Die „PGA Tour“-Reihe von EA ist nach einem Jahr Pause zurück auf der großen Bühne. Für den Neustart der Golf-Reihe hat man sich endgültig von Tiger Woods getrennt und stattdessen den aktuellen Weltranglistenersten Rory McIlroy unter Vertrag genommen. Was die „PGA Tour“-Reihe in ihrer 2016er-Version ansonsten zu bieten hat, wollen wir euch nun kurz mitteilen.

2016er-Version

Rory McIlroy ist ein nordirischer Golfprofi, der bereits mehrfacher Major-Champion und die derzeitige Nummer Eins der Weltrangliste ist. Der aktuell beste Golfer der Welt ist allerdings nicht nur auf dem Cover und mit seinem Namen in der „PGA Tour“-Reihe von EA vertreten, sondern unterstützt einen auch in kurzen Videos beim Tutorial beziehungsweise dem Prolog. Letzteres ist eine Art Schnellrunden-Masters, wobei man nicht alle 18 Löcher des Kurses spielt, sondern man nur zu bestimmten Löchern antreten muss. Je nachdem wie man sich dabei anstellt, heißt der Sieger am Ende McIlroy oder sein direkter Konkurrent Kaymar.

PGA Tour

Dieses Schnellrunden-Feature ist übrigens auch im Karrieremodus enthalten und soll dafür sorgen, dass man auch kurze Runden bestreiten kann. Bevor man allerdings auf die PGA Tour geht, um die Nummer 1 der Weltrangliste zu werden, muss man sich erst einmal einen eigenen Pro erstellen, wobei die Möglichkeiten der Erstellung zu Lasten der eigenen Kreativität stark eingeschränkt wurden. Die Pro-Tour samt dazugehöriger Qualifizierungsturnieren selbst bleibt allerdings ebenfalls blass, was auch daran liegen mag, dass man seine Fähigkeiten zwar in Sachen Präzision, Stärke und mehr verbessern kann, was allerdings zu einem simplen Verteilung von Fähigkeitspunkten abstumpft. Die PGA Tour wird dadurch zu einer simplen Anreihung von (Qualifizierungs-)Turnieren ohne wirklichen roten Faden.

Online/Offline

Egal Rory! – Golf ist sowieso eine Sportart, die man am besten mit Freunden spielt und dann auch noch online. Zwar kann man auch mit drei Freunden offline antreten, aber natürlich muss man dann nacheinander antreten. Online laufen die Duelle dagegen gleichzeitig ab, wobei jeder Golfer ein Zeitlimit hat mit dem er das aktuelle Loch beenden kann. Turniere und eine Online-Rangliste sind ebenfalls wieder existent, Golf-Clubs und Party-Spiele sucht man online allerdings vergebens.

Auf dem Grün oder im Night-Club

Ganz gleich ob online oder offline, zunächst wählt man einen der zur Verfügung stehenden Golfer, deren Anzahl auf zwölf geschrumpft und unter denen Tiger Woods nicht mehr ist. Dafür kann man neben Golfgrößen wie Rory McIlroy, Martin Kaymar und Jordan Spieth beispielsweise auch den Battlefield Soldier anwählen, sofern man ihn bereits freigespielt hat. Auch bei den zur Verfügung stehenden Kursen behält man aktuell noch den Überblick, allerdings sind in diesem Fall bereits weitere kostenlose Kurse angekündigt. Aktuell kann man sich dann auf realen Kursen, wie Sawgrass und Bay Hill, oder Fantasie-Kursen, wie Lighthouse Point und Paracel Storm, mit den besten Golfern der Welt messen. Wer möchte kann neben dem normalen Stroke- und Match Play aber auch zu knapp 180 Herausforderungen bei den Nightclub-Challenges antreten. Ganz gleich, ob die Golfbälle in den Eimer oder durch Ringe geschlagen werden müssen, das Konstrukt erinnert stark an die Herausforderungen aus „Mario Golf“.

Steuerung

Mit Arcade, Klassisch und Tour sowie der Möglichkeit eine individuelle Steuerungsart zu erstellen, steht es einem nahezu frei die Steuerungsvariante zu finden, die einem selbst am angenehmsten ist. Beispielweise bei der Tour-Variante bestimmt die Länge des Rückschwungs und das Tempo des Durchschwungs die Schlagstärke. Die Präzision wird durch die mit dem Analogstick gezogene Linie bestimmt. Spins und so weiter sind nicht möglich. Egal welche der drei Standardsteuerungsvarianten man wählt, es gibt immer eine Einschränkung: Online kann man nur gegen Spieler antreten, die mit der gleichen Steuerungsart spielen, um Vor- und Nachteile bei Stärke, Präzision, et cetera zwischen den Spielern auszuschließen.

Technik

Auf der Pro-Seite stehen die auf ein absolutes Minimum reduzierten Ladezeiten beziehungsweise zwischen den Löchern existieren nahezu keine Ladezeiten mehr. Ansonsten merkt man schnell, dass die Frostbite 3-Engine nicht das Allheilmittel ist. Zu stimmungsvolle Licht- und Schatteneffekte und schöne Bewegungsanimationen gesellen sich nämlich schnell grafische Fehler, die besonders dann auffallen, wenn es eine Übersicht über den Kurs beziehungsweise das aktuelle Loch gibt. Tiere verschwinden und tauchen kurz darauf aus dem Nichts wieder auf, das Grün selbst ist nicht Next-Generation würdig und die Mimik der Golfer fragwürdig: Exzellent festgehalten in Mega-Zeitlupe. Zuschauer gibt es zwar viele, allein die Quantität rechtfertigt aber kein positives Zeugnis. Akustisch bekommt man die englischen Golffachbegriffe vom Sprecher-Team Lerner/Nobilo des NBC Golf Channel um die Ohren geworfen, denen man allerdings zu Gute halten muss, dass sie wirklich mit Spaß bei der Sache zu sein scheinen.