Pünktlich zum Release von „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ für DVD und Blu-ray schickt TT Games Bilbo Beutlin und die Zwerge um Thorin Eichenschild auch in LEGO-Form auf eine lange und gefährliche Reise. Wir haben unser friedvolles Leben für eine Weile hinter uns gelassen, haben stattdessen kurzer Hand die Streitaxt Odins aus dem Schrank geholt und sind mit ins verlorene Königreich Erebor ausgezogen, um „LEGO Der Hobbit“ zu testen.

Geschichte

Die Geschichte von „Der Hobbit“ beginnt in Beutelsend im Auenland. Bilbo Beutlin lebt in dem Dorf ein friedvolles und unbeschwertes Leben. Das ändert sich allerdings eines schönen Tages, als Gandalf, der Graue, vor seinem Gartenzaun auftaucht und ihn dazu anheuert, mehr oder weniger freiwillig eine lange und gefährliche Reise unter einem Haufen Zwergen ins verlorene Königreich Erebor anzutreten, für die unbedingt noch ein Hobbit benötigt wird. „LEGO Der Hobbit“ erzählt die Geschichte um die ersten beiden Kinofilme „Eine unerwartete Reise“ und „Smaugs Einöde“.

Reise durch Mittelerde

Die Reise durch Mittelerde führt einen in 16 Levels von Beutelsend über den Hohen Pass im Nebelgebirge durch Düsterwald bis hin ins verlorene Königreich Erebor. 98 Charaktere, zu denen natürlich auch Bilbo Beutlin, Gandalf und die Zwerge um Thorin Eichenschild gehören, wird man zunächst durch die Geschichte und wahlweise danach auch noch einmal durch das Freie Spiel führen, um alle versteckten Sammelobjekte zu finden. Die Charaktere haben natürlich wieder besondere Fähigkeiten. Dwalin kann beispielsweise seinen Hammer einsetzen, um schwere Felsbrocken durch die Gegend zu stoßen, und Kili greift dagegen auf seinen Bogen zurück, mit dem er beispielsweise weit entfernte Ziele treffen kann. Natürlich können einige der Charaktere beispielsweise auch wieder Äxte einsetzen, um rissige Steine zu spalten, oder kleine Höhlen erkunden, die anderen Charakteren durch die Dunkelheit unzugänglich sind, oder die bekannten silbernen oder goldenen Schlösser sprengen.

Zwergen-Team plus Hobbit

Neu sind die Teamaktionen, die von gemeinsamen Schulter-an-Schulter-Angriffen bis hin zu Zwergen-Leitern reichen. Bei den Zwergen-Leitern wird Zwerg auf Zwerg gestapelt, damit der Hobbit am Ende einen höher gelegenen Vorsprung erreichen kann. Die Einbindung von Teamaktionen ist eine nette Idee. Da man in der Regel mit drei oder vier Charakteren in den Levels unterwegs ist, kommt es zum Glück nur selten zu Situationen, in denen die beiden menschlichen Spieler ein Team bilden müssen und einer der Spiele für kurze Zeit die Kontrolle über seinen Charakter aufgeben muss. Außerdem wurden auch kleine Minispiele, wie eine Tanzpassage der Zwerge, in die Geschichte integriert und man wird sich auch in der Kontrolle über den Ring beweisen müssen.

Schatzbeutel, Briefe und LEGO-Steine

Insgesamt 160 Minikitteile in Schatzbeutelform und 32 Briefe mit Schmiedeanleitungen können zusätzlich zu den weißen Steinen gefunden werden. Die weißen Steine sind aus Mithril, dem wertvollsten Metall in Mittelerde. In Kombination mit den Schmiedeanleitungen werden sie benötigt, um magische Werkzeuge und Waffen herzustellen. Diese können in der Spielwelt wiederrum eingesetzt werden, um allen Geheimnissen von Mittelerde auf den Grund zu gehen. Die Minikitteile sind nämlich ausschließlich in den 16 Levels zu finden, die Briefe allerdings auch in der großen Spielwelt. Auch die bekannten roten Steine können wieder gefunden werden, mit denen sich beispielsweise ein Studmagnet oder ein Weiße Stein-Detektor aktivieren lassen. Die Anzahl der roten Steine ist mittlerweile auf 32 angewachsen.

Bauen mit den gesammelten Rohstoffen

Aus dem gerade ebenfalls erschienen „The LEGO Movie Videogame“ hat man die Idee des Bauen nach Anleitung leicht modifiziert übernommen. Anstatt einer bestimmten Anzahl an Bauanleitungen sammelt man nun überall zu findende Rohstoffe und Edelsteine ein. Diese können an kleinen Baustellen, die man ab und an auch in den Levels findet, zu Gebrauchsgegenständen, wie beispielsweise Schlüsseln, und Gebäuden und Mobiliar, wie einem Bett oder Essenstisch, verarbeitet werden. Grundsätzlich wird der gerade im Bau befindliche Gegenstand dabei automatisch zusammengesetzt. In einigen Bauphasen muss man allerdings das richtige Element aus einer Reihe von Schmiedeteilen auswählen, damit die Herstellung fortgesetzt werden kann. Wer eine gute Auffassungsgabe und ebenso schnelle Finger hat, streicht am Ende auch noch zusätzliche Studs ein, die dem eigenen Konto gutgeschrieben werden. Positiv zu erwähnen ist, dass sich die Weltkarte nun separat aufrufen lässt, und dass sich auch unterschiedliche Zielorte festlegen lassen.

Technik

„LEGO Der Hobbit“ setzt auf die mittlerweile bewährte grafische Mischung aus LEGO- und Comic-Elementen eingebettet in die jeweilige Kinofilmreihe. Gerade auf der PlayStation 4 werden Spieler natürlich mit vielen grafischen Effekten und einer gestochen scharfen Grafik verwöhnt, was einem natürlich positiv ins Auge fällt. Zwar versucht das Spiel auch in Bezug auf Abwechslung zu punkten. Dieses Vorhaben gelingt ihm allerdings nur in den Levels selbst. Die große Spielwelt bleibt, im Gegensatz zu „LEGO Marvel: Super Heroes“, allerdings etwas blass. Das liegt zum einen daran, dass die Weitläufigen von Mittelerde nicht allzu viel zu bieten haben und zum anderen an der Tatsache, dass man einige Handlungsorte schon aus „LEGO Der Herr der Ringe“ kennt. Zumindest konnte man die grafischen Unsauberkeiten, wie aus dem Nichts auftauchende Bäume und oder im Nichts verschwundene Charaktere mit Nebenaufträgen, auf ein Minimum reduzieren. Die dynamische Bildschirmaufteilung, die in „The LEGO Movie Videogame“ positiv aufgefallen ist, stößt in engen Räumen, beispielsweise im Wohnhaus von Bilbo Beutlin, allerdings an ihre Grenzen, weil die Übersicht etwas verloren geht. Akustisch bekommt man wieder einiges auf die Ohren. Neben bekannten Musikstücken wird wieder eine sehr gute deutsche Sprachausgabe und Wortwitz am laufenden Band geboten. Kein Auge bleibt trocken, wenn sich Bilbo Beutlin und Co. gegenseitig auf die Schippe nehmen.