Wer 2014 nicht zu „Deception IV: Blood Ties“ für die PlayStation 3 gegriffen hat, bekommt nun noch einmal die Chance dem Teufel zu helfen seinem Gefängnis zu entkommen. Tecmo Koei hat das Spiel nämlich in einer technisch überarbeiteten und spielerisch erweiterten Version als „Deception IV: The Nightmare Princess“ auf die PlayStation 4 gebracht. Wir wollen euch nun verraten, wie es sich spielt.

Geschichte

Einst herrschte der Teufel über die Welt. Doch zwölf tapfere Krieger konnten ihn mithilfe eines magischen Artefaktes bannen. Daraufhin wurde dieses in zwölf Stücke geteilt und von den Kriegern an die unterschiedlichen Enden der Welt gebracht. Die Nachfahren jener zwölf legendären Krieger bewachen die Stücke des magischen Artefaktes auch heute noch. Selbiges ist mehr denn je notwendig, da der Teufel es geschafft hat seine Tochter und drei seiner mächtigsten Hexen in die Welt zu bringen. Sie sollen nach den Teilen des magischen Artefaktes suchen und dabei auch noch möglichst viele Seelen sammeln.

Prinzessin der dunklen Seiten

„Deception IV: The Nightmare Princess“ hat einen Story-Modus, in dem die Geschichte von Laegrinna, der Prinzessin der dunklen Seiten (Tochter des Teufels), erzählt wird. Sie hat die Aufgabe dem Teufel den Weg zurück in diese Welt zu ebnen. Dafür lockt sie tapfere Krieger zu finsteren Orten, wie den Ruinen von Scardzyini, dem Lapria-Park und dem Schloss Prosslyn, um ihnen im Kampf auf möglichst schmerzhafte Art das Leben zu nehmen. Die Art, wie die Kämpfer des Guten das Zeitliche segnen, kann man selbst bestimmen, indem man auf den Schlachtfeldern Fallen auslegt, in welche die gegnerischen Krieger bei ihren Erkundungen tappen.

Laegrinna befindet sich dabei selbst auf dem Schlachtfeld und wird von den drei mächtigsten Hexen des Teufels, die für teuflischen Werte Sadismus, Raffinesse und Blamage stehen, mit dem einen oder anderen klugen Ratschlag unterstützt. Auf Knopfdruck ruft sie im Kampf das Fallen-Menü auf und platziert anschließend die Fallen, die sich in die Gruppen Boden, Wand und Decke einordnen lassen, auf dem Schlachtfeld. Rollende Steine, Kürbismasken, Schwingende Äxte, Schießscharten, Todeslanzen – die Auswahl an Todbringern nimmt mit jedem Kapitel der Geschichte zu. Sie müssen geschickt eingesetzt und vor allem miteinander kombiniert werden, um die menschlichen Helden auf möglichst sadistische, raffinierte und blamierende Art und Weise ins Reich der Dunkelheit zu befördern. Die drei Teufelshexen stellen einem nämlich in den Schlachten noch optional zu erledigende Herausforderungen, mit denen man die eigenen Werte verbessern kann.

Teuflisches Mordwerkzeug

Die Durchführung eine Fünfer-Combo ist ein derartiges Beispiel. Kurzerhand platziert man dafür beispielsweise eine Bärenfalle, eine Schwingende Axt, einen Wandschubser, einen Schleuderstein und eine Eisenharke auf dem Schlachtfeld. Nun wird der aktuelle Gegner, wie der Infanterist Jean, in die Bärenfalle gelockt. Daraufhin aktiviert man die Schwingende Axt, die den Gegner gegen die hinter ihm befindliche Wand schleudert. Der Wandschubser wird aktiviert, mit dem der nun schon schwer angeschlagene Kämpfer ein Stück nach vorne geschoben wird, und per Schleuderstein mitten auf die Eisenharke geschleudert wird. Dabei muss man nur zwei Sachen beachten: Fallen brauchen immer eine gewisse Zeit, um einsatzbereit zu sein, und sie müssen, mit Ausnahme der Umgebungsfallen, immer per Knopfdruck aktiviert werden. Scheitert eine Kettenreaktion mal und ein Gegner kommt einem zu nah, genügen ein kurzer Tritt und die anschließende Flucht in eine andere Ecke des Schlachtfeldes, um die Fallen neu zu platzieren.

Am Ende jedes Kampfes bekommt man das eigene Ergebnis angezeigt, was neben der benötigten Zeit, der Anzahl an Opfern und der erreichten Combozahl auch eine Information darüber gibt, wie die Wahl der eingesetzten Fallen sich auf die Attribute Sadismus, Raffinesse und Blamage auswirkt.

Albtraumprinzessin

Neu hinzugekommen ist der Spielmodus Prüfung, bei dem man in die Rolle von Velguirie schlüpft, die sich in die Albträume der Menschen schleicht, um deren Seelen zu sammeln. Das Spielkonzept ist identisch mit dem des Story-Modus, allerdings gibt es pro Prüfung insgesamt drei Herausforderungen, von denen man mindestens eine bestehen muss. Selbige reichen beispielsweise vom Einsatz einer bestimmten Falle über das Erreichen einer bestimmten Combo-Zahl bis zum Bestehen der Prüfung in einem gewissen Zeitrahmen.

Deception Studio und mehr

Im Spielmodus Deception Studio kann man eigene Herausforderungen erstellen, an denen sich Familie und Freunde dann unter Umständen die Zähne ausbeißen können. Neben dem grundsätzlichen Aufbau des Schlachtfeldes bestimmt man beispielsweise, welche Feinde einem gegenüberstehen und welche Fallen in der Schlacht verwendet werden können. Wer möchte, kann auch die Einführung ins Spiel absolvieren, sich im Freien Kampf versuchen oder sich freigeschaltete Inhalte im Museum anschauen. In diesem kann man sich auch die eigenen Fortschritte in statistischer Form anzeigen lassen.

Technik

Auch wenn die Schlachtfelder, wie die Ruinen von Scardzyini, der Lapria-Park, das Schloss Prosslyn oder sogar die Albträume der tapferen Kämpfer, nicht sonderlich beeindrucken können, schafft es Tecmo Koei ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung der menschlichen Kämpfer ins heimische Wohnzimmer zu bringen. Die grafische Überarbeitung von „Blood Ties“ ist insgesamt gut gelungen, was vor allem an Laegrinna & Co. festzumachen ist. Die deutschen Untertitel machen das stimmige Spiel zudem auch für Einsteiger interessant.