Mit „Portal“ wurde ein ganz neuer Genre-Mix geschaffen: ein Puzzler aus der Ego-Perspektive. Das Spiel kam bei den Spielern so gut an, dass es mittlerweile einige Titel gibt, die sich den Stil und das Gameplay angeeignet haben. Einer davon ist „Q.U.B.E.“, ein Spiel, das schon vor fast vier Jahren für den PC erschienen ist und jetzt endlich die Konsolen beglückt. Wir haben uns einmal mit der PS4-Version näher beschäftigt und für euch herausgefunden, ob auch hier „Quadratisch. Praktisch. Gut.” gilt.

Jetzt mit Geschichte

In der Rolle eines namenlosen Protagonisten, der genauso wenig weiß, wo und wer er ist, muss man sich anscheinend durch einen großen Würfel kämpfen, der im Weltall herum fliegt. Dazu gibt es noch eine Stimme, die augenscheinlich auf der Raumstation ISS sitzt und einem Anweisungen gibt sowie unterstützt, sofern sie im Umkreis ist, damit die Radio-Signale einen erreichen können.

Ob alles aber so ist, wie es schein,t und was eine zweite, mysteriöse Person mit alledem zu tun hat, sollte man schon selbst erfahren. Denn „Q.U.B.E.” lebt ein wenig von der Ungewissheit des Spielers und man sollte so wenig wie möglich im Vorfeld wissen. Die Präsentation der Geschichte, der Aufbau und auch in manchen Zügen die Handlung an sich weisen sehr viele aber nicht schlecht umgesetzte Parallelen zu „Portal“ auf. Wer „Q.U.B.E.“ in der Ursprungsfassung gespielt hat, in der noch keine Story mit inbegriffen war, der kann auch ohne Bedenken zur Director’s Cut-Version greifen.

Besondere Handschuhe

Spielerisch hingegen werden die Portale gegen verschieden farbige Würfel ausgetauscht, die ansonsten in einer sehr monochromatischen Welt aufzufinden sind. In jedem der Rätselräume warten dann einige Puzzle auf den Spieler, die mit den besonderen Handschuhen des Protagonisten gelöst werden können, denn die farbigen Blöcke lassen sich mit L2 heraus schieben und mit R2 hinein drücken. Jede Farbe hat eine andere Funktion: Während die roten Klötze sich bis zu drei Mal heraus schieben lassen, muss man die blauen einmal hinein drücken, um sie als ein Sprungbrett zu nutzen. Dazu kommen noch weitere Farben sowie Schalter, die Kugeln auslösen, die mithilfe der Blöcke durch ein Puzzle gebracht werden müssen, oder man dreht Teile der gesamten Umgebung, um so bestimmte Rätsel zu lösen und vorher unerreichbare Orte zu erklimmen.

Wenig Spiel neben den Rätseln

Neben den Rätseln gibt es eigentlich kaum etwas zu sehen. Manchmal findet man noch versteckte Räume, hinter denen sich einfach weitere Puzzle verstecken. Ansonsten läuft man einfach nur durch den relativ sterilen Ort, um zum nächsten Raum zu gelangen. Zwischendurch werden diese Szenen durch Gespräche mit der Person in der Raumstation ISS untermalt, jedoch bleiben die Stimmen während der Rätsel stumm. Zwar macht „Q.U.B.E.” seine Sache nicht schlecht, aber vier Jahre später und nach einem „Portal 2” haut einem das Spiel nicht mehr vom Hocker. Dafür sind die Rätsel oft zu einfach, dennoch macht der Titel für seine zwei bis drei Stunden, je nach Können, Spaß.

Technik

Grafisch sollte man echt keine Meisterleistung erwarten. Die Umgebung ist steril und wird durch die farbigen Blöcke minimal aufgewertet. Dazu kommen einige Spielereien mit Licht, die ein bisschen zur Atmosphäre beitragen aber nicht mehr sind als eben das. Der Soundtrack, falls man ihn so bezeichnen kann, besteht fast ausschließlich aus Ambiente, das zwar das Geschehen passend untermalt, aber richtige Tracks kann man an einer Hand abzählen. Das Besondere an der Director’s Cut-Fassung ist zwar der neue Soundtrack, der jedoch nicht allzu bemerkenswert ist.