Im August diesen Jahres erschien der Titel „Volume“ von Indie-Entwickler Mike Bithell für Sonys PlayStation 4. Bekannt durch sein früheres Werk „Thomas Was Alone“, wollte der Entwickler mit seinem zweiten richtigen Spiel Fans des Stealth-Genres ansprechen. Zum Preis von 17,99 Euro lässt sich der Titel im PlayStation-Store herunterladen und soll später im Jahr auch für Besitzer einer PlayStation Vita zugänglich werden.

Der Retter der Armen

Die Geschichte von „Volume“ dreht sich um den Dieb Robert Locksley und seinen Sinn nach Gerechtigkeit für die Armen. In der Rolle eines neuzeitigen Peter Pan findet Robert den namensgebenden Apparat „Volume“ und eröffnet sich dadurch neue Wege. Gemeinsam mit der eingebauten KI namens Alan ist es ihm nun möglich, Simulationen von Raubzügen über das Internet an die Massen zu übertragen. Dies soll die Menschen lehren, was man tun muss, um in der Gesellschaft zu überleben. Sein Vorhaben weckt selbstverständlich die Aufmerksamkeit des früheren Besitzers des Apparates Guy Gisborne, dem Anführer der Gisborne Company. Dieser versucht, Roberts Plan zu unterbinden und diesen aus dem Verkehr zu ziehen.

Pac-Man trifft auf Metal Gear

Spieler, die sich früheren Teilen der „Metal Gear“-Reihe gewidmet haben, werden in „Volume“ sicherlich einige Gemeinsamkeiten finden. In bekannter Stealth-Manier beginnt man das Level am Ausgangspunkt und muss auf seinem Weg zum Ziel einige Sammelobjekte mitnehmen. Natürlich ist das nicht so einfach, wie es klingt, denn die zu sammelnden Juwelen werden bewacht von zahlreichen Wächtern. Diese haben einen bestimmten Sichtradius und greifen beim Erblicken des Übeltäters sofort zur Waffe. Der Ausgang öffnet sich erst, wenn man alle Objekte erfolgreich eingesammelt und diesen sicher erreicht hat.


Der Titel umfasst etwa 100 Level, die sich vom Aufbau her stark ähneln. Dies heißt jedoch nicht, dass die Level alle leicht sind, denn je höher man kommt, umso schwieriger werden sie. Die ersten Stages beginnen mit einer ausführlichen Einleitung, die die Grundmechaniken des Spiels erklärt. Um außer Sichtkontakt zu bleiben, muss sich Robert ständig hinter Mauern und Barrikaden verstecken und auf seine Chance warten. Die projizierten Wachen bleiben nicht nur stehen, sondern bewegen sich auch stets in einem Muster um einen bestimmten Punkt herum. Man muss aufpassen, um nicht entdeckt zu werden. Kommt dies dann doch einmal vor, so bleiben einem etwa zwei Sekunden, bevor man mit einem Loch im Kopf am Boden endet und vom letzten Speicherpunkt aus neu starten muss. Apropos Speicherpunkt, diese sind zahlreich in jedem Level verteilt. Es ist meist sicherer und vor allem ratsamer, jeden einzelnen dieser Punkte zu erreichen und den bisherigen Fortschritt beizubehalten.

Ablenkung ist das A und O

Einige Sammelobjekte stehen unter konstanter Beobachtung, und so muss Robert Möglichkeiten finden, um an diese zu gelangen. In vielen Gebieten kann die Benutzung von Spülungen oder das Geräusch eines Waschbeckens für genügend Aufmerksamkeit sorgen, um dem Protagonisten mehr Zeit zu verschaffen. Ist diese Methode nicht möglich, da die Wachen außer Reichweite sind oder keine Spülungen vorhanden sind, so kann man sich auf den klassischen Pfiff verlassen. Dieser lockt Gegner zum Ursprungspunkt von Robert und lässt ihn so sein Ziel erreichen. Im späteren Spielverlauf finden sich auch andere Gegenstände, die dem Dieb von Nutzen sein können. Beispielsweise ist das gefundene Horn ein Item, das man über mehrere Wände werfen und per Fernsteuerung detonieren lassen kann. Diese kleine Druckwelle sorgt vor Ort für genügend Lärm, um die meisten Wachen im Umkreis anzulocken und sie von ihrer Position zu verdrängen.


Technik

Betrachtet man „Volume“ vom grafischen Aspekt, so hebt sich das Spiel nicht sonderlich stark von seinen Indie-Konkurrenten ab. Die meisten Level unterscheiden sich farblich stark, jedoch ähneln sie sich im Aufbau zu sehr. Pluspunkte sind hier sicherlich die sehr schnellen Ladezeiten, die den Übergang von Level zu Level nicht langweilig werden lassen. Neben den beiden Sticks, die klassisch für Steuern und Zielen verantwortlich sind, kann man sich mit der L2-Taste unter Absperrungen verstecken oder sich an die Wand anlehnen. Über die Aktionstaste lassen sich Pfiffe und Maschinen aktivieren, die Wachen ablenken können. Zu guter Letzt kann man durch Gedrückthalten der Dreieck-Taste das ganze Level neustarten, um einen besseren Weg zum Ziel zu finden. Die Synchronisation ist zwar nicht vergleichbar mit derzeitigen Toptiteln, jedoch erfüllt sie ihren Zweck und leitet den Spieler. Der deutschen Übersetzung mangelt es an Umlauten, was die Verständlichkeit mancher Sätze zu einer Aufgabe für sich macht.