Ach stimmt ja, wir sind Weltmeister! Na dann stimmen wir doch mal fröhlich an: „Ein hoch auf uns …“. Was war das doch für eine verrückte, turbulente Weltmeisterschaft, die wir da gesehen haben. Welch Freude, nun auch wieder virtuell nach Pokalen jagen zu können. In „FIFA 15“ soll dies mehr Spaß denn je machen und zahlreiche Neuerungen das Geschehen auf ein noch höheres Level heben. Ob EA sein Versprechen halten konnte, erfahr ihr in unserem Test.

Haben wir schon die Neuerungen erwähnt?

Alles neu macht der Mai oder eben der Fußballherbst im Einklang mit dem neuen „FIFA“. Ist das Spiel gestartet, findet man sich sogleich – okay nach einem ersten Update – auf dem englischen Rasen der Anfield Road wieder. Hier geht es stimmungsvoll mit einem fulminanten „You'll Never Walk Alone“ in die Partie und sogleich fällt die erste Innovation ins Auge. Das Dribbeln, des Fußballs Kern, geht in diesem Jahr wesentlich flotter von der Hand als noch 2013. Schwuppdiwupp ist die Defensive durchbrochen und das Ding ist im Netz. Oleee! Was hier einfach klingt, ist es für Veteranen auch. Passt man jedoch den Schwierigkeitsgrad seinem Können an, sieht es natürlich wieder anders aus.

Frisch und fröhlich kommt auch der Ball daher. Ja kein Scherz, auch dieser wirkt im neusten FIFA-Ableger irgendwie agiler als zuvor. Grund hierfür ist, dass man im Entwicklungsprozess des Spiels an der Ballphysik geschraubt hat. Anstatt am Ball zu kleben, wie Pumuckl an Meister Eders Leimtopf, bewegt sich das runde Leder nun selbständiger und doch geführt. Einher geht hiermit aber auch, dass Schüsse, Flanken und Co. etwas schwieriger umzusetzen sind, als bisher. Hier fuchst man sich aber schnell ein. Ecken und Freistöße wurden auch erweitert. Mit dem rechten Sick lässt sich nun zur möglichen Anspielstation wechseln, womit weitere taktische Raffinessen möglich sind. Hier kommt auch das Touchpad für Anweisungen zum Einsatz.

Bei Taktikern und Trainern bietet das überarbeitete Auswechselmenü sicherlich auch einen Grund zur Freude. Per Knopfdruck lässt sich beispielsweise ein geeigneter Ersatzspieler vorschlagen. Individualisten vergleichen Werte wie Physis, Tempo, Schießen und Passen dank der Netzdiagramme von Spielern in Sekundenschnelle und können so Entscheidungen geschwind ausführen.

„Uffda uffda täterä!“

In Sachen Stimmung hat „FIFA“ in den letzten Jahren gehörig zugelegt, aber was sich diesmal darbietet, ist etwas flapsig gesagt einfach nur geil. Wer sich in den Spitzenligen Europas mit all seinen großen Clubs bewegt, der wird Fangesänge aller Art zu hören bekommen. Dabei werden diese dynamisch aufs Feld gebrüllt, stets zur Lage der Partie passend. Zum Beispiel brennt die Hütte erst so richtig, wenn ein später Ausgleichstreffer oder ein immens wichtiges Tor fällt.

Frank Buschmann und Manni Breuckmann das sind die, die hier leider nicht punkten. Zu oll und angestaubt sind die Floskeln, zu abgetreten die Kommentare. Unser Tipp für euch: Umschalten auf die englischen Kommentatoren, hier geht mehr, die wissen mehr, die habens drauf. Unser Tipp an EA: Buschi und Manni ins Tonstudio einladen und neue Sprüche klopfen lassen, weil an sich ist das Duo ja klasse.

Schön sein und ein bisschen obszön sein

Vorbei sind endlich die Zeiten, bei der das Publikum im Gleichtakt nach links und rechts schwankte, als wäre Florian Silbereisen auf Speed zu Gast. Die Zuschauer sind jetzt einfach individueller unterwegs, wenn auch immer noch weit weg vom realen Stadiongeschehen. Auch die Spieler zeigen sich mit neuen Animationen sowie frischeren Bewegungen und sogar der Rasen nutzt sich nun äußerst realitätsnah ab. Das Präsentationsangebot wird mit gut geschnittenen Zusammenfassungen nach einer Partie abgerundet. Fernsehreif geht es hier zu!

In Sachen Modi darf man wieder an den Saisonmodus ran, endlich! Darüber hinaus bietet sich gewohnt gute Kost von Be a Pro bis hin zum Ultimate Team über die wöchentlichen Herausforderungsspiele, die an reale Partien der aktuellen Fußballwelt orientiert sind. Die virtuelle Bundesliga jedoch lässt sich leider nur auf der PS3 spielen.