In den 80er- und 90er Jahren waren Shoot 'em Ups, kurz auch Shmups genannt, der totale Kassenschlager und hatten meist das Weltall als Setting. Mittlerweile ist das Genre durch Ego-Shooter und aufwendigere Weltraumsimulationen abgelöst, aber durch den Indie-Boom kommen doch immer mal wieder neue Vertreter. Vor kurzem erschien mit „Galak-Z” ein Shmup, das mit Spielsystemen aus den letzten Jahren wieder neuen Wind in das Genre bringen soll. Ob dieser Versuch gelingt oder das Raumschiff lieber im Hangar stehen bleiben sollte, könnt ihr in der folgenden Review herausfinden.

Eine böse Bedrohung

Relativ typisch kommt die Geschichte daher. Das gesamte Universum wird von einer großen Bedrohung fast komplett unterjocht und als vermeintlich letzter Überlebender sowie zugleich totaler Anfänger muss man sich nun in dem A-Tak, einem geheimen Projekt der Rebellen, an dem Imperium rächen. Unterstützt wird man noch von einigen wenigen Überlebenden, die man nach und nach im Spielverlauf kennenlernt. Dazu kommt auch noch, dass im Weltall nicht nur das Imperium, sondern auch eine Art von Weltraum-Insekten Jagd auf den Spieler machen.

Die gesamte Geschichte wird in fünf Staffeln mit je fünf Episoden aufgebaut. Das hört sich jetzt ein wenig so an, als wäre „Galak-Z” ein Episoden-Spiel, dem ist jedoch nicht so. Diese Struktur hängt mehr damit zusammen, dass der Entwickler 17-bit das Gefühl einer alten Anime-Serie oder eines sogenannten Saturday-Morning-Cartoon einfangen wollte. Genau das ist auch sehr gut gelungen mit dem sehr bunten Comic-Stil, den überdrehten Dialogen, den teils etwas klischeebehafteten Onelinern und den kleinen Einblendungen aus dem Cockpit, wenn der Protagonist oder auch die Gegner ihre Sprüche loslassen. Insgesamt bleibt die Geschichte eher im Hintergrund, aber dank die Atmosphäre, die durch den restlichen Stil erzeugt wird, ist man nie gelangweilt, wenn einmal ein kurzer Dialog zwischen den Charakteren stattfindet.

Vom Zufall bestimmt

Spielerisch geht der Entwickler auf den ersten Blick klassische Wege. In jedem Level fliegt man durch ein kleines Areal, das zufällig generiert wird. Dabei sind die einzelnen Missionen leider relativ eintönig aufgebaut. Immer gibt es in den Arealen eine oder mehrere Höhlen, die unterschiedliche Größen haben, und nur in diesen sind die Ziele oder auch sammelbare Items wie Upgrades oder auch Blaupausen. Ansonsten schießt man sich durch die Gegnermassen oder versucht, um sie herumzuschleichen, denn je mehr Krach man macht, desto eher wird ein Gegner auf einen aufmerksam. Große verschiedene Missionstypen gibt es nicht, weshalb sich doch schnell etwas Eintönigkeit breit macht.

Diese könnte für manche ausgeglichen werden, denn wie es sich für ein echtes Rogue-like gehört, hat man bei jedem Spielen ein anderes Spielgefühl. Ob nun die Schüsse beim Aufprall explodieren, sich von den Wänden abstoßen, in einer Salve schnell hintereinander abgeschossen werden oder vieles, vieles mehr, hängt fast alles vom Zufall ab. Dazu kommt, dass man durch den Schrott, den die Gegner verlieren, neue Schilder, Leben oder auch Waffen-System kaufen kann. Letztere werden durch die Blaupausen freigeschaltet und können auch über den Tod hinaus immer wieder gekauft werden.

Ein Leben nach dem Tod

Wenn man doch einmal sterben sollte, dann gibt es mehrere Systeme, die den Verlust wieder ausgleichen. Denn für jede Mission bekommt man eine bestimmte Anzahl Crash Coins, die nach einem Tod in je 250 Einheiten Schrott umgewandelt werden. Damit können freigeschaltete Upgrades direkt gekauft werden. Je weiter man es also in einer Staffel geschafft hat, desto mehr bekommt man zum Start des nächsten Versuchs. Zwar wird ein Tod immer noch hart bestraft, da alle Episoden einer Staffel wiederholt werden müssen, aber immerhin wird das Ganze mit den Chrash Coins wieder etwas kompensiert.

Viel Motivation durch neue Elemente

Spielerisch bekommt man hier mit „Galak-Z” ein wunderbares Shmup, das in seinem Grund-Gameplay keine Fehler macht und ordentliche Action bietet. Dazu kommen die Upgrades, die jeden Versuch einer Staffel anders gestalten. Zusätzlich setzt 17-bit nicht komplett auf per Zufall generierte Level, denn die Story-Missionen kommen immer vor und werden erst dann durch zufällige Aufgaben ersetzt, wenn man sie einmal geschafft hat. Leider leidet das Level- sowie das Missions-Design sehr stark unter der Entscheidung der zufallsbasierten Generierung. Was bisher noch unerwähnt blieb, sind die Neuerungen und Cliffhanger, die immer am Anfang respektive Ende einer Staffel einsetzen und das Spielprinzip öfters mal komplett um einen neuen Aspekt erweitern. Dies motiviert enorm und macht den Durchlauf einer Staffel mit seinen fünf Episoden noch spannender. Was diese Neuerungen sind, wollen wir an dieser Stelle aber nicht verraten, da sie doch stark für die Motivation bei „Galak-Z” verantwortlich sind.

Technik

Wie schon erwähnt, versucht 17-bit, einen typischen Cartoon-Stil zu erzeugen. Deshalb sollte man sich eher auf unrealistische aber schön anzusehende, Comic-Grafik einstellen. Wer diese Entscheidung begrüßt, der bekommt eine gut gemachte Hommage an alte Weltraum-Animes, die es sich nicht nehmen lässt, auch einige Referenzen einzubauen. So stehen zum Beispiel am Anfang einer Episode immer deren Titel sowie die Namen derer, die sie geschrieben haben – natürlich mit Anspielungen auf echte Autoren und Serien-Episoden. Der Soundtrack passt mit den Synthie-Klängen perfekt zum Geschehen und unterstreicht noch einmal den 80er-Flair.