Mit „Final Fantasy XIV“ wagte Square Enix ein weiteres Mal das riskante Experiment und ließ die traditionelle Rollenspiel-Reihe auf das MMORPG-Genre treffen. Leider ging das Konzept aufgrund zahlreicher Schwierigkeiten nicht sofort auf. Square Enix ließ aber nicht locker, warf Altlasten von sich und gestaltete das Spiel von Grund auf neu: „Final Fantasy XIV: A Realm Reborn“ war geboren. Kürzlich wurde das Spiel nun auch für die PlayStation 4 veröffentlicht.

Keine Angst vor Verlust: Charakter von PS3 auf PS4 mitnehmen

Man mag denken, dass MMORPGs auf den PC gehören. Mit der PlayStation 3-Version von „A Realm Reborn“ widerlegte Square Enix diese Annahme und brachte das Genre erfolgreich auch auf den heimischen Fernseher. Da die Tage der PlayStation 3 auf kurze oder lange Sicht gezählt sind, sorgt Square Enix vor und bringt sein MMORPG auch auf die PlayStation 4, um dem Online-Spiel eine noch möglichst lange Lebenszeit zu bescheren. Dabei zieht Square Enix seine Cross-Plattform-Strategie konsequent durch. Wer „Final Fantasy XIV: A Realm Reborn“ bereits auf dem PC oder der PlayStation 3 gespielt hat, kann seinen Charakter ohne Verlust in die PlayStation 4-Version übertragen.

Grafisch auf neuem Niveau dank PS4

Inhaltlich gibt es zwischen der PlayStation 3- und PlayStation 4-Version keine Unterschiede. Aus diesem Grund verweisen wir auf unser Review der PS3-Fassung, in der wir Spielmechanik, Handlung und alle weiteren relevanten Informationen abhandeln. Wenn es schon keine inhaltlichen Unterschiede gibt, stellt sich die Frage, womit Square Enix dann den Wechsel zur PlayStation 4-Fassung rechtfertigen möchte. Die Antwort auf diese Frage ist alles andere als leicht.

Selbstverständlich bietet die PlayStation 4 mehr Hardware-Power, von der „A Realm Reborn“ natürlich auch Gebrauch macht. Der Unterschied zur PlayStation 3-Version ist dank 1080p und 60 fps deutlich sichtbar und auch die Texturen sind detailreicher. Wir sind dennoch nicht ganz zufrieden. Das aufmerksame Auge wird zwar nicht das Kantenflimmern der PlayStation 3-Fassung erkennen, doch ein wenig mehr Anti-Aliasing wäre wünschenswert gewesen. Auch die 60 Bilder pro Sekunde können selbst bei niedrigem Charakter-Aufkommen nicht immer gehalten werden. Trotz allem ist der Generationen-Wechsel deutlich bemerkbar.

Lohnt sich der Wechsel von PS3 zu PS4?

Abseits dessen gibt es jedoch kaum Punkte, die den Umstieg rechtfertigen. Es mag zwar komfortabel sein, dass „Final Fantasy XIV: A Realm Reborn“ als aktuellste Version ausgeliefert wird und man sich die Festplatte nicht mit zahlreichen Updates zupflastern muss. Allerdings ist dies nur von kurzer Dauer und bei Weitem keine Kaufrechtfertigung. Spätestens in einigen Wochen wird es weitere Updates geben, die dann nach und nach mehr Speicher auf der Festplatte in Anspruch nehmen werden.

Eine weitere Neuerung, aber bei Weitem keine Verbesserung, ist die Einbindung des Touchpads. Wer einmal mit der Touchoberfläche des DualShock 4 hantiert hat, weiß bereits, dass dieses viel zu empfindlich ist, als dass man hiermit vernünftig einen Mauszeiger bewegen könnte. Auch in der PlayStation 4-Fassung von „A Realm Reborn“ empfehlen wir die Schnellzugriffe über die Schultertasten. Das System ist einfach, aber dennoch komfortabel, und wir persönlich können uns keine bessere Umsetzung auf einer Konsole vorstellen. Alternativ kann man zwar auch Maus und Tastatur an die Konsole anschließen, doch jeder weiß, dass dies mehr als Wohnzimmer-unfreundlich ist.