Tecmo Koei ermöglicht es europäischen Gamern, nach 2014 bereits ein zweites Mal japanische Geschichte auf der PlayStation 4 nachzuspielen. „Samurai Warriors 4-II“ ist nämlich seit wenigen Tagen im Handel erhältlich und wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Kriege des altertümlichen Japans in virtueller Form noch einmal zu erleben. Wie sich das Spiel schlägt, erfahrt ihr daher nun in unserem Review.

Geschichte zum Anfassen

„Samurai Warriors 4-II“ hat zwar mehr als einen Spielmodi, aber das Herzstück ist natürlich der Story-Modus, bei dem man in die Rolle von berühmten Generälen der japanischen Geschichte schlüpft und einige ihrer legendären Schlachten noch einmal bestreiten kann. Naomasa Ii war beispielsweise Shogun in der Tokugawa-Dynastie. Seinen Aufstieg zum Shogun kann man in insgesamt fünf Schlachten miterleben. Vor den Schlachten wählt man aus den ebenfalls in den Schlachten auf der eigenen Seite kämpfenden Generälen noch einen zweiten Charakter aus. In der Schlacht kann man auf diesen wechseln, wodurch erreicht wird, dass man in den Schlachten nicht über das komplette Schlachtfeld laufen oder reiten muss, um schnell einem besonderen Ereignis beiwohnen zu können. Die verbliebenen Generäle kämpfen zwar auch an eurer Seite, allerdings werden sie vom Computer gesteuert. Der direkte Einfluss auf ihr Handeln bleibt einem somit verwehrt.

In der Schlacht

Befindet man sich in einer Schlacht, zeigt einem eine Karte an, wo man sich hinbewegen muss, um an einem strategisch wichtigen Kampf teilzunehmen. Einige der Kämpfe sind ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg der Mission, andere sind optional und bringen einem nur mehr Gold und Bonusgegenstände, wie Waffen und magische Steine. Gerade jene Missionen, bei denen man andere Generäle aus einer misslichen Lage retten muss, sind übrigens zeitlich immer knapp bemessen. In diesen Fällen ist man dankbar, wenn der zweite spielbare General sich in der Nähe des Auftrages befindet. Die Kämpfe laufen übrigens wie seit jeher ab – mit seinem Schwert, Stab, Nunchuks, etc. schaltet man Gegner um Gegner aus. In der Regel handelt es sich um eine ganze Handvoll Gegner inklusive Truppenführer. Ab und an befinden sich auch gegnerische Generäle unter den feindlichen Soldaten, die natürlich weitaus schwieriger zu besiegen sind. Und so heißt es wieder Angriff an Angriff reihen und bei gefüllter Musou-Anzeige auch wieder auf Spezialangriffe zurückgreifen, um sich auch aus noch so brenzligen Situationen zu befreien.

Nach der Schlacht ist vor der Schlacht

Wurden alle Hauptaufträge in dem vorgegebenen Zeitrahmen der Schlacht erfüllt, ist man siegreich und darf dem Informationsaustausch der erfolgreichen Generäle lauschen. Nach den Missionen bekommt man auch die Übersicht über den eigenen Erfolg bzw. Misserfolg in der Schlacht präsentiert und macht sich nun daran, mit dem verdienten Gold und den gefundenen oder gekauften Waffen und magischen Steinen seine Generäle zu verbessern. Waffen haben direkten Einfluss auf den Status der Generäle. Mit den magischen Steinen schaltet man zusätzliche Fähigkeiten frei, wie geringerer Schaden und eine höhere Geschwindigkeit. Stufen steigen die Generäle allerdings automatisch auf, wodurch sich ihre Attribute in den Kategorien Gesundheit, Musou, Angriff, Verteidigung, Geschwindigkeit und Reitfähigkeiten selbstständig verbessern. Dadurch schalten sich auch neue Angriffe bzw. Angriffscombos automatisch frei. Diese Verbesserungen sind auch wichtig, um alle Schlachten erfolgreich abschließen zu können. Die Schlachten sind je nach Schwierigkeit nämlich in ein bis zehn Sterne unterteilt. Allerdings kann man zusätzlich zwischen vier Schwierigkeitsgraden wählen.

Free und Survival Mode

„Samurai Warriors 4-II“ bietet neben dem Story Mode auch noch einen Free und einen Survival Mode. Im Free Mode findet man sich mit seinem favorisierten Kämpfer noch einmal in einer gewählten Schlacht des Story Mode wieder. Der Free Mode kann, ebenso wie der Story Mode, auch lokal oder online mit einem Freund bestritten werden. Auch im Survival Mode ist man in der Wahl des Kämpfers frei, allerdings geht es in diesem Fall tatsächlich allein um das nackte Überleben. Wer möchte, kann übrigens im Dojo auch seinen eigenen Kämpfer erschaffen, den man dann in beiden Spielmodi einsetzen kann. Bis zu 20 Kämpfer kann man selbst erstellen, wobei einem von körperlichen Eigenschaften über die Stimmlage bis hin zur Waffenwahl nahezu alle Möglichkeiten der Individualisierung gegeben werden. Im Dojo kann man allerdings auch an Tutorialeinheiten teilnehmen, in denen einem etwa der Umgang mit Waffen oder der Ritt auf Pferden beigebracht werden. Über den Online Mode können künftig erscheinende DLCs abgerufen werden.

Technik

„Samurai Warriors 4-II“ versetzt einen in ein altertümliches Japan, in dem kriegerische Auseinandersetzungen auf der Tagesordnung stehen. Dementsprechend sind auch die Schlachtfelder von passenden Gebäuden und Landschaften geprägt. Wirklich schön ist die grafische Präsentation allerdings nicht. Gerade wenn man sich die Darstellung des Wassers und von Grasflächen anschaut, kommt keine Begeisterung auf. Einige grafische Fehler, wie gegnerische Soldaten, die aus dem Nichts auftauchen, runden das schlichte Gesamtbild ab. Die englischen Bildschirmtexte und das Kampfgeschrei der Soldaten tragen ihren Teil zum technischen Bereich bei.