Ubisoft bietet mit seinem „Hasbro Game Channel” eine Plattform auf der einige Brettspiel-Klassiker in digitaler Form im neuen Gewand erwerben werden können. Auf dieser sind bisher „Monopoly” und „Risiko” erschienen. Jetzt folgt mit „Trivial Pursuit Live” eine moderne Umsetzung des klassischen Fragespiels. Ob der Titel das zu Unrecht viel zu stiefmütterlich behandelte Genre auf der PlayStation 4 kompetent vertreten kann, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Ohne Brett vorm Kopf

Normalerweise spielt man „Trivial Pursuit” über ein Brettspiel und muss auf jedem Feld Fragen beantworten, die in die sechs Kategorien Geografie, Geschichte, Entertainment, Sport & Freizeit, Natur & Wissenschaft sowie Kunst & Literatur unterteilt sind. Das Ziel des Spiels ist es, in jeder Kategorie eine sogenannte Wissensecke zu erlangen, die man bekommt, wenn die Frage richtig beantwortet wurde.

In der neuesten Umsetzung fällt das Brett weg und wird durch eine Quizshow ausgetauscht. In drei oder fünf Runden muss man sich nun mit bis zu drei weiteren Mitspielern oder eben Computergegnern um Punkte streiten. Hat man 2.000, 6.000, 12.000 oder 20.000 Punkte erreicht, die man für richtige Antworten bekommt, dann erhält man eine Wissensecke. Insgesamt kann man im Verlauf bis zur letzten Runde maximal vier Wissensecken erlangen.

Fünf Runden im Kampf um Wissensecken

Damit auch ein wenig Abwechslung innerhalb einer Partie entsteht, ist jede Runde anders. Dafür gibt es die folgenden fünf Varianten: In Schnellstarter müssen fünf Fragen beantwortet werden, wovon jede immer 200 Punkte mehr gibt. Bei Sammelkiste hingegen gibt es auf eine Frage 16 Antworten und man muss nacheinander die acht richtigen davon herausfinden. Wird ein Fehler gemacht, dann ist man für den Rest der Frage raus und die anderen können mehr Punkte absahnen. Eine weitere Variante ist Nah Dran. Bei diesen Fragen gibt es immer fünf Antworten aus denen dann zum Beispiel dass am meisten verkaufte Musik-Album herausgefunden werden muss. Bei dieser Kategorie gibt es keine falschen Antworten sondern hier zählt nur, wer sich die beste Antwort aussucht, da jeder nur eine auswählen kann. Von Sammelkiste und Nah dran gibt es auch eine Blitz-Variante in der man dann nicht nacheinander, sondern gleichzeitig antwortet, was schnell in einem Krieg ausarten kann, wenn jeder die gleiche Antwort anklicken möchte.

Ein wenig normaler geht es bei der Wechselkategorie zu. Jeder Spieler darf sich nacheinander eine von zwei Kategorien aussuchen und wenn dann derjenige, der sie gewählt hat, diese richtig beantwortet, bekommt er die dreifache Punkte gut geschrieben. Zu guter Letzt folgt das Finale: In diesem muss man fünf Fragen hintereinander richtig beantworten. Jedoch gibt es immer nur zwei Antwortmöglichkeiten, die sich auch nicht ändern. Als Beispiel muss man bei einer Entertainment-Frage dann herausfinden, ob Seth Mc Farlane Family Guy oder Simpson erfunden hat und bei der nächsten Frage dann wissen, aus welcher der beiden Serien der berühmte D’oh-Ausspruch kommt. Hat man alle Fragen beantwortet bekommt man eine Wissensecke.

Ungleichmäßige Punkteverteilung

Insgesamt erweisen sich die kleinen Spiele als eine sehr gute, kurzweilige Unterhaltung, die perfekt in das Geschehen dieser modernen Umsetzung eines Quiz-Klassikers reinpassen. Die fünf Runden sind abwechslungsreich genug, um innerhalb einer Partie eine gesunde Varietät zu bieten. Aber leider spielt sich jede Partie gleich, da hätte sicherlich das ein oder andere Spiel noch für etwas mehr Abwechslung gesorgt. Dadurch wird man „Trivial Pursuit Live” nicht lange am Stück spielen. Ein weiteres Problem ist, dass die Punkteverteilung zum Ende hin ins Ungleichgewicht gerät. Das heißt also, dass die ersten Runden, wo man knapp 200 bis 400 Punkte für eine richtige Antwort bekommt, im Hinblick auf die letzten Runden, in denen man über 1.500 Punkte bekommt, ein wenig an Bedeutung verlieren. Am Ende kann man aber durchaus seinen Spaß damit haben und die Fragen werden sich auch nach über 30 Partien nur selten wiederholen.

„Hasbro Game Channel”

Wie schon erwähnt ist „Trivial Pursuit Live” Teil des „Hasbro Game Channels”. Mit diesem kann man kleine Aufgaben erfüllen, wodurch man aufgelevelt wird und auch eine Währung erhält, mit der jetzt speziell auf „Trivial Pursuit” bezogen Kostüme für die Charaktere freigeschaltet werden können. Leider gibt es immer wieder ein paar Probleme mit der Verbindung zum Server, wodurch man dann die Kostüme nicht verwenden kann. Es ist zwar ganz witzig die kleinen Missionen zu erfüllen, jedoch sind sie am Ende des Tages keine wirklich Motivation, um auch gezielt mehrere Stunden den Titel zu spielen.

Sprache für jedermann 

Von der Aufmachung her bekommt man einen typischen Comic-Stil mit sehr sterilen Charakteren geboten. Aber trotzdem passt das Ganze zu der futuristisch angehauchten Quizsendung. Leider ruckelt trotz der nicht aufwendigen Grafik das Spiel hin und wieder, was aber bei einem Ratespiel keine Auswirkungen auf die Spielbarkeit hat. Zwar wird das Geschehen immer von einer angenehmen Frauenstimme untermalt, jedoch werden die Fragen selbst nicht vorgelesen, was der ein oder andere sicherlich vermissen wird. Dafür gibt es aber eine ganz besondere Option, die vor allem diejenigen ansprechen könnte, die mehrere Sprachen sprechen können. Denn bei jedem Start kann man zwischen sieben Sprachen und neun Regionen wählen, wodurch immer wieder auch die Fragen etwas durchgemischt werden aber auch so einen Anreiz bekommt, auf mehreren Sprachen zu spielen.