Am 14. April veröffentlichten die Entwickler von Acid Nerve ihren ersten Titel mit dem Namen „Titan Souls“. Das Spiel, dessen Prinzip sehr an „Shadow of the Colossus“ angelehnt ist, versucht sich seither als Action-Adventure auf der PlayStation 4, PlayStation Vita und dem PC zu behaupten.

Kleiner Held ganz groß

Ohne große Einführung wird man in die gigantische 2D-Welt von „Titan Souls“ geworfen und muss sich als kleiner Bogenschütze beweisen. Der spielerische Aufbau des Titels wird schnell deutlich und lässt keinen Platz für Fragen. Mit nur einem Pfeil bewaffnet, müssen diverse Bossgegner bezwungen werden, die nicht nur um ein Vielfaches größer sind als der kleine Held, sondern auch umso tödlicher. Es erwarten einen weder nervige Zwischengegner noch großartige Rätsel, die den Weg versperren. Man findet hier keine heilenden Quellen, keine versteckten Schlüssel und keine zusätzliche Ausrüstung. Alles, was man benötigt, ist eine starke Konzentration und gutes Zeitgefühl. 

Jeder erreichte Bosskampf baut sich wie eine Art Puzzle auf, bei dem man zuerst herausfinden muss, wie man sein Gegenüber bestmöglich zur Strecke bringt. Nach nur einem Hieb segnet man in der Regel das Zeitliche und darf vom letzten Speicherpunkt aus neu starten. Dagegen können die meisten Bosse ebenso mit nur einem gekonnten Treffer ausgeschaltet werden, sodass viele Kämpfe bereits nach Sekunden entschieden sein können.

Kämpfen, analysieren, triumphieren

Wie zu erwarten, sind die Kolosse keine Gegner, die man unterschätzen sollte und bei denen man stets aufpassen muss. Kaum ein Kampf wird direkt beim ersten Versuch gewonnen und so muss man sich durch wiederholte Einsätze an die Mechanik und den Ablauf gewöhnen. Nur dann kann die Vielfalt der gegnerischen Fähigkeiten bezwungen werden. Hat man beispielsweise bei einem Boss freie Schussbahn auf seinen wunden Punkt, muss man beim nächsten Gegner seinen Pfeil durch eine Feuerschale schießen, um das schützende Eis zu beseitigen. Verschießt man seine einzige Munition und ist nicht erfolgreich, so kann man den Pfeil durch das gedrückt Halten der Aktionstaste zu sich zurückrufen. Auf seinem Rückweg ist dieser glücklicherweise genauso tödlich wie beim Abschuss und lässt sich so als taktische Waffe einsetzen. Generell lassen sich viele Bosse nur durch Einsatz dieser Mechanik bezwingen.

Immer in Bewegung bleiben!

Das Wichtigste neben gekonntem Schießen ist eine ständige Bewegung. Beinahe jedes Gegenüber fordert einen gekonnten Bewegungsablauf und sorgt für wunde Finger. Um nicht als Abendessen oder Pflanzendünger zu enden, muss die Sprinttaste, die auch für das Rollen verantwortlich ist, ständig druckbereit sein. Nicht nur in den Kämpfen muss man sich stets bewegen, sondern auch davor. Der Weg zu einigen Bossen ist weit und nur über einige Umwege erreichbar. Kleinere Rätsel, die meist keine Herausforderungen sind, behindern den Eingang zu den Kammern oft zusätzlich.

Zweidimensionales Spektakel

Bei „Titan Souls“ sollte man kein Wunderwerk der grafischen Technik erwarten. Ganz im Gegenteil: Es ist sehr schlicht gehalten und erinnert an die guten, alten Titel der 90er. In einer 2D-Welt, die zugegeben nicht sonderlich an Vielfalt glänzt, geht man von Boss zu Boss und beendet nach wenigen Stunden das Spiel relativ schnell. Zu betätigen sind neben dem Stick nur die Sprint- und Schusstaste. Kompliziert ist der Titel also bei Weitem nicht.