Vor über drei Jahren ist „Darksiders II“ für die PlayStation 3 und die Xbox 360 erschienen. Etwas später erschien das Spiel auch für die Wii U. Diese Fassung haben wir damals auch getestet, und wurden durchweg sehr gut unterhalten. Nun kommt das Spiel aufpoliert und mit zusätzlichen Inhalten auf die PlayStation 4. Ob sich der Kauf auch auf Sonys neuester Heimkonsole lohnt, wollen wir euch nun verraten!

Die Reiter der Apokalypse

Nachdem man im ersten Teil mit Krieg, dem Bruder vom Reiter Tod, die Apokalypse gestartet hat, wurde dieser vom Feurigen Rat, dem die vier Brüder aus dem Stamm der Nephilim zu dienen haben, verhaftet. Tod, der von der Unschuld seines Bruders überzeugt ist, sucht nach einem Weg die Menschheit zu retten, um so das Urteil des Rates zu verhindern. Auf seinem Weg sucht der Reiter beim Hüter der Geheimnisse nach Hinweisen, wird von ihm jedoch abgelehnt und erzwingt Tod, der auch als Henker bekannt ist, ihm die Wahrheiten auszuprügeln. Kurz vor dem Ableben des alten Hüters verbannt er den Reiter in die Heimat des Erschaffers. Hier wird er vom Erschaffer begrüßt und zum Tempel am Drei-Stein geführt, wo sich Tod erhofft, Hinweise nach dem Baum des Lebens zu finden. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Handwerkerin Alya und ihrem besonders gesprächigen Bruder, der Magierin Muria sowie dem Kämpfer Thane steht Tods Ziel fest. Um zum Baum des Lebens zu gelangen, muss er das Feuer sowie die Tränen des Berges holen, doch sein Weg wird ihn früher oder später ins Verderben führen.

Die Kälte, das Feuer und die Tränen

Nach dem Schema von „Darksiders“ begibt sich der Protagonist auch im zweiten Teil von Tempel zu Tempel, von der Heimat des Erschaffers, zum Reich der Toten bis in den Himmel. Diese Dungeons bestehen aus Klettereinlagen, zahlreichen Gegnern sowie beeindruckenden Bosskämpfen. Jedenfalls scheint Tod etwas gelenkiger als sein Bruder Krieg zu sein und beweist sich in den Leveln als Spitzenathlet. Die Sprünge von Säule zu Säule und die Wandsprints klappen größtenteils wunderbar und machen auch Spaß. Die Kämpfe gegen einzelne Handlanger und kleinere Gegner sorgen stets für eine gewisse Spannung, fallen insgesamt aber nicht besonders auf und wiederholen sich ständig nach demselben Schema. Beeindrucken kann der Titel jedoch mit den toll inszenierten Bosskämpfen, die glücklicherweise nicht bloß auf die reine Gewalt setzen, wie es der Kampf gegen den Eisriesen zunächst andeuten lässt. Kann man die meisten Gegner mit den verschiedenen Waffen und Fähigkeiten mit Leichtigkeit besiegen und wird nur gelegentlich zum Ausweichen gezwungen, verlangen die Endgegner genaues Beobachten und strategisches Vorgehen.

Tods Abenteuer

Auch wenn die letzten beiden Gebiete vergleichsweise klein ausfallen, kann der Titel mit vier Welten glänzen. Die Gestaltung der Landschaften ist den Entwicklern sehr gut gelungen, da sowohl malerische als auch düstere Bilder wunderbar den Bildschirm zu zieren wissen. Besonders die ersten beiden Welten sind auch ziemlich groß, müssen jedoch allein deswegen auch einige Kritikpunkte einstecken. Bei derart umfangreichen Gegenden ist es kein Wunder, dass einige Flächen leer ausfallen. Da man bereits von Anfang an auf die Hilfe eines Rosses vertrauen kann und von einer Krähe namens Asche stets geführt wird, sind die Gebiete auch schnell zu durchreiten. Negativ ist bloß, dass das Erkunden kaum belohnt wird. Für einen Spieler, der jede Ecke genau erforschen möchte, ist das ziemlich frustrierend, da man besonders anfangs schlicht leer ausgeht. Ansonsten findet man trotzdem einige versteckte Passagen und Zwischenräume, die für einen Sammler allerlei Items beherbergen.

Neu am zweiten Teil ist besonders die Waffenvielfalt. Bereits in den ersten Kämpfen hinterlassen die Kreaturen der gegnerischen Armee Utensilien, die der Protagonist dankend annimmt. Beim Aufrüsten kann man an den Werten ebenfalls ausmachen, ob die Waffe sich als vorteilhaft erweist oder lieber nur verkauft gehört. Doch mit Hammern, Sensen und mehr findet man sicher zwei und mehr Items, die man in den Kämpfen gerne nutzt. Ausgebaut haben die Entwickler bei Vigil Games auch die Fähigkeiten von Tod, die man durch Talentpunkte erweitern kann. Diese Rollenspielelemente sorgen für frischen Wind in der Reihe, bleiben glücklicherweise auch relativ simpel und fließen somit keineswegs negativ in das Gameplay ein.

Deathinitive

Ab diesem Punkt wollen wir einen näheren Blick darauf werfen, welche Änderungen man gegenüber der ursprünglichen Veröffentlichung des Spiels erwarten kann, und ob diese einen Mehrwert bringen. An erster Stelle sind natürlich die zusätzlichen Inhalte zu erwähnen, die die Spielzeit merklich verlängern. Sowohl die bisher als DLC erhältlichen Missionen als auch die Items sind direkt dabei und auch sehr gut in das Hauptspiel integriert. Die grafischen Verbesserungen sind zwar sichtbar, wir haben vom technischen Standpunkt her aber schon bessere Portierungen älterer Spiele auf die PlayStation 4 gesehen. Das ändert natürlich nichts am wirklich sehr schönen Artstil, den man schon fast als einzigartig bezeichnen kann. Doch leider hat man sich dagegen entschieden, das Spiel mit 60 Bildern pro Sekunde laufen zu lassen, was technisch sicher möglich gewesen wäre. Die Schlamperei geht an dieser Stelle aber leider noch weiter. Nicht einmal die 30 Bilder pro Sekunde können dauerhaft gehalten werden. Immer wieder kommt das Spiel ins Stocken. Dazu gesellen sich hier und da Grafikfehler, die man eigentlich hätte ausmerzen müssen.