheimnisse der Welt selbst herausfindet. 

Bekannte Kämpfe

Was die Neuerungen angeht, war nicht allzu viel zu sehen. Der namenlose Held lief durch einen Wald, der natürlich durch die Technologie geschützt wurde, und musste Kontrollpunkte aktivieren. Dabei sprangen immer wieder Jäger aus den Büschen; wie schon zuvor ist also Vorsicht geboten. Besonders spannend sind die Fähigkeiten der einzelnen Körperteile. Zum Beispiel folgen dem Spieler mit den richtigen Aufsätzen Drohnen, er kann Geschosse abfeuern oder seine Angriffe verstärken. Hierin können Profis eine Menge Zeit investieren, um wirklich alle Feinheiten zu nutzen. Komplett neu sind hingegen konsumierbare Items, die den Ablauf nicht nur erleichtern, sondern dem Spieler allgemein mehr Optionen beim Spielen geben sollen. 

In einem Bereich werden dann doch neue Wege eingegangen, nämlich beim Blocken. Der Spieler kann in vier Richtungen blocken und somit Angriffe noch effektiver als zuvor abwehren. Das bedeutet aber auch, dass man die Situation noch genauer beobachten muss, und wenn mehrere Gegner in der Umgebung sind, könnte dieses System zu kompliziert wirken. Da wir nur zuschauen und nicht selbst spielen konnten, lässt sich dieses noch schwer einschätzen. 

Größer und spektakulärer

Gegen Ende der Präsentation ging der Spieler an einer großen Statue vorbei, die sich prompt als agile Maschine entpuppte. Dieser Bosskampf folgte dem bisherigen Schema, denn es gibt immer eine Strategie, durch die mächtige Feinde schneller besiegt werden können. Auffallend war, dass die Umwelt endlich in die Kämpfe mit einbezogen wird, in diesem Fall also der Wald. Es sind solche Änderungen, die den Spielfluss stärken und den Ablauf deutlich vielfältiger machen. Allerdings soll auch dieses Mal die gesamte Welt nicht zusammenhängen, sondern aus mehreren Gebieten bestehen, was wir jedoch befürworten.

Optisch ähnelt das Spiel sehr dem Vorgänger, jedoch sind die Animationen deutlich flüssiger. Weniger abgehackte Schritte und dafür dynamischere Bewegungen sind genau der Feinschliff, den sich die Fans von der Fortsetzung wünschen. Im Bereich der Details und Waffenvielfalt wird hingegen genau die Liebe geboten, die den Charme des Vorgängers ausgemacht hat.