Atmosphärische Spiele wie „Journey“ oder „Brothers: A Tale of Two Sons“ stehen derzeit bei vielen aufgrund ihrer ergreifenden Reise ganz hoch im Kurs. Jetzt erscheint mit „Toren“ ein derartiger Titel aus Brasilien, der vor allem mit seinem Stil und der Geschichte punkten möchte. Ob uns das Spiel emotional wirklich ergriffen hat, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Das Wunder der Geburt

Wie bei anderen Spielen aus der gleichen Riege, steht auch bei „Toren“ die Geschichte im Vordergrund. Zu Beginn steht die Geburt des Mondkindes, das den namensgebenden Turm Toren erklimmen soll, um einen Drachen zu erledigen. Doch im Laufe der Reise wird es nicht nur mehr über sich, sondern auch über den Drachen und den Turm erfahren.

Wirklich mehr sollte man über die Geschichte auch nicht wissen, denn in dem knapp zweistündigen Abenteuer ist dies so ziemlich das, was einen vorantreibt. Doch am Ende werden die meisten sicherlich etwas enttäuscht vor dem Fernseher sitzen, denn ohne groß zu spoilern, wird es kaum einen Moment geben, der einen so packt, wie etwa bei „Journey“. Trotzdem macht die Reise mit ihrer mystischen Atmosphäre auch bis zum Ende Spaß und kann durch seine kurze Spielzeit an einem Stück ohne Langeweile durchgespielt werden.

Nichts Neues

Spielerisch hingegen bleibt es doch etwas abwechslungsarm. Entweder man springt über Abgründe, löst kleinere Rätsel, die kaum der Rede wert sind, oder schlägt mit dem Schwert die rar gesäten Gegner platt. Wirklich mehr passiert auch während der Reise nicht. Hin und wieder tritt man dem Drachen gegenüber oder findet sich in einer anderen Welt wieder, die einen Teil der Geschichte und der Personalität des Mondkindes enthüllt. Über die zwei Stunden für einen Durchlauf hinweg langweilt „Toren“ zwar nicht, aber das liegt definitiv eher an der Geschichte sowie der Atmosphäre und nicht dem Gameplay, das nichts Neues in dem Genre bietet.

Atmosphärisch

Technisch ist „Toren“ nicht ganz auf der Höhe, wie man es von einem Spiel auf der PlayStation 4 erwartet. Die Grafik ist relativ detailarm, immer wieder ruckelt der Titel vor sich hin und Screen-Tearing steht an der Tagesordnung. Dafür aber kann der Stil jeden überzeugen, der sich schon bei „Shadow of the Colossus“ und „ICO“ heimisch fühlte. Die ganze Welt hat etwas mystisches und kann einen voll in seinen Bann ziehen. Auch der Soundtrack hat einige Spitzen, die einen bestens in das Geschehen eintauchen lassen.