2013 erschien mit „Badland“ ein Smartphone-Spiel auf den Apple-Geräten, das sowohl bei der Presse als auch bei den Fans sehr beliebt war. Inzwischen veröffentlichte der Entwickler Frogmind eine Game of the Year-Edition des Spiels auf den aktuellen Konsolen und dem PC. Wie sich „Badland: Game of the Year“ auf der PlayStation 4 schlägt, klären wir in unserem Test.

Flieg, kleiner Vogel

Von Anfang an ist deutlich: Wer in „Badland“ auf eine Geschichte hofft, ist an der falschen Adresse. Die gibt es in dem Spiel nämlich schlichtweg nicht. Stattdessen wird der Spieler, ohne weitere Erklärung oder Tutorial, in das erste Level des Spiels geschmissen und muss selber ausprobieren, wie er sich fortbewegt. Allerdings ist das halb so wild, denn die Steuerung ist nicht kompliziert und sehr schnell erlernt.

Durch das Antippen einer Taste lassen wir unseren Vogel einen kleinen Satz nach oben machen, während wir, wenn wir die Taste gedrückt halten, ihn komplett nach oben fliegen lassen, sodass er quasi an der Decke klebt. Dabei können wir ihn natürlich auch nach vorne und hinten bewegen, um diverse Hindernisse zu überwinden und Items aufzusammeln.

Die Level

Ziel in „Badland“ ist es, den Klon, der wie ein schwarzer Vogel aussieht, durch die Level zu manövrieren. Hier begegnen dem Spieler allerhand Hindernisse, wie zum Beispiel rotierende Sägeblätter oder Stacheln, die aus den Wänden schießen und den Klon dabei aufspießen können. Dabei kann man diverse Items aufsammeln, um etwa die Chancen zu erhöhen, heil durch das Level zu gelangen.

Die besagten Items lösen dabei ganz unterschiedliche Effekte aus. Bei einem wird unser Klon beispielsweise größer, bei dem Gegenpart dazu wird er wieder kleiner. Stellenweise ist es wichtig, diese Items zu bekommen, um das Level überhaupt lösen zu können. Ist der Klon zu groß, passt er nicht durch bestimmte Passagen durch, ist er allerdings zu klein, kann er diverse Hindernisse nicht aus dem Weg räumen. Andere Items sorgen wiederum dafür, dass der Klon, sollte er Decke oder Boden berühren, anfängt zu rollen und so mit Leichtigkeit Fallen, die von oben oder unten kommen, umgehen kann. Auch ist es möglich, dass sich unser Klon vervielfacht, was teilweise dazu führt, dass so viele Vögel auf einmal auf dem Bildschirm sind, dass man schnell die Übersicht verliert. Da man natürlich alle Klone gleichzeitig steuert, ist es in diesem Fall nicht mehr möglich, alle durch das Level zu bringen, und man wird die meisten davon an diversen Fallen und Hindernissen verlieren.

Mehrere der Klone gleichzeitig auf dem Bildschirm zu haben, ist allerdings ebenfalls ein wichtiges Element, um die verschiedenen Level meistern zu können. Beispielweise ist es des Öfteren nötig, die Klone aufzuteilen, um alle Items zu erwischen, die auf einem oberen und einem unteren Pfad liegen. Bekommt man nur die oberen Items, ist der Vogel zu klein, um am Ende das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Sahnt man nur die unteren Items ab, passt der Vogel nicht mehr durch die Passage am Ende. Glücklicherweise sind die Checkpoints sehr fair verteilt, sodass man sehr selten mal ein geschafftes Hindernis nochmals überwinden muss, falls man am nächsten scheitert.

Wiederspielwert durch Missionen

Wem das einmalige Abschließen der Level nicht ausreicht und wer stattdessen alles in diesem Spiel erreichen will, wird nicht umhin kommen, die Level noch einmal zu betreten. Nach dem erstmaligen Abschluss eines Levels kommen nämlich diverse Missionen hinzu, die es zu meistern gilt, möchte man alles zu 100% abschließen.

Jedes Level bietet dabei drei unterschiedliche Missionen. Mal gilt es, eine Mindestanzahl an Klonen zu retten oder alle Minen in einem Level explodieren zu lassen. Beim nächsten muss man dann alle Items einsammeln oder mit einem einzigen Versuch das Level abschließen, ohne ihn neu zu starten. Das sorgt für eine kleine zusätzliche Herausforderung; ehrgeizige Spieler werden daran eine Weile zu knabbern haben.

Mit- oder gegeneinander im Multiplayer-Modus

„Badland“ bietet auch einen Multiplayer-Modus an. Wer also genug davon hat, alleine durch die Level zu fliegen, kann sich bis zu drei Freunde schnappen und mit oder gegen diese spielen. Dafür bietet das Spiel zwei unterschiedliche Modi an. Im normalen Mehrspieler-Modus kann man auswählen, welche Level gespielt wie viele Runden bestritten werden, und dann in diesen gleichzeitig gegeneinander antreten. Das Prinzip ist einfach: Wer auf dem Parcours am weitesten kommt, der hat die Runde gewonnen und bekommt die meisten Punkte.

Im Koop-Modus wiederum kann man mit bis zu drei Freunden gemeinsam die Kampagne bestreiten. Dabei gilt das Level natürlich erst als verloren, wenn kein Spieler mehr übrig ist. Diejenigen, die ihre Klone nicht durch das Level bringen konnten, können allerdings jederzeit wieder dem Spiel beitreten, sobald einer der Spieler ein Item einsammelt, das zusätzliche Klone erschafft. Mindestens einen von diesen übernimmt dann der ausgeschiedene Mitspieler wieder. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Online-Komponente des Multiplayer-Modus. Wer Lust auf eine Runde in „Badland“ gegen andere Mitspieler hat, ist also darauf angewiesen, dass Freunde Zeit haben und man gemeinsam spielen kann.

Technik

Auch auf technischer Eben macht „Badland“ nicht viel verkehrt. Der Spieler bewegt sich durch Level mit schönen und atmosphärischen Hintergründen, die sich den Levels und den Tagesabschnitten, in denen sie sich befinden, anpassen. Allerdings hat man gar nicht so viel Zeit, sich darauf zu konzentrieren, und der Bereich, in dem sich der Klon bewegt, bleibt immer in schwarz gehalten. Musik bietet das Spiel gar nicht, stattdessen hören wir, wenn überhaupt, mal Vogelgezwitscher im Hintergrund. Ansonsten bleibt es ruhig, was eigentlich schade ist.